VfB Stuttgart

Die VfB-Einzelkritiken: Ito packt den Hammer aus, Fleißsternchen für Millot

VfL Bochum vs. VfB Stuttgart
Stuttgarts Mittelfeldspieler, hier im Duell mit Bochums Anthony Losilla, zeigte am Ostersonntag einen starken Auftritt. © Pressefoto Baumann

Sebastian Hoeneß hat den VfB Stuttgart bei seiner Bundesliga-Premiere als Trainer der Schwaben zu einem wichtigen Sieg im Abstiegskampf beim VfL Bochum geführt. Der VfB gewann am Sonntag (09.04.) verdient mit 3:2 (1:0) und verließ den letzten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga. Vier Tage nach dem Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals erzielten Hiroki Ito (14. Minute), Serhou Guirassy (60.) und Neu-Nationalspieler Josha Vagnoman (63.) die Tore für die Gäste. Die Treffer durch Kevin Stöger (58.) und Philipp Hofmann (85.) vor 26.000 Zuschauern waren zu wenig für Bochum. Der VfL liegt nur noch drei Punkte vor Stuttgart.

Die Stuttgarter Profis in den Einzelkritiken unserer Redaktion:

Fabian Bredlow: Aufmerksam vor einem der vielen langen Bochumer Bälle (21.), ohne Probleme gegen einen harmlosen Asano-Kopfball (28.). Ansonsten kam in Durchgang eins nichts auf seinen Kasten. Beim Bochumer Ausgleichstreffer vom Elfmeterpunkt (58.) und dem Anschlusstreffer von Hofmann (85.) ohne Chance, in der 70. Minute dann mit einer tollen Parade gegen den eingewechselten Holtmann - Note: 2,5

Hiroki Ito: Wählte für sein erstes Saisontor einen wunderbaren Zeitpunkt, nämlich die 14. Minute im Kellerduell gegen Bochum. Was ein Hammer! Mit seinem satten und technisch anspruchsvollen Volleystrahl krönte er die gute Anfangsphase seiner Elf im Ruhrstadion. Aber auch seine Hauptaufgabe in der Dreierreihe verrichtete der Japaner gut - Note: 2

Waldemar Anton: Der 26-jährige Abwehrspieler darf unter Neu-Trainer Hoeneß auf seiner angestammten Position in der Innenverteidigung seinen Dienst antreten – und schlüpfte dort präsent sowie zweikampf- und kopfballstark in die Rolle als Abwehrchef. Im Zentrum fühlt er sich pudelwohl und stärkt so die gesamte Hintermannschaft, die nur in der hitzigen Schlussphase wackelte - Note: 2,5

Konstantinos Mavropanos: Der Grieche musste nur selten eine seiner mitunter tollkühnen Aktionen rausholen, weil er viele Aktionen gut antizipierte. Körperlich robust spielte er so den rechten Part in der Dreierkette unaufgeregt und stabil - mit Ausnahme einer wilden Rudelbildung in der Nachspielzeit - Note: 2

Borna Sosa: Gefühlvolle Hereingabe vor dem 1:0 (14.) und noch viel schöner mit dem Außenrist vor dem 2:1 (60.). Auch am 3:1 hatte er seine Aktien, als er gemeinsam mit Ito und Millot auf engstem Raum kombinierte. Verrichtete seine Abwehrarbeit als linker Part der Defensivreihe ohne Schnickschnack und zur Not mit einem kompromisslosen weiten Schlag. In der 85. Minute kam er dann allerdings den entscheidenden Schritt zu spät gegen Hofmann - Note: 2,5

Atakan Karazor: Spielte einst in der Jugend des VfL Bochum (2012 bis 2015) und an diesem Sonntag in seiner alten Heimat als Ruhepol vor der Abwehrkette gefordert – und dort häufig in schmerzhafte direkte Duelle verwickelt. Dazu lief er viele Räume zu. Ein klassischer Arbeiterauftritt ohne Glanz – aber eben effektiv als Zerstörer - Note: 3

Wataru Endo: Musste Schwerstarbeit auf der Achterposition verrichten – defensiv wie offensiv. Auch unter Gegnerdruck eindrucksvoll stabil, aber mit dem einen oder anderen gefährlichen Ballverlust bzw. Fehlpass. In der Schlussphase dann gewohnt leidenschaftlich und konzentriert bei der Sache - Note: 3

Enzo Millot: Nach seinem Siegtor im Pokal gegen Nürnberg rückte der Franzose in die Startelf. Dort mit guten Impulsen und sicherem Passspiel. Verdiente sich zudem mit lobenswerter Arbeitsmoral gegen den Ball ein Fleißsternchen. Zweifelhafter Elfmeterpfiff nach seiner Berührung gegen Förster, kurze Zeit später dann mit der Vorarbeit zum 3:1 von Vagnoman (63.) - Note: 2

Josha Vagnoman: Der Neu-Nationalspieler agierte als rechter Wingback defensiv solide, offensive kamen aber nur wenige Akzente. Fügte sich aber diszipliniert in die gute Struktur seiner Mannschaft im Spiel gegen den Ball. Verpasste in der 51. Minute zunächst mit der Pike aus kurzer Distanz das 2:0, nutze dann aber per Kopf einen Fehler von Bochum-Keeper Riemann zum 3:1 (63.) – sein erster Bundesliga-Treffer - Note: 2,5

Chris Führich: War viel unterwegs, wenn ihm auch in Eins-gegen-eins-Duelle häufig die Durchschlagskraft fehlte. Aktivposten in der Offensive mit einigen guten Tempowechseln und vorbildlichem Laufpensum. In Durchgang zwei tauchte der Blondschopf dann etwas ab - Note: 3

Serhou Guirassy: Mit seiner Rückkehr verknüpfen viele Fans (und womöglich auch seine Mitspieler) die Hoffnung auf die Kehrtwende im Abstiegskampf. Stand zuletzt Anfang Februar in der ersten Elf, nach wochenlanger Zwangspause jetzt aber wieder voll einsatzfähig. Als geplanter Zielspieler jedoch häufig abgeschnitten von seinen Versorgungswegen. Aber allein seine Präsenz auf dem Rasen band die Abwehrspieler des Gegners und gab dem Stuttgarter Offensivspiel Struktur. Und in der 60. Minute stand er nach einer Sosa-Flanke goldrichtig - Note: 2,5

Einwechselspieler

Luca Pfeiffer (ab der 69. Minute für Serhou Guirassy): Kam für den ausgepumpten Guirassy ins Spiel, um weiter einen Zielspieler auf dem Platz zu haben - Note: -

Genki Haraguchi (ab der 69. Minute für Enzo Millot): Der erfahrene Mittelfeldspieler sollte in der Schlussphase für zusätzliche Stabilität und Struktur auf dem Platz sorgen, was gegen mitunter kopflose Bochumer auch gut gelang - Note: -

Silas (ab der 76. Minute für Chris Führich): Vergab alleine vor Manuel Riemann leichtfertig die endgültige Entscheidung (90.) - Note: -

Ohne Bewertung: Dan-Axel Zagadou (ab der 93. Minute für Borna Sosa) 

Die Benotung

1 = überragend | 2 = stark | 3 = solide | 4 = dürftig | 5 = schwach | 6 = außer Form

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