VfB Stuttgart

Frankfurt eiskalt, Stuttgart lässt zu viel liegen: Warum der VfB leer ausging

Fußball VfB Stuttgart vs. Eintracht Frankfurt
Bezeichnend für den Stuttgarter Auftritt gegen Frankfurt: Stürmer Demirovic scheitert vom Elfmeterpunkt am starken SGE-Keeper Kevin Trapp. © Pressefoto Baumann

Die Festung MHP-Arena wurde nun auch in der Bundesliga gestürmt: Auf die Heimniederlage gegen Bergamo in der Champions-League am Mittwoch folgte für den VfB Stuttgart am Sonntagabend eine Liga-Heimpleite gegen Eintracht Frankfurt. Das 2:3 (0:1) war die erste Bundesliga-Niederlage am Wasen seit über einem Jahr. Knackpunkt an diesem 10. Spieltag war die mangelhafte Chancenverwertung der Hausherren (x-G-Wert: 3,52) und konträr dazu die beeindruckende Kaltschnäuzigkeit der Hessen (x-G-Wert: 1,66). 

Wollen Sie unseren VfB-WhatsApp-Channel abonnieren? Dann klicken Sie hier auf diesen Link

Wie das Spiel des VfB Stuttgart gegen Eintracht Frankfurt gelaufen ist

Seine Startelf hatte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß im Vergleich zum 0:2 in der Königsklasse gegen Atalanta Bergamo auf drei Positionen verändert. Chabot, Rieder und Demirovic starteten für Chase, Touré und Undav. Letztgenannter stand wegen einer Oberschenkelzerrung nicht im Kader und sagte auch seine geplante Reise zur DFB-Auswahl ab. Auf Seiten der Eintracht tauschte Coach Dino Toppmöller nach dem 1:0-Erfolg in der Europa-League gegen Slavia Prag sogar viermal: Für Dahoud, Götze, Knauff und Uzun (alle zunächst auf der Bank) kamen Brown, Skhiri, Dina Ebimbe und Ekitiké zum Zug.

Warum viele Frankfurter Ultras in der MHP-Arena fehlten

Die SGE musste in der MHP-Arena ohne den Support vieler Ultras auskommen. Es wurden laut Meldungen in den sozialen Medien auf dem Weg nach Bad Cannstatt mehrere Fanbusse von der Polizei kontrolliert, woraufhin diese wieder nach Hause gefahren sind. Eine offizielle Stellungnahme aus dem Polizeipräsidium Stuttgart gibt es derzeit aber noch nicht (Stand: 19.30 Uhr).

So lief die 1. Halbzeit: Demirovic verschießt Elfer, Ekitiké trifft per Kopf

Auf dem Rasen ging es derweil direkt zur Sache. Frankfurts Omar Marmoush ließ allein vor Nübel eine Riesenchance aus (4.). An den letzten Spieltagen hatte der Ägypter solche Gelegenheiten im Schlaf verwandelt. Anschließend fanden die Schwaben jedoch besser in die Partie und übernahmen nach und nach die Kontrolle. Ausdruck fand die spielerische Dominanz in einer ersten Kopfballchance von Demirovic, der aus spitzem Winkel nur die Latte traf (18.).

Die Führung ließen die Weiß-Roten kurze Zeit später leichtfertig liegen, als Demirovic mit einem schwachen Strafstoß kläglich scheiterte (22.) Kurioser Nebenaspekt: Es war der vierte nicht-verwandelte VfB-Elfer in Folge. Besser machte es kurz darauf Chabot. Sein Kopfballtor nach Rieder-Flanke wurde jedoch aufgrund einer Abseitsstellung zurückgepfiffen. Den Spielverlauf auf den Kopf stellte dann quasi mit dem Pausenpfiff Hugo Ekitiké. Mit einem wuchtigen Kopfball sorgte der Franzose für die schmeichelhafte Frankfurter Halbzeit-Führung. Die bauten die Hessen allerdings zügig nach Wiederanpfiff aus. Brown traf nach toller Vorarbeit von Knauff zum 2:0 (55.) – die Stuttgarter Defensive wieder nicht auf der Höhe.

Frankfurt brutal effizient: Marmoush trifft per Freistoß aus über 20 Metern

Für die vermeintliche Vorentscheidung sorgte der Ex-Stuttgarter Marmoush in der 62. Minute mit einem direkt verwandelten Freistoß aus über 20 Metern. Im Stil einer Spitzenmannschaft holten die Frankfurter im Angriff mit minimalem Aufwand den maximalen Ertrag. Alle drei bis zu diesem Zeitpunkt auf den Stuttgarter Kasten abgefeuerten Schüsse waren drin. Der vierte SGE-Abschluss sorgte beinahe für den vierten Treffer, aber Nübel war gegen Brown auf dem Posten (67.). Pech hatte auf der Gegenseite der bemühte, aber glücklose Demirovic, der scheppernd ein zweites Mal nur Aluminium traf (69.).

Ein Sinnbild für den Auftritt der Hausherren an diesem Abend. Das Bemühen war der Hoeneß-Elf zu keinem Zeitpunkt abzusprechen. Gerade in der Offensive fehlten allerdings zu oft Präzision und Kaltschnäuzigkeit. Als auch noch ein strammer Chabot-Schuss kurz vor der Linie geblockt wurde (74.), machte sich im weiten Rund die Erkenntnis breit: Das soll wohl heute nicht sein. Oder doch nicht? Vagnoman (85.) und Woltemade (90.) verkürzten noch einmal und sorgten für eine spannende fünfminütige Nachspielzeit. Den Wahnsinn krönte letztlich Führich mit seinem Treffer zum 3:3 in der 96. Minute. Doch der erdbebenartige Jubel wurde jäh unterbunden, da der Stuttgarter Flügelflitzer knapp im Abseits gestanden hatte. 

VG WORT Zahlpixel