Erster Sieg unter Labbadia: VfB nach 2:1 in Paderborn im DFB-Pokal-Viertelfinale
Der VfB Stuttgart hat sich am Dienstagabend (31.01.) beim Zweitligisten SC Paderborn ins DFB-Pokal-Viertelfinale gekämpft. In der Schlussphase drehten die Schwaben einen 0:1-Rückstand in einen 2:1-Sieg - das erste Erfolgserlebnis unter Trainer Bruno Labbadia.
Wie das Spiel gelaufen ist
Aufstellung: Im Vergleich zum 1:2 bei RB Leipzig hatte Labbadia seine Startelf auf drei Positionen verändert. Für Stenzel, Pfeiffer und Kastanaras durften Mavropanos, Guirassy und Perea von Beginn an ran. Die Neuzugänge Haraguchi und Dias nahmen zunächst auf der Bank Platz. Nicht im Stuttgarter Aufgebot standen Silas (Einblutung im Schienbein), Sosa (Rückstand nach Leistenproblemen), Tomas (Bauchmuskelverletzung), Ulrich (Aufbautraining nach Infekt) und Zagadou (Reha nach Bänderverletzung).
1. Halbzeit: Ein kurioses Eigentor von Mavropanos aus 48 Metern brachte die Gastgeber bereits in der 4. Minute in Führung. Der VfB kontrollierte in der Folge das Spielgeschehen, fand gegen robuste Paderborner aber keine Lücken. Der SCP war ordentlich gestaffelt, verrichtete viel Laufarbeit und so konnte der Stuttgarter Angriff keine Wucht entwickeln. Bis auf einen Freistoß von Guirassy (10.) und einen Schlenzer von Karazor (12.) kamen die Weiß-Roten nicht gefährlich vor das Tor der Paderborner. Und so gingen die Ostwestfalen ohne Torabschluss, dafür aber mit einer knappen Führung in die Pause.
2. Halbzeit: Einbahnstraßen-Fußball in Richtung SC-Keeper Huth gab es dann auch nach dem Wiederanpfiff. Ernsthaft in Bedrängnis bringen konnte die VfB-Offensive den Tabellenfünften der 2. Liga jedoch nicht. So entwickelte sich eine Abwehrschlacht, in der Paderborn nach einem Konter die Vorentscheidung verpasste (70.). Der eingewechselte Neuzugang Gil Dias sorgte schließlich mit einem Traumtor für den Ausgleich (86.), Guirassy nach der 17. Stuttgarter Ecke dann für den späten Siegtreffer (90.+5).
Analyse und Ausblick
Vor allem in der ersten Hälfte war die Raumaufteilung beim VfB nicht immer optimal, ebenso die Staffelung im Gegenpressing. Gegen kämpferische Paderborner ließen die Stuttgarter zwar wenig zu, kamen selbst jedoch nur schwer zu Abschlüssen. Warum? Weil der Stuttgarter Spielvortrag im letzten Drittel auch gegen einen Zweitligisten zu zäh und fehlerbehaftet war. Hinzu kamen etliche harmlose Halbfeldflanken, 16 (!) wirkungslose Ecken und in der Defensive eben jener fast schon obligatorische Aussetzer (Mavropanos vor dem 0:1). Ein Geniestreich von Joker Gil Dias brachte den strauchelnden Favoriten letztlich zurück ins Spiel. Und ermöglichte den Last-Minute-Treffer von Guirassy. Ein verdienter, aber hart erkämpfter Sieg für die Gäste.
«Wir haben immer daran geglaubt», lobte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth nach dem Abfiff: «Wir hatten im ganzen Spiel das Übergewicht, und wir hatten die Gier.» Torhüter Florian Müller war anschließend froh, dass die Partie nicht in die Verlängerung ging, bemängelte aber auch die lange Zeit harmlosen Angriffsbemühungen seiner Vorderleute: «Wir waren die bessere Mannschaft, wenn uns auch oft der letzte Pass gefehlt hat, um richtig gefährlich zu werden.»
Für das Erreichen des Viertelfinales erhält der VfB eine Prämie von 1,6 Millionen Euro. Auf wen die Stuttgarter treffen, entscheidet sich am 19. Februar. Dann werden gegen 17.10 Uhr im Rahmen der „Sportstudio Reportage“ live im ZDF die Paarungen gelost. Gespielt wir die Runde der letzten acht Teams am 04. und 05. April. In der Liga wartet auf die Schwaben am Sonntag (05. Februar) ein Heimspiel gegen den SV Werder Bremen.
SC Paderborn - VfB Stuttgart 1:2 (1:0)
Paderborn: Huth - Hoffmeier, Heuer, Hünemeier - Humphreys, Rohr (58. Klefisch), Justvan (69. Platte), Leipertz (84. Muslija), Schallenberg, Obermair - Pieringer (58. Conteh)
Stuttgart: Müller - Ito, Mavropanos, Anton (82. Stenzel), Vagnoman (46. Haraguchi) - Karazor, Nartey, Endo - Perea (64. Pfeiffer), Guirassy, Führich (82. Gil Dias)
Tore: 1:0 Mavropanos (4./ET), 1:1 Gil Dias (86.), 1:2 Guirassy (90.+5)
Schiedsrichter: Daniel Schlager (Hügelsheim)
Zuschauer: 15.000 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Pieringer, Muslija / Perea, Guirassy, Mavropanos, Karazor



