VfB Stuttgart

Analyse: Was den VfB gegen Wolfsburg erwartet und wo die „Wölfe“ verwundbar sind

Konstantinos Mavropanos
Auch VfB-Verteidiger Konstantinos Mavropanos wird gegen die Offensive des VfL Wolfsburg wieder gefordert sein. © Danny Galm (Archiv)

Der VfB Stuttgart braucht im Abstiegskampf dringend Punkte. Am Samstag (18.03.) soll daher im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg ein Dreier her. Wie das gelingen kann und was auf das Team von Trainer Bruno Labbadia zukommt:

Was den VfB gegen Wolfsburg erwartet

Eine eingespielte Truppe, die mit 35 Punkten auf dem 8. Platz steht und somit im Saisonendspurt immerhin mit einem Auge noch aufs internationale Geschäft schielen darf. „Sie werden uns alles abverlangen, weil sie sich gefunden haben“, sagt Bruno Labbadia.

Die Mannschaft von Nico Kovac spielt kompakt und intensiv. Mit 19.274 intensiven Läufen und 6446 Sprints sind die Niedersachsen in diesen Kategorien das Top-Team der Liga. Dazu kommt ein individuell gut besetzter Kader. Labbadia erwartet daher einen Abnutzungskampf: „Ein gutes Wort bei einer Mannschaft, die so über die Intensität und über eine sehr gute Kompaktheit kommt.“ Und auswärts mit 18 Punkten aus zwölf Partien zu den Top-Five gehört.

Die große Stärke des VfL liegt in einem klug strukturierten Positionsspiel in der Offensive. Die Abläufe sind klar, Mechanismen greifen. Häufig agieren sie dabei in einem 4-3-3 oder einem 4-2-3-1 und schieben ähnlich wie der VfB die Flügelspieler weit in Richtung Seitenlinie. Im letzten Drittel ist der VfL flexibel und daher schwer ausrechenbar, was sich auch an den Wolfsburger Scorern zeigt:

Top-Torschützen:

  • Yannick Gerhardt (zentrales Mittelfeld): 6 Tore
  • Maximilian Arnold (zentrales Mittelfeld): 5 Tore
  • Ridle Baku (Rechtsverteidiger): 5 Tore
  • Lukas Nmecha (Mittelstürmer): 4 Tore
  • Omar Marmoush (Linksaußen): 4 Tore

Top-Vorlagengeber:

  • Patrick Wimmer (Rechtsaußen): 6 Vorlagen
  • Paulo Otavio (Linksverteidiger): 5 Vorlagen
  • Felix Nmecha (offensives Mittelfeld): 4 Vorlagen
  • Mattias Svanberg (zentrales Mittelfeld): 4 Vorlagen
  • Jakub Kaminski (Linksaußen): 3 Vorlagen

Wo ist der VfL verwundbar?

Auf einem fulminanten Start ins Fußballjahr 2023 (6:0 gegen Freiburg, 5:0 gegen Hertha) folgte zuletzt nur ein Sieg (2:0 gegen Köln) aus acht Partien. Wollen die „Wölfe“ im Endspurt also noch nach oben schielen, sollte beim abstiegsgefährdeten VfB ein Dreier her.

Dafür muss die Kovac-Elf ihre Schwächen im Gegenpressing in den Griff bekommen. Hier sind die Wolfsburger verwundbar, da nach Ballverlusten häufig anstelle der aggressiven Balljagd der mitunter etwas steife Wechsel in die Defensivformation folgt. „Über das Umschaltspiel könnte für den VfB etwas gehen“, so der Taktik-Blogger Jonas Bischofberger im Podcast der Stuttgarter Zeitung. Zum Beispiel über den zweikampfstarken Wataru Endo auf der Achterposition und drei schnelle Angreifer. Ähnlich wie zuletzt beim Ausgleichstreffer in Frankfurt am vergangenen Wochenende.

Eine weitere potenzielle Schwachstelle im VfL-Spiel liegt in der Rückraum-Verteidigung. Da sich die beiden Sechser gerne tief fallen lassen, ermöglicht das gute Abschlusspositionen rund um den Sechzehner.

Wie ist die Personalsituation?

Beim VfB sind mit Ausnahme von Serhou Guirassy (Aufbautraining nach Sehneneinriss im Adduktorenbereich) alle Spieler an Bord. Fraglich war zuletzt lediglich ein Einsatz von Mittelfeldspieler Enzo Millot, der zu Wochenbeginn mit Fieber das Bett hüten musste inzwischen aber wieder zurück auf dem Trainingsplatz ist.  

Da die Stuttgarter Defensive rund um die Innenverteidiger Hiroki Ito und Konstantinos Mavropanos beim 1:1 in Frankfurt einen ordentlichen Job machte, sind in diesem Mannschaftsbereich keine Veränderungen zu erwarten. Die könnte es jedoch in der Offensive geben, da das Trio Tomas, Perea und Gil Dias in Hessen nur bedingt für sich werben konnte. Als Alternativen stehen Chris Führich und Silas bereit.

Nico Kovac kann beim Gastspiel am Wasen wieder auf seinen Kapitän Maximilian Arnold setzten. Der fehlte zuletzt beim Remis gegen Union Berlin aufgrund einer Gelbsperre und dürfte für Felix Nmecha in die Startelf zurückkehren. Der Ex-Stuttgarter Omar Marmoush dürfte in der Sturmspitze starten. Verzichten muss Kovac auf Lukas Nmecha (Knieprobleme) und Luca Waldschmidt (Erkältung).

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

VfB Stuttgart: Bredlow - Sosa, Ito, Mavropanos, Anton - Karazor - Haraguchi, Endo - Führich, Silas, Gil Dias

VfL Wolfsburg: Casteels - Fischer, Bornauw, van de Ven, Paulo Otavio - Arnold - Svanberg, Gerhardt - Baku, Wimmer – Marmoush

Schiedsrichter: Felix Brych (München)

Zuschauer: Der Heimbereich der Mercedes-Benz-Arena ist mit 44.500 Zuschauern ausverkauft. Aus Wolfsburg werden 500 Gästefans erwartet.