Frust sitzt tief: Wie der VfB die „unnötige“ Niederlage in Basel einordnet
Basel. Der VfB Stuttgart hat sich im St. Jakob-Park selbst geschlagen: Schwerwiegende Fehler vor beiden Gegentoren, ein verschossener Elfmeter und eine Drangphase über die gesamte zweite Halbzeit, die ungenutzt blieb. Da verwundert es nicht, dass sowohl die Spieler als auch Sebastian Hoeneß nach dem Spiel unisono von einer „unnötigen“ Niederlage sprachen. „Wir haben uns heute selbst geschlagen“, meinte der Trainer etwa. So ordnet der VfB Stuttgart die Niederlage ein.
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VfB Stuttgart in allen Statistiken besser, verliert aber in Basel
29 Torschüsse, mehr als doppelt so viele angekommene Pässe als der Gegner, mehr Ballbesitz und mehr Torraumszenen: Alle relevanten Statistiken aus dem Europa-League-Spiel in Basel sprachen für den VfB Stuttgart. Und trotzdem gehen die Schwaben mit 0:2 als Verlierer vom Platz. Der Frust saß nach dem Spiel bei Ermedin Demirovic verständlicherweise tief: „Das ist ein Spiel auf ein Tor, wir haben Flanken über Flanken, Durchbrüche über Durchbrüche – und kassieren zwei Tore, wo keiner weiß, warum. Das ist heute so ein Tag, wo gefühlt alles gegen uns gelaufen ist.“
Zur Wahrheit gehört aber auch: Der Angreifer hatte per Elfmeter in der 36. Spielminute die große Chance auf den Ausgleich, scheiterte aber vom Punkt. Unglücklich auch, dass sich der VAR direkt vor der Elfmeter-Ausführung meldete und Demirovic rund zwei Minuten vor der Basel-Kurve warten musste. „Das soll keine Ausrede sein, aber es ist eine eklige Situation. Ich stand schon da und habe Anlauf genommen, dann hat der Schiedsrichter angefangen, die Szene zu checken. Nichtsdestotrotz war der Elfmeter nicht gut genug geschossen.“
VfB-Trainer Sebastian Hoeneß: „Wir haben uns selber geschlagen“
Auch in der zweiten Halbzeit hatten die VfB-Profis eine Vielzahl an Chancen und eine noch größere Anzahl an aussichtsreichen Situationen, die aber zu schlampig zu Ende gespielt wurden. Dementsprechend war auch Trainer Sebastian Hoeneß von dem Spielverlauf genervt: „Das ist eine sehr ärgerliche Niederlage, wir haben uns selber geschlagen. Einerseits durch die Gegentore, die wir kassieren. Andererseits durch die großen Chancen, die wir komplett ungenutzt gelassen haben.“ Das Problem: Durch den „kapitalen“ und „brutalen“ Fehlpass (O-Ton Hoeneß) von Lorenz Assignon vor dem 0:1 habe sich der VfB erst in die Situation gebracht, dem frühen Rückstand hinterherrennen zu müssen.
Der Trainer sagte aber auch klar: „Ich möchte meiner Mannschaft nicht zu viele Vorwürfe machen. Wir waren über weite Strecken in der Lage, den Gegner vor richtige Probleme zu stellen. Ich sehe eine Mannschaft, die viel kreiert, viel versucht und alles auf dem Platz lässt. Dann können wir richtig unangenehm werden, das nehme ich aus dem Spiel mit.“ Zudem sei es wichtig, wieder besser in die Spiele zu starten – und nicht direkt in Rückstand zu geraten. „Gegen Köln haben wir das Spiel noch gedreht, aber das klappt halt nicht immer.“
Sind das Niederlagen, die man dem „jungen“ VfB zugestehen muss?
Ein Aspekt wollte der Trainer aber nicht unerwähnt lassen: „Ich habe es immer wieder gesagt und wurde oft dafür belächelt: Wir sind eine junge Mannschaft. An so einem Abend wie heute ist es zu sehen, dass wir solche Erfahrungen brauchen, um die nächsten Schritte zu gehen.“ Und vermutlich hat der Trainer recht: In einer perfekten VfB-Welt hätten die Schwaben das Spiel in Basel gewonnen – doch so weit sind die Stuttgarter noch nicht. Aber: Bereits am Sonntag (05.10.) haben die Profis die Chance, ihre Fehler aus dem Basel-Spiel wieder gutzumachen: Im Heimspiel gegen Heidenheim solle der nächste Sieg her. „Das wird ein hartes Brett, aber wir können und wollen das Spiel mit einem guten Gefühl vor der Länderspielpause abschließen“, so Hoeneß.