Stuttgart & Region

Schüsse auf Menschen in Stuttgart und der Region: Gibt es einen Zusammenhang?

Polizei
Symbolbild. © ZVW/Benjamin Büttner

Zuffenhausen, Hattenhofen, Plochingen, Eislingen, Ostfildern: In den letzten Wochen sind in Stuttgart und der Region gleich mehrere Menschen von Unbekannten angeschossen und teils schwer verletzt worden. Die Polizei hat nach dem jüngsten Vorfall in der Landeshauptstadt eine Sonderkommission (Soko) gebildet. Zudem wurde eine Ermittlungskooperation ins Leben gerufen. Diese prüft nun, ob es einen Zusammenhang gibt. Die bisherigen Fälle im Überblick:

Hattenhofen (Kreis Göppingen): FDP-Politiker angeschossen

Hier wird ein FDP-Kommunalpolitiker durch mehrere Schüsse verletzt. Die Schüsse seien am frühen Sonntagmorgen (19.03.) von außen durch ein Fenster abgegeben worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Der 65 Jahre alte Kreisrat sei schwer verletzt und bereits operiert worden, er schwebe aber nicht in Lebensgefahr. Völlig unklar sind die Hintergründe der Tat, auch von dem oder den unbekannten Schützen fehlt jede Spur.

Zuffenhausen (Stuttgart): 30-köpfige Soko ermittelt 

Ein Mann wird am späteren Freitagabend (17.03.) von Unbekannten angeschossen und schwer verletzt. Der oder die Täter gaben mehrere Schüsse „im Bereich eines Gastronomiebetriebs“ ab, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Der Schwerverletzte wurde ins Krankenhaus gebracht.

Unklar ist bislang, warum sich das Opfer in der Gegend aufhielt, auch mögliche Gründe für die Tat sind noch nicht bekannt. Die Polizei fahndete unter anderem mit einem Hubschrauber nach den flüchtigen Tätern. In Zuffenhausen sind im vergangenen Jahr dreimal Schüsse gefallen: im Juli, im August und im Dezember. Inzwischen ermittelt eine 30-köpfige Soko in alle Richtungen.

Plochingen (Kreis Esslingen): Gastwirt vor seinem Lokal angeschossen

Ein 66 Jahre alter Mann wird am 25. Februar von Unbekannten angeschossen und schwer verletzt. Der Gastwirt war nach Angaben der Polizei gegen 3.20 Uhr gemeinsam mit anderen Gästen aus seinem Lokal ins Freie getreten, weil Geräusche von zerbrechendem Glas zu hören gewesen waren. Als die Gruppe zwei maskierte Personen vor einem beschädigten Fenster eines Friseurgeschäftes bemerkte, sprach sie die Verdächtigen an. Daraufhin habe einer der beiden Unbekannten geschossen und den 66-Jährigen verletzt. Stunden später war der Polizei zudem gemeldet worden, dass im nicht weit entfernten Reichenbach (Kreis Esslingen) ebenfalls an einem Friseurgeschäft Scheiben zerschossen worden waren.

Eislingen (Kreis Göppingen): Schüsse aus Auto heraus

Eine 21-Jährige wird in der Nacht zum 24. Februar durch mehrere Schüsse aus einem Auto heraus schwer verletzt. Das Opfer wurde offenbar in den Beinen getroffen. Der Hintergrund der Tat war zunächst völlig unklar.

Ostfildern (Kreis Esslingen): Schusswechsel nach Auseinandersetzung

Dort hatte es Mitte Februar nach einer Auseinandersetzung einen Schusswechsel gegeben. Die Beteiligten waren geflüchtet. Einen Zusammenhang mit den Taten in Plochingen und Eislingen schloss die Polizei damals nicht aus.

Nachgefragt bei der Polizei: Gibt es einen Zusammenhang?

Aufgrund der ungewöhnlichen Häufung der Vorfälle in den vergangenen Wochen drängt sich die Frage nach einem Zusammenhang der Taten förmlich auf. Mittlerweile wurde zu den Vorfällen in Stuttgart eine Sonderkommission (Soko) eingerichtet und für den Blick aufs große Ganze eine Ermittlungskooperation ins Leben gerufen. Das bestätigte ein Sprecher der Stuttgarter Polizei auf Nachfrage unserer Redaktion.

Unter der Federführung des Landeskriminalamtes werden hier die bisherigen Erkenntnisse gebündelt. Beteiligt sind die Polizeipräsidien Reutlingen, Ulm, Ludwigsburg und Stuttgart sowie die Staatsanwaltschaften Stuttgart und Ulm.

Man gleiche nun all diese Fälle miteinander ab, heißt es. Unter anderem würden die Projektile der Waffen und mögliche Fingerabdrücke abgeglichen. Ob es Zusammenhänge geben könnte, war Stand Montagnachmittag (20.03.) aber noch ungewiss.

VG WORT Zahlpixel