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Oh du schreckliche: 7 schlimme Weihnachtslieder, die niemand mehr hören möchte

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So manches Weihnachtslied möchte man einfach nicht hören. © Unsplash/David Beale

Im Dezember ist alles anders. Von allem gibt es etwas mehr, von allem gibt es eine weihnachtliche Variante. In keinem anderen Monat strengen sich Unternehmen und Marketingabteilungen so sehr an, ein bestimmtes Gefühl zu verkaufen, wie im letzten Monat des Jahres. Das funktioniert meistens. Aber eben nicht immer. Wer sich an einem Freitagabend durch Netflix wühlt, stolpert über etliche schlecht produzierte Weihnachtsfilme, deren Budget besser für etwas Sinnvolleres ausgegeben worden wären. Und auch die Musikbranche hat schon so einige Werke zum Vorschein gebracht, die für Stimmung sorgen – aber eben nicht für eine weihnachtliche. Ein Überblick über die Hits, bei denen das Radio schnellstmöglich abgeschaltet werden sollte.

Last Christmas – Wham!

Wenn Last Christmas mir Mitte November das erste Mal entgegenschallt, wechsele ich eilig den Sender. Der Klassiker unter den Weihnachtsliedern löst bei mir nämlich nur eines aus: Gänsehaut, aber keine gute. Es ist ein bisschen so, als würde man mich in eiskaltes Wasser werfen. Alles in mir zieht sich zusammen, ich möchte bloß eines: weg hier.

Last Christmas – Wolfgang Petry

Last Christmas ist eigentlich in nichts zu übertreffen. An Kitsch und Herzschmerz reicht kaum ein anderes Lied in der Weihnachtszeit an den Klassiker heran – außer vielleicht in Sachen Schamgefühl. Das kommt nämlich definitiv auf, wenn man sich die Version von Wolfgang Petry anhört. Er versucht es schneller und rockiger im Achteltakt, der ein oder andere Fuß beginnt mitzuwippen. Die Version von Wolfgang Petry passt in den ZDF-Fernsehgarten, dort würde sicher eifrig im Takt geklatscht. Als sinnliches Weihnachtslied aber bewährt sich die Petry-Version nicht.

Jingle Bells – Mark Forster

Die Mark-Forster-Version von Jingle Bells ist wohl das, was Jugendliche 2021 als „cringe“ bezeichnet hätten. Nach ein paar Takten Musik begrüßt der Sänger seine Zuhörer mit einem fröhlichen „Hallöchen“. Hallo? Gibt es jetzt einen Knigge für Weihnachtslieder á la „Wer nicht grüßt, fliegt raus?“ Und es geht noch weiter: Verheißungsvoll, sofern man es nach diesem Start noch so nennen kann, startet Forster mit „Jingle Bells, Jingle Bells“. Und beendet den Vers mit den Worten: „Schlittenfahrt im Schnee.“ Ein Stilbruch, der nur eines zur Folge haben kann: Die Stopptaste zu drücken.

Küss mich unterm Mistelzweig – Andrea Berg

Andrea Bergs „Küss mich unterm Mistelzweig“ beginnt sanft. 18 Sekunden lang erweckt der weihnachtliche Klang eines Glockenspiels den Eindruck: Hier entsteht ein besinnliches und ruhiges Lied für gemütliche Winterabende, doch falsch gedacht. So friedvoll der Song beginnt, so abrupt endet der Wohlfühl-Modus. Mit den Worten „Küss mich unterm Mistelzweig“ geht die Melodie über in den klassischen Schlager-Trott – welch ein unerwarteter Plot-Twist. 

Christmas Tree – Lady Gaga

Seit geraumer Zeit schon frage ich mich: Wieso muss eigentlich jeder Star, Sänger, ja sogar Schauspieler einen Weihnachtssong in die Welt setzen? Natürlich gibt es gute Beispiele. Kelly Clarkson ist eines. Sogar ihre langsame, jazzige Version von Last Christmas kann sich hören lassen. Ein wirklich abschreckendes Beispiel hingegen ist „Christmas Tree“ von Lady Gaga und Space Cowboy. Der Einstieg erinnert nicht an Weihnachten, sondern an einen schlechten DJ der in einer Dorfdisco in den 2000ern auflegt.

Die Melodie hat etwas von Ashley Tisdales „He said, she said“, falls sich daran noch jemand erinnern kann. Tisdale war zu Zeiten von High-School-Musical cool, ihr Song wurde 2007 veröffentlicht, also schon eine Weile her. „The only place you want to be is underneath my christmas tree“, singt Gaga in ihrem Weihnachtslied. „Der einzige Ort, an dem du sein möchtest, ist unter meinem Weihnachtsbaum.“ Ich denke, da findet sich noch ein lauschigeres Plätzchen.

Earth Song – Boss Hoss

Manche Lieder sollten einfach nicht gecovert werden. Ich bin zwar kein Fan von Michael Jackson, auch nicht von seiner Musik, aber der Earth Song von The Boss Hoss kommt nun wirklich nicht an das Original heran. Vom Weltschmerz, den der Song eigentlich transportiert, bleibt nichts übrig. Schmerzhaft allerdings, ist der schräge Gesang und die fehlende Melodie. Ein Stimmungskiller.

Christmas is all around – Billy Mack (Bill Nighy)

Der verschrobene Musiker aus dem Film „Tatsächlich Liebe“ schafft es mit „Christmas is all around“, einem Weihnachtscover von „Love is all around“ (The Troggs), ebenfalls auf die Liste der schlimmsten Weihnachtslieder. Und das liegt nicht nur daran, dass er unheimlich schief singt. Nein, „Christmas is all around“ ist als Gesamtwerk recht fragwürdig. Die weihnachtlich knapp kostümierten Damen aus dem Musikvideo fallen im Jahr 2023 (zum Glück) ebenso aus der Zeit wie die erotischen Tanzeinlagen des Sängers. Dessen Mission in „Tatsächlich Liebe“ war es übrigens, mit seinem Cover in den Charts zu landen. Glückwunsch, Billy, in unsere Liste hast du es jedenfalls geschafft.

Und damit: Eine frohe Weihnachtszeit. 

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