Nach Messer-Attentat in Solingen: Wie sicher sind die Volksfeste in Stuttgart?
Nach dem schrecklichen Messer-Attentat in Solingen werden die Diskussionen um Messerverbote im öffentlichen Raum immer lauter. Kurz vor dem Beginn des Stuttgarter Weindorfs (28.8.– 08.09.) hat die Stadt bereits reagiert und das Sicherheitskonzept verschärft. Es bleibt die Frage: Wie sicher sind Volksfeste derzeit?
Kriminalitätsstatistik: Zahl der Messerangriffe gestiegen
Laut Kriminalistätsstatistik der Polizei stieg die Zahl der Messerangriffe bereits im vergangenen Jahr um 13,5 Prozent im Vergleich zu 2022. 1295 Fälle wurden registiert. Im April dieses Jahres sorgte ein 19-Jähriger auf dem Frühlingsfest in Stuttgart für einen Schreckmoment, als er nach einer Auseinandersetzung eine Machete zückte. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Im Mai dagegen ist in Mannheim ein Polizist nach einer Messerattacke ums Leben gekommen. Der Fall sorgte bundesweit für Entsetzen. Gleiches galt für einen brutalen Angriff in Stuttgart auf einer Fan-Zone während der Fußball-EM. Dort verletzte ein 25-jähriger Syrer drei Personen - einer davon schwebte zwischenzeitlich in Lebensgefahr. Ebenfalls in Stuttgart attackierte Ende Juli ein aus Syrien stammender 17-Jähriger mit einem Messer drei Menschen. Im Juli ereignete sich zudem ein Messerangriff in einem Wartehäuschen der DB am Stuttgarter Hauptbahnhof. Nun folgte die skrupellose Attacke auf dem Stadtfest in Solingen, bei der drei Menschen ums Leben kamen und acht weitere verletzt wurden.
Cannstatter Volksfest: Wie reagiert der Veranstalter?
In vier Wochen beginnt auf dem Stuttgarter Wasen mit dem 177. Cannstatter Volksfest (27.09. - 13.10.) das größte Volksfest in Baden-Württemberg. Angesprochen auf die Sicherheitslage teilte die Pressesprecherin der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft Stefanie Hirrle am Dienstagabend (27.08.) mit: "Das Thema Sicherheit spielt beim Cannstatter Volksfest seit vielen Jahren eine bedeutende Rolle und wird jedes Jahr neu reflektiert. Wir haben bereits ein sehr gut funktionierendes Sicherheitskonzept auf dem Wasen und werden nach dem Anschlag in Solingen in den kommenden Wochen bis zur Volksfest-Eröffnung ausführliche Gespräche mit den Sicherheitsbehörden der Stadt Stuttgart und der Polizei führen." Dabei werde das Sicherheitskonzept noch einmal überprüft und genau unter die Lupe genommen. "Selbstverständlich finden die Ermittlungsergebnisse aus Solingen und die aktuelle Lage bei den Maßnahmen bzw. den Kontrollen entsprechend Beachtung."
Bislang dürfen in zwei Zonen der Stadt Stuttgart an Freitagen, Samstagen und vor Feiertagen jeweils zwischen 20.00 Uhr und 6.00 Uhr am Folgetag keine Messer ab einer Klingenlänge von vier Zentimetern, Waffen und weitere Gegenstände geführt werden. Während des Stuttgarter Weindorfs soll dieses Verbot nun rund um die Uhr gelten. Zu den strengeren Maßnahmen zählen auch verstärkte Polizeikontrollen. Gut möglich, dass diese Verordnung auch während des Volksfestes gelten wird. Das Thema Sicherheit wird in den kommenden Tagen in jedem Fall weiter ganz oben auf der Agenda stehen.