VfB Stuttgart

Großer Pokalfight des VfB: Dieses Mal kein Happy End für die Comeback-Könige

Fußball VfB Stuttgart vs. Eintracht Frankfurt
Ratlose Gesichter nach dem Abpfiff: Dan-Axel Zagadou, Tanguy Coulibaly und Serhou Guirassy bei der ersten Fehleranalyse direkt nach dem Schlusspfiff. © Pressefoto Baumann

Der Traum des VfB Stuttgart vom DFB-Pokalfinale in Berlin ist geplatzt. Beim 2:3 gegen Eintracht Frankfurt zeigten die Schwaben am Mittwochabend (03.05.) eine energiegeladene erste Hälfte, bauten dann aber ab - und machten sich durch individuelle Patzer und fehlende Cleverness das Leben unnötig schwer. Dennoch hätten die Comeback-Könige der letzten Wochen beinahe wieder zugeschlagen. 

Strittige Elfmeter-Szene in der Nachspielzeit

Ein letzter Eckball segelte der 96. Minute noch in den Frankfurter Strafraum. Zu zehnt waren die Weiß-Roten zu diesem Zeitpunkt nur noch (unnötiger Platzverweis für Borna Sosa), doch diese eine, letzte Gelegenheit auf das 3:3 bekam der VfB nicht mehr. Zwar war der Schuss von Hiroki Ito an den Arm von Buta gesprungen. Allerdings aus kurzer Distanz und wenig eindeutig.

Schiedsrichter Daniel Schlager sah sich die Szene draußen am Monitor an, blieb letztlich aber bei seiner Erstmeinung, nicht auf den Punkt zu zeigen - eine strittige Entscheidung, die Schlager jedoch im Nachgang souverän erklärte und damit solide verteidigte.

Die große Chance auf das nächste späte Tor bekamen die Stuttgarter also nicht. Die Partie war aus, Frankfurt im Finale. „Da haben wir schon Glück gehabt“, sagte SGE-Sportvorstand Markus Krösche später mit Blick auf die Elfmeter-Szene. „Für mich ist es ein Handspiel“, meinte derweil VfB-Trainer Sebastian Hoeneß. „Es ist für uns schwer zu akzeptieren am Ende.“  

Das Finale von Berlin war zum Greifen nah

Das Endspiel im Berliner Olympiastadion war dabei für seine Mannschaft zum Greifen nah gewesen. In einer hitzigen Atmosphäre hatten die Schwaben die Emotionen von den Rängen in eine aggressive, griffige Spielweise kanalisiert. Der verdiente Lohn war das 1:0 durch Tiago Tomas (19.). Anschließend verpassten Silas (35.) und Tomas (45.+1) sogar eine höhere Pausenführung. 

Frankfurt wirkte fahrig, die Brust der Hausherren wurde mit jedem gewonnen Zweikampf breiter. Und das Publikum feierte ohnehin jede Grätsche. Doch eben jenen Mut und die Zielstrebigkeit ließ der VfB aus unerklärlichen Gründen in der Kabine. Aus der kamen Endo und Co. nämlich unerklärlich behäbig. Was die Eintracht direkt nutzen konnte. „An Nächten mit Flutlicht sind wir hellwach“, sagte Frankfurts Kapitän Sebastian Rode im Nachgang. Klammerte dabei aber die eher funzelig beleuchtete erste Halbzeit seiner Elf großzügig aus. 

Frankfurt dreht die Partie innerhalb von vier Minuten

Innerhalb von vier Minuten drehten die Hessen die Partie. Zunächst traf Abwehrspieler Evan Ndicka gegen eine viel zu passive VfB-Defensive (51.), dann war Daichi Kamada aus der Distanz zur Stelle (54.). „Das Momentum ist sehr schnell auf die Frankfurter Seite gekommen“, sagte Hoeneß, der nun die erste Niederlage auf der Stuttgarter Trainerbank verarbeiten muss. 

Dabei hatte sein Team schon am vergangenen Wochenende beim 2:1 gegen Borussia Mönchengladbach einen schwachen Start in Durchgang zwei erwischt. Dieses Mal nur gab’s kein Happy End. Auch weil der Gegner deutlich mehr investierte. Nach dem 3:1 durch Kolo Muani - ein verwandelter Foulelfmeter in der 78. Minute - schien der Pokalfight entschieden.

Allerdings bewies der VfB auch dieses Mal große Moral, schüttelte sich und kam spätestens mit dem Anschlusstreffer von Enzo Millot (83.) zurück in die Partie. Die Möglichkeit aufs 3:3 vom Elfmeterpunkt bekamen die Stuttgarter jedoch nicht. 

Hoeneß bangt zum Mavropanos und Anton

Vor dem wichtigen Kellerduell bei Hertha BSC Berlin bangt Hoeneß nun um gleich zwei Abwehrspieler. Konstantinos Mavropanos musste bereits in der ersten Halbzeit nach einem Zusammenprall mit Ndicka runter, Waldemar Anton verließ nach 63. Minuten fluchtartig den Platz und verschwand direkt in den Katakomben.

„Dinos hat einen ordentlichen Schlag auf den Muskel am Schienbein bekommen. Waldi hat leider wieder die Magenverstimmung gemerkt, die er gestern schon hatte“, so Hoeneß um kurz vor Mitternacht auf der Pressekonferenz. Ob die beiden am Samstag (06.05.) zur Verfügung stehen, ist noch ungewiss. Für ein Update sei es noch zu früh, sagte Sebastian Hoeneß. Mavropanos hatte das Stadion aber humpelnd verlassen.

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