VfB Stuttgart

Aufholjagd ohne Happy End: Großer VfB-Fight gegen Frankfurt wird nicht belohnt

Fußball VfB Stuttgart vs. Eintracht Frankfurt
Fast der große Held: Chris Führich erzielte gegen Frankfurt den späten Ausgleich, wurde aber vom Schiedsrichter zurückgepfiffen. © Pressefoto Baumann

Am Ende wollte Holger Laser wohl einfach schnell Tatsachen schaffen. Noch bevor der Treffer von Chris Führich, die vermeintliche Krönung einer Aufholjagd, die offizielle Berechtigung durch den Schiedsrichter gefunden hatte, feierte der langjährige Stadionsprecher der Schwaben Tor und Torschützen ausgiebig. Auch Trainer Sebastian Hoeneß ging ungewöhnlich heftig aus dem Sattel: „Ich habe sehr emotional gefeiert, weil ich das Gefühl hatte, dass es sehr verdient gewesen wäre.“ Die Tribüne hatte gebebt in dieser 96. Minute, das wilde Duell des VfB Stuttgart mit Eintracht Frankfurt ein fulminantes Ende gefunden. Doch dann Ernüchterung im weiten Rund. Abseits, eine Zentimeterentscheidung. Aber korrekt. 2:3 statt 3:3. Und damit keine Belohnug für einen großen VfB-Fight. 

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Die Schwaben hatten im Flutlichtheimspiel gegen die Hessen einen Riesenaufwand betrieben, gingen letztlich aber vor allem aufgrund ihrer mangelhaften Chancenauswertung leer aus. Ganz im Gegensatz dazu die Eintracht. Die ersten drei auf den Stuttgarter Kasten abgefeuerten Abschlüsse waren drin. Eine beeindruckende Kaltschnäuzigkeit. Warum die Hessen derzeit mit 20 Punkten auf Rang drei stehen und der VfB mit 13 Zählern auf dem 11. Tabellenplatz, war an diesem Novemberabend in der Cannstatter Arena gut zu sehen.

„Wir haben nicht die Effizienz gezeigt, die du für ein Top-Spiel brauchst“

Der VfB hat derzeit ein Offensivproblem. Gab es zuletzt gegen Leverkusen (0:0) und Bergamo (0:2) quasi überhaupt keine Gelegenheiten, so war gegen Frankfurt der schlampige Umgang mit den im Überfluss vorhandenen Möglichkeiten das Problem. „Wir haben nicht die Effizienz gezeigt, die du für ein Top-Spiel brauchst“, befand Sebastian Hoeneß. 22:8 Torschüsse zählten die Statistiker am Ende.

Sinnbildlich für das Stuttgarter Unvermögen an diesem 10. Spieltag stand Stürmer Ermedin Demirovic, der mit einem Latten-Kopfball Pech hatte (18.) und einen Strafstoß kläglich vergab (22.). Diese Mischung aus fehlendem Spielglück, mangelnder Qualität der Torabschlüsse gepaart mit individuellen Fehlern brachte den Gästen eine zwischenzeitliche 3:0-Führung. Und damit eine trügerische Sicherheit.

Trainer Hoeneß lobt die tadellose Einstellung seiner Mannschaft

„Es geht nicht, dass wir gefühlt nach dem 3:0 aufhören, Fußball zu spielen“, schimpfte der starke Eintracht-Keeper Kevin Trapp nach dem Spiel. Josha Vagnoman (85.) und Nick Woltemade (90.) hatten eine hitzige Nachspielzeit eingeleitet, der ein Stuttgarter Happy End jedoch verwehrt blieb. „Ich habe eine Mannschaft gesehen, die ohne Ende gefightet hat“, lobte Hoeneß die tadellose Moral seiner Truppe. „Diese Einstellung, nie aufzugeben in einer aussichtslosen Situation, müssen wir beibehalten.“

So fällt das erste Zwischenfazit von Sebastian Hoeneß aus

Nach zehn Spieltagen zog der Stuttgarter Coach auch ein erstes Zwischenfazit zur bisherigen Saison. „Wir haben zu wenige Punkte, aber es liegt alles sehr nah beieinander. Den einen oder anderen Punkt haben wir trotz guter Spiele verschenkt“, sagte Hoeneß. „Gegen Bochum sind wir in der Pflicht.“

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