VfB Stuttgart

Die VfB-Einzelkritiken: Traumeinstand für Gil Dias, kurioses Mavropanos-Eigentor

Fußball DFB-Pokal SC Paderborn vs. VfB Stuttgart
Kam, sah und traf: VfB-Neuzugang Gil Dias. © Pressefoto Baumann

Trotz eines frühen Slapstick-Eigentors von Konstantinos Mavropanos hat der VfB Stuttgart im DFB-Pokal erstmals seit sieben Jahren wieder das Viertelfinale erreicht. Dank des späten Siegtreffers von Serhou Guirassy (90.+5) setzte sich der Tabellen-15. der Bundesliga am Dienstag (31.01.) beim Zweitliga-Fünften SC Paderborn durch und feierte unter Trainer-Rückkehrer Bruno Labbadia im vierten Anlauf den ersten Sieg.

Die Stuttgarter Profis in den Einzelkritiken unserer Redaktion:

Florian Müller: Positionierte sich vor dem Mavropanos-Eigentor (4.) eigentlich lehrbuchmäßig neben seinem Tor, um eine weitere Anspielstation anzubieten. Konnte den Rückpass seines Abwehrspielers in der Folge nicht mehr klären. Eine kuriose Szene, die irgendwie zur aktuellen Gesamtsituation beim VfB passt. Anschließend unbeeindruckt vom Publikum, das bei jedem weiteren Rückpass auf ihn johlte. Solide Vorstellung und aufmerksam vor Conteh (59.)  - Note: 3,5

Hiroki Ito: Unaufgeregt und aufmerksam in der Defensive. Aus seinen Standards entwickelte sich jedoch nur selten Gefahr, seinen langen Bällen fehlte zudem häufig die Präzision - Note: 3,5

Waldemar Anton: Verteidigte die rechte Außenbahn gewohnt ordentlich. Im Offensivspiel mühte er sich nach Kräften - Note: 3,5

Konstantinos Mavropanos: Nach Zwangspause in Leipzig zurück in der ersten Elf. Sein Rückpass aus rekordverdächtigen 48 Metern landete im eigene Tor (4.), da er die alte Regel, einen solchen Ball niemals auf den Kasten zu spielen, missachtete. Wollte in der Folge seinen Fauxpas unbedingt wieder ausbügeln und ging mit viel Leidenschaft voran - Note: 4

Josha Vagnoman: Über weite Strecken ein durchwachsener Auftritt auf der linken Außenbahn. Einige gefährliche Ballverluste im Aufbauspiel, dazu Unstimmigkeiten im Zusammenspiel mit Führich. Zur Pause blieb er in der Kabine - Note: 4,5

Atakan Karazor: Unkonzentriert in der Anfangsphase, fand dann aber zügig in die Partie. Schlenzer aus 16 Metern knapp vorbei (12.), dazu gute Passquote (85 Prozent) und ordentliche Zweikampfwerte (70 Prozent) - Note: 3

Wataru Endo: Unermüdlicher Arbeiter und Antreiber in der Zentrale. Ohne den Skipper geht beim VfB wenig bis gar nichts. In der 55. Minute nicht mit der nötigen Übersicht bei einer der seltenen Überzahlsituationen - Note: 2,5

Nikolas Nartey: Fleißiger Arbeiter gegen den Ball, wenige Impulse fürs Offensivspiel. Vor allem auf Sicherheit bedacht, was man dem jungen Dänen aber nur bedingt zum Vorwurf machen kann. In Halbzeit zwei dann als Linksverteidiger im Einsatz und dort mit ein paar gefühlvollen Hereingaben - Note: 2,5

Chris Führich: An alter Wirkungsstätte sichtlich engagiert, aber weitgehend wirkungslos - Note: 4

Juan Jose Perea: Übernahm bei seiner Startelf-Premiere im VfB-Dress den rechten Flügel. Komplett unnötige Gelbe Karte wegen einer Schwalbe (15.), dazu immer wieder Probleme mit der Wettkampfhärte der Paderborner. Schöne Hereingabe fand keinen Abnehmer (32.) - Note: 4

Serhou Guirassy: Lange Zeit wenig ins Spiel eingebunden, dazu eine vermeidbare Gelbe Karte wegen einer Diskussion mit dem Schiedsrichter. Immerhin mit vorbildlichem Einsatz und Defensivarbeit. Und dann in der fünften Minute der Nachspielzeit mit dem Kopf zur Stelle - Note: 3

Einwechselspieler

Genki Haraguchi (ab der 46. Minute für Josha Vagnoman): Am Montagmittag verpflichtet, am Dienstagabend direkt auf dem Platz. Der Japaner sortierte sich auf der rechten Achterposition ein. Von dort konnte er dem Stuttgarter Angriffsspiel nicht die erhoffte Struktur verleihen, harmonierte aber schon erstaunlich gut mit seinen neuen Teamkollegen - Note: 3

Luca Pfeiffer (ab der 64. Minute für Juan Jose Perea): Setzte Joker Gil Dias vor dessen Treffer gut in Szene - Note: -

Gil Dias (ab der 82. Minute für Chris Führich): Auch der zweite VfB-Neuzugang feierte direkt sein Debüt. Und was für eines! Vier Minuten nach seiner Einwechslung erzielte er mit einem Traumtor den Ausgleich - sein erster Torschuss für den VfB. Die Fans freuen sich schon auf den zweiten - Note: -

Pascal Stenzel (ab der 82. Minute für Waldemar Anton): Schlug die 17. Stuttgarter Ecke, die Guirassy zum Last-Minute-Treffer über die Linie brachte - Note: -

Die Benotung

1 = überragend | 2 = stark | 3 = solide | 4 = dürftig | 5 = schwach | 6 = außer Form