Christian Gentner in neuer Rolle beim VfB: Welche Aufgaben hat der Ex-Profi?
Der VfB Stuttgart befindet sich aktuell im Trainingslager in Marbella. Mit dabei ist Christian Gentner. Der Ex-Profi hat seit 1. Januar die neugeschaffene Stelle "Leiter der Lizenzspielerabteilung" bei den Schwaben inne. Doch welche Aufgaben hat der 37-Jährige eigentlich? Wie genau sieht seine Job-Beschreibung aus? Wir haben mit Christian Gentner am Rande des Trainingslagers gesprochen. Spoiler: Für die Nachwuchsspieler des VfB könnte sich etwas tun.
Christian Gentner: VfB-Trainingslager in Marbella der optimale Start
Wer erinnert sich zurück? Die offizielle Vorstellung des Ex-Profis im September 2022 lief alles andere als rund. Die Pressekonferenz mit VfB-Boss Alexander Wehrle schlug hohe Wellen, die Art und Weise der Personalentscheidung wurde deutlich kritisiert. "Das war sicherlich im Nachhinein nicht glücklich, wie das alles abgelaufen ist", blickt Christian Gentner zurück. Zumal der geborene Nürtinger zum damaligen Zeitpunkt noch aktiver Profi beim FC Luzern war.
Doch dieser Vorfall liegt inzwischen Monate zurück - und man sieht dem Ex-Profi auf dem Trainingsplatz in Marbella die Freude an seinem neuen Job förmlich an. "Für mich ist das Trainingslager zum Start optimal, weil ich so sehr viel Zeit mit den Spielern verbringen kann." Der Einstieg sei ihm so oder so leichtgefallen, da er den Großteil des Betreuerteams aus seinen alten VfB-Zeiten kennt. Auch unter Bruno Labbadia hat Gentner bereits trainiert. Beste Voraussetzungen also, um in seiner neuen Rolle gleich aktiv zu werden.
Aufgabengebiet 1: Christian Gentner will für die VfB-Spieler da sein
Christian Gentner will in seinem Job als Leiter der Lizenzspielerabteilung viele Gespräche mit den Profis führen. "Wir haben jetzt keine festen Termine, wo wir uns austauschen. Aber es ist mein Angebot, dass die Spieler auf mich zukommen können und dass ich ihnen mit meinem Erfahrungsschatz weiterhelfen kann." Klar sei für den Ex-Profi aber: "Ich werde mit ihnen nicht über taktische Dinge sprechen, das ist ganz klar der Bereich des Trainers."
Es gebe ja auch noch Dinge, die sich neben dem Platz abspielen. "Was passiert im Privatleben? Wie wohl fühlen sich die Spieler? Darüber kann man sich austauschen", erklärt Gentner. Bisher habe der 37-Jährige das Gefühl, dass ihm die Spieler offen begegnen, obwohl man noch in der Kennenlern-Phase sei. "Viele Spieler waren Gegenspieler von mir. Man kennt sich über Jahre und kommt automatisch ins Gespräch. Mein Eindruck ist, dass der Austausch nicht zu distanziert ist."
Aufgabengebiet 2: Enger Austausch mit Sportdirektor Fabian Wohlgemuth
Der Plan sieht vor, dass der Ex-Profi die beiden Hauptverantwortlichen Bruno Labbadia und Fabian Wohlgemuth im Alltag unterstützt. Vor allem dem Sportdirektor soll Christian Gentner über die Schultern schauen. "Fabian bindet mich bei vielen Sachen mit ein und nimmt mich an die Hand. Die ersten Tage und der erste Eindruck sind super. Ich habe die Möglichkeit, viel zu lernen und bin dankbar, dass ich da so rangeführt werde." Er habe zwar eine aktive Karriere als Fußballer gehabt, sei aber ein Quereinsteiger. "Ich kann das richtig einordnen", versichert der Familienvater.
Vor allem beim Scouting ist seine Expertise gefragt. Entscheidet künftig also künftig Christian Gentner, welche Spieler kommen und gehen? "Nein. Fabian ist der Chef und Hauptansprechpartner." Der Ex-Profi soll bei strategischen Sitzungen mit im Boot sein und seine Expertise abgeben. Klar sei dabei: "In den Sitzungen mit dem Scouting geht es erstmal um eine zuhörende und beobachtende Rolle. Wenn ich aber der Meinung bin, dass ich zu einem Thema eine Einschätzung abgeben kann, dann mache ich das."
Aufgabengebiet 3: Übergang der Nachwuchsspieler in den Profibereich verbessern
Dieses Aufgabengebiet dürfte Christian Gentner besonders am Herzen liegen. Der 37-Jährige schaffte als Nachwuchsspieler selbst den Sprung in den Profi-Fußball. Nun will er den jungen VfB-Talenten den gleichen Schritt ermöglichen. Man wolle sich in Zukunft im Übergangsbereich zwischen Jugend- und Profibereich viel mehr "mit den Schnittstellen-Spielern befassen."
Gemeinsam mit NLZ-Chef Thomas Krücken, Markus Rüdt und den NLZ-Trainern will Gentner so die Jugend stärken. "Das wird etwas sein, worauf ich großen Wert legen werde. Ich selbst bin diesen Weg so gegangen." Gut möglich, dass in Zukunft also der ein oder andere VfB-Youngster mehr in der Profimannschaft mitspielt.




