Freistoß fliegt dem VfB Stuttgart um die Ohren: „Das habe ich noch nie erlebt“
Hamburg. Der VfB Stuttgart hat das Spiel beim Hamburger SV auf kuriose Art und Weise verloren. Der HSV bestrafte die Schwaben in Unterzahl und in buchstäblich letzter Sekunde: Ein eiskalter Konter sorgte für den umjubelten 2:1-Sieg des Aufsteigers. Vorausgegangen war ein Freistoß der Stuttgarter vor dem Strafraum der Hamburger, der nicht hätte schlechter ausgeführt werden können. Nach dem Spiel erklärten Deniz Undav und Sebastian Hoeneß die Szene.
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VfB Stuttgart schenkt Punkt her: Freistoß wird zum Verhängnis
Wie kann der VfB Stuttgart dieses Spiel nur verlieren? Diese Frage dürften sich viele Fans nach der bitteren Pleite in Hamburg stellen. In einer Partie, die eigentlich keinen Sieger verdient gehabt hätte, spielten die Schwaben ab der 81. Minute in Überzahl. Der HSV schwächte sich mit einer Gelb-Roten-Karte selbst. Tief in der Nachspielzeit bekam der VfB beim Stand von 1:1 dann einen Freistoß zugesprochen. Torentfernung: rund 23 Meter. Deniz Undav und Angelo Stiller steckten kurz die Köpfe zusammen, ehe Undav wieder in den Strafraum lief und sich Stiller den Ball zurechtlegte.
Was dann passierte, war fast nicht zu glauben: Angelo Stiller passte den Ball in den Strafraum – und spielte den Ball direkt einem Hamburger in die Füße. Dieser startete sofort den Konter, der VfB ließ sich komplett überrennen und kassierte in letzter Sekunde das 1:2. Fassungslos standen die Schwaben nach Abpfiff da, unwissend, wie sie dieses Spiel so grotesk herschenken konnten. Ein eigener Freistoß tief in der gegnerischen Hälfte sorgte also für die absolut vermeidbare Niederlage – wie ist das möglich?
„Das ist brutal“: Das sagt Sebastian Hoeneß zur Freistoß-Szene
„Ich weiß es selbst nicht“, antwortete etwa Jamie Leweling auf die Frage nach dem Spiel, was bei dem Freistoß eigentlich geplant war. Der Angreifer wusste nur: „Deniz und Ange hatten da was ausgemacht“. Auf Nachfrage erklärte Deniz Undav, der den schief gegangenen Freistoß-Plan mit Stiller ausheckte: „Das war eine Misskommunikation zwischen mir und Ange. Ich nehme das auf meine Kappe, so ein unnötiges Gegentor.“ Der Plan der beiden war demnach, den Ball flach in den Rücken der einlaufenden Abwehr zu spielen. Dort wäre Deniz Undav dann, so der Plan, frei zum Abschluss gekommen. Daraus wurde nichts, viel schlimmer sogar: Der schlecht ausgeführte Freistoß sorgte für die Niederlage.
„Das Ende ist brutal. Das habe ich in der Form so noch nie erlebt“, kommentierte Sebastian Hoeneß die Szene nach der Partie. „Kein Vorwurf an die Mannschaft: Wir wollen Spieler, die Entscheidungen treffen und sich auf dem Platz abstimmen. Es gab eine Absprache, aber das hat vom Timing her nicht gepasst.“ Der Freistoß sei im Vorfeld nicht geplant gewesen, es sei eine spontane Idee der Spieler auf dem Platz gewesen.
VfB Stuttgart hätte den Punkt beim HSV gerne mitgenommen
Diese kuriose Szene entriss den Stuttgartern also den sichergeglaubten Punkt. Einen Punkt, den die Schwaben angesichts der schwachen Leistung im Volksparkstadion gerne mitgenommen hätten. Das „Energielevel“, das es braucht, um solche Spiele zu gewinnen, sei an diesem Sonntag einfach nicht da gewesen, meinte Deniz Undav. Und auch Sebastian Hoeneß schlussfolgerte: „Am Ende musst du einfach mit dem Punkt nach Hause gehen, das Spiel analysieren und dir den Mund abputzen. Das funktioniert jetzt nicht mehr.“ Nun haben die VfB-Profis vier Tage Zeit, um die bittere Niederlage zu verkraften. Am Mittwochabend (03.12.) steht um 18 Uhr das Achtelfinale des DFB-Pokals in Bochum an. Dort sollte sich der amtierende Pokalsieger nicht nochmal so einen Freistoß erlauben.



