Die VfB-Einzelkritiken: Sosa zu sorglos, Silas hängt in der Luft
Der Knoten ist geplatzt: Schalke 04 hat sich mit dem ersten Bundesligasieg seit dreieinhalb Monaten endgültig im Abstiegskampf zurückgemeldet. Am Samstagabend gewann der Tabellenletzte das wichtige Duell mit dem direkten Konkurrenten VfB Stuttgart mit 2:1 (2:0) und schöpft noch unbesiegt in der Rückrunde neue Hoffnung.
Die Stuttgarter Profis in den Einzelkritiken unserer Redaktion:
Fabian Bredlow: Ein undankbarer Abend für die neue Stuttgarter Nummer eins. Chancenlos beim frühen Schalker Treffer aus kurzer Distanz (10.) und dem fabelhaften Hacken-Tor von Bülter (40.). Auf dem Posten bei einem Krauß-Abschluss (32.) und zweimal gegen Zalazar (35./71.) - Note: 3,5
Borna Sosa: Turbulenter Auftritt des Kroaten. In der Defensive immer wieder zu sorglos und mit schlechtem Stellungsspiel. So zum Beispiel vor dem Kopfball-Tor von Drexler, als er nur den Ball und nicht den Gegenspieler im Blick hatte. Dazu das verlorene Laufduell gegen Zalazar vor dem 0:2. War anschließend um Wiedergutmachung bemüht. Prüfte mit einem Schlenzer den Schalker Schlussmann (51.) und überwand ihn kurze Zeit später mit einem harmlosen Distanzschuss (64.). Kassierte dann noch seine fünfte Gelbe Karte in dieser Saison und fehlt damit nächste Woche gegen Bayern - Note: 4,5
Hiroki Ito: Starke Grätsche gegen Frey (31.), ließ sich aber immer wieder von der Unordnung um sich herum anstecken. Immerhin mit ein paar guten Flugbällen. Wurde zur Halbzeit ausgewechselt. Womöglich aufgrund von Rückenproblemen, über die der Japaner am Freitag geklagt hatte - Note: 4
Konstantinos Mavropanos: Hatte seine Stärken wie gewohnt in der Luft, leistete sich an diesem Samstag aber zahlreiche Unkonzentriertheiten. Ermöglichte so auch das Hacken-Tor von Bülter zum 0:2, als er hilflos im Raum verteidigte anstatt den Schalker Angreifer zu attackieren. Strammer Distanzschuss (69.) - Note: 4
Waldemar Anton: Konnte die Flanke vor dem 0:1 nicht verhindern. Offensiv wie defensiv einige Abstimmungsprobleme mit seinem Flügelpartner Dias. Musste nach knapp einer Stunde Platz machen für den offensiveren Vagnoman - Note: 4,5
Atakan Karazor: Kopfball- und laufstark im Zentrum vor der Kette. Doch die vielen Brandherde im Mittelfeld bekam er nicht alle auf einmal in den Griff - Note: 3,5
Wataru Endo: Mühte sich um Struktur im Spiel mit dem Ball – mit überschaubarem Erfolg. Scheiterte mit einem Kopfball an Schalke-Keeper Fährmann (66.) - Note: 4
Genki Haraguchi: Bekam von der offensiven Achterposition kaum Zugriff aufs Offensivspiel, wurde in zahlreichen Zweikämpfen förmlich aufgerieben - Note: 4,5
Chris Führich: Auf der linken Außenbahn gewohnt umtriebig. Schlechter Abschluss aus guter Position (15.) – zumal der besser postierte Mitspieler in Position war. Mühte sich auch in Halbzeit zwei ohne wirklichen Ertrag - Note: 4
Gil Dias: Einige gute Ansätze, aber die Durchschlagskraft fehlte an diesem Spieltag komplett. Blieb zur Pause in der Kabine – ein wirkungsloser Auftritt - Note: 5
Silas: Hing wie schon gegen Köln viel in der Luft. Braucht für sein Spiel eigentlich viel grüne Wiese vor sich. Das hat er als Zentrumsstürmer aber nur selten. Selbst zum Abschluss kam der Angreifer nicht - Note: 5
Einwechselspieler
Dan-Axel Zagadou (ab der 46. Minute für Hiroki Ito): Sollte für mehr Stabilität und Sicherheit in der Abwehr sorgen. Und mit einer anderen Körpersprache als Führungsspieler vorangehen – Note: 3
Tanguy Coulibaly (ab der 46. Minute für Gil Dias): Kam für den wirkungslosen Dias in die Partie. Hatte Zug zum Tor, suchte viele Dribblings und immer wieder das Zusammenspiel mit Silas. Ein belebendes Element - Note: 3
Josha Vagnoman (ab der 57. Minute für Waldemar Anton): Die rechte Abwehrseite sollte damit offensiver ausgerichtet werden, was nur bedingt gelang - Note: 4
Ohne Bewertung: Tiago Tomas (ab der 79. Minute für Genki Haraguchi), Luca Pfeiffer (ab der 79. Minute für Chris Führich)
Die Benotung
1 = überragend | 2 = stark | 3 = solide | 4 = dürftig | 5 = schwach | 6 = außer Form