VfB Stuttgart

Gönner, Röschl, Kläger und Beck-Deharde: Die neuen Gesichter im VfB-Aufsichtsrat

Umweltministerin Tanja Goenner bei Fa MICHEL in Schorndorf
Die ehemalige Umweltministerin Tanja Göller auf einer Archiv-Aufnahme aus dem Jahr 2008. © Pavlovic (Archiv)

Der Aufsichtsrat des VfB Stuttgart ist mit künftig neun Mitgliedern wieder komplett. Die Hauptversammlung der AG hat am Mittwoch (28.09.) vier neue Mitglieder in das Kontrollgremium berufen - und erstmals in der VfB-Historie auch zwei Frauen bestellt. Wir stellen die neuen Gesichter, die künftig an der Seite von Claus Vogt, Christian Riethmüller, Rainer Adrion, Peter Schymon und Franz Reiner sitzen werden, vor und erklären, welche neuen Impulse und Kompetenzen das Quartett einbringen soll:

Tanja Gönner (53): Der prominenteste Neuzugang im Kontrollgremium. Das CDU-Mitglied saß von 2002 bis 2004 im Bundestag, von 2004 bis 2005 war sie in Baden-Württemberg Sozialministerin, von 2005 bis 2011 Umweltministerin sowie von 2010 bis 2011 zusätzlich Verkehrsministerin.

In dieser Funktion nahm Gönner als eine von sieben Befürwortern des hochumstrittenen Bahn-Projekts Stuttgart 21 an den von Heiner Geißler moderierten Schlichtungsgesprächen teil. „Tanja Gönner galt als unauffällig-kompetente Polit-Pragmatikerin bis sie im Streit um Stuttgart 21 zur berühmt-verhassten Lieblingsfeindin der Tiefbahnhofsgegner wurde“, formulierte es ein Kollege in einem Text von damals.

Umweltministerin Tanja Goenner bei Fa MICHEL in Schorndorf
Gönner studierte Rechtswissenschaften an der Universität in Tübingen und startete ihre berufliche Laufbahn als Anwältin in einer Kanzlei mit dem Schwerpunkt Insolvenzrecht. © Pavlovic (ZVW-Archiv)

Ihre politische Karriere endete mit der Wahlniederlage der Südwest-CDU im Frühjahr 2011. Nach dem Ausstieg aus der Politik war die Juristin aus Sigmaringen ab dem 1. Juli 2012 Vorstandssprecherin der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit. Und seit dem 20. Juni 2022 ist sie als Nachfolgerin von Joachim Lang Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Deutschen Industrie. Den VfB-Aufsichtsrat soll sie mit ihrem hervorragenden Netzwerk in Politik und Wirtschaft bereichern. Auch mit Blick auf mögliche neue Sponsoren. 

Tobias Röschl (38): Der ehemalige Oberliga-Torwart (u.a. FSV Hollenbach und SG Sonnenhof Großaspach) vertritt künftig die Interessen des zweiten Investors Jako im Aufsichtsrat.

Tobias Röschl
Tobias Röschl ist Vater von drei Kindern, sportlich aktiv und dem VfB schon seit dem ersten Stadionbesuch im Kindesalter verbunden. © Jako

Beim Sportartikelhersteller ist der gebürtige Herrenberger Vorstand für Vertrieb und Marketing. Im Unternehmen aus Hollenbach ist der studierte Betriebswirt seit fast 14 Jahren tätig. In seiner neuen Rolle als Aufsichtsrat soll er vor allem seine Expertise im Bereich Vermarktung einbringen.

Alexander Kläger (51): Seit 2012 ist der Mann aus Horb am Neckar beim IT-Riesen SAP in verschiedenen Führungsrollen tätig. Zuletzt war er Geschäftsführer der SAP Deutschland SE & Co. KG, aktuell verantwortet er die Region Mittel- und Osteuropa.

Alexander Kläger
Nach seinem Studium der technischen BWL an der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft in Reutlingen begann Kläger seine Karriere bei Volkswagen in Mexiko. © VfB Stuttgart

Dem VfB ist der 52-Jährige seit früher Kindheit als Fan verbunden. Eine weitere VfB-Querverbindung ergibt sich durch Ehrenpräsident Erwin Staudt. Dieser arbeitete dreißig Jahre lang für die IBM. Als Kläger 2001 dort einstieg, war Staudt Vorstandsvorsitzender der IBM-Geschäftsführung. Kläger lebt mit seiner Familie in Reutlingen. Und er ist begeisterter Tennisspieler und Skifahrer. Beim VfB erhofft man sich durch Kläger neue Impulse und Kompetenzen für den Bereich Internationalisierung und Digitalisierung, sprich einen strategischen Mehrwert.

Beate Beck-Deharde (67): Die Geschäftsführerin eines mittelständischen Maschinenbauunternehmens mit Sitz in Frickenhausen ist die große Unbekannte unter den neuen Gesichtern im VfB-Aufsichtsrat.

Beate Beck-Deharde
Beate Beck-Deharde ist studierte Dipl. Wirtschaftsdolmetscherin mit Schwerpunkt Betriebswirtschaftslehre. © VfB Stuttgart

Sie ist studierte Wirtschaftsdolmetscherin und seit 1991 geschäftsführende Gesellschafterin von beck packautomaten. Die Firma stellt Verpackungsmaschinen her, die weltweit in den unterschiedlichsten Branchen zum Einsatz kommen. Durch ihre langjährige Tätigkeit verfügt Beck-Deharde über ein breitgefächertes Netzwerk in den schwäbischen Mittelstand. Darüber hinaus war sie in der Vergangenheit schon in Projektgruppen des Vereins involviert.