VfB Stuttgart

"Haben arrogant gespielt": Wie der VfB gegen Köln zwei Punkte verloren hat

Fußball Bundesliga VfB Stuttgart vs. FC Köln
Zum Haare raufen: Der VfB Stuttgart spielt gegen den 1. FC Köln nur 1:1. © Pressefoto Baumann

Die Enttäuschung war den Profis des VfB Stuttgart nach dem 1:1 (0:0) gegen den 1. FC Köln ins Gesicht geschrieben. Der "gewonnene Punkt", wie Fabian Wohlgemuth die Partie nach Abpfiff in der Mixed-Zone einzuordnen versuchte, fühlte sich eher nach zwei verlorenen Punkten an. Angelo Stiller ging mit seinen Teamkollegen hart ins Gericht, auch Kapitän Waldemar Anton war sichtlich angefressen. Wieso hat es der VfB gegen den Effzeh nicht geschafft, die nötige Zielstrebigkeit an den Tag zu legen? Eine Spurensuche.

Dem VfB Stuttgart fehlt die letzte Gier: Wenig Überzeugung vor dem Tor

Vorneweg: Der VfB Stuttgart hat das Spiel gegen die Gäste aus der Domstadt nicht verloren. "Den Punkt muss man einfach mal akzeptieren", sagte Sebastian Hoeneß nach dem Spiel auf der Pressekonferenz. "Das Spiel letzte Woche müssen wir nicht gewinnen, heute ist es dann halt mal so", meinte der Trainer. Auch Fabian Wohlgemuth könne "mit dem Punkt leben". Trotzdem lief gegen den Effzeh vor allem nach dem 1:0 durch Enzo Millot viel in die falsche Richtung - warum?

"Nach der Führung haben wir zu arrogant gespielt", sagte Angelo Stiller am Sky-Mikrofon. Der Mittelfeldspieler sprach vor allem die fehlende Zielstrebigkeit im offensiven Drittel an. Ungewohnt behäbig traten Enzo Millot und Co. vor dem Kölner Kasten auf. "Wir wurden im Laufe der ersten Halbzeit zu gefällig", pflichtete Fabian Wohlgemuth seinem Sechser zu. Allerdings: "Arroganz war das auf keinen Fall."

"Wir hätten sie killen müssen": VfB-Kapitän Waldemar Anton übt Selbstkritik

Dem Sportdirektor fehlte vor allem "die letzte Überzeugung, der letzte Pass, die letzte Gier", um gegen den "Kölner Existenzkampf" als Sieger vom Platz zu gehen. "Der Fokus und die Konzentration hat uns gefehlt", meinte Wohlgemuth. Und Kapitän Waldemar Anton brachte es am Sky-Mikrofon auf den Punkt: "Wir hätten sie killen müssen. Solche Spiele müssen wir auf unsere Seite kriegen."

Das mit dem "Killen" hat vor allem deshalb nicht geklappt, weil der VfB Stuttgart es gegen offensiv limitierte Kölner nicht geschafft hat, den nötigen Druck aufzubauen. "Uns hat Handlungsschnelligkeit gefehlt, wir haben die Bälle zu einfach verloren", analysierte Sebastian Hoeneß auf der Pressekonferenz. Seine Profis hätten den Ball zu langsam von links nach rechts geschoben und zu wenig Überzahl auf den Außenbahnen kreiert. "Dann spielen wir aus dem Nichts einen unnötigen Pass in die Füße des Gegners. Das hat uns den Druck genommen."

"Das war heute keine Top-Leistung": Warum der VfB trotzdem die Ruhe bewahrt

Diese Druckphasen habe seine Mannschaft vor allem Zuhause in der MHP-Arena zuletzt immer wieder entwickeln können - doch nicht an diesem Tag. "Uns hat der Punch gefehlt, die Sprints in die Box." Dazu habe es Köln gegen die zuletzt viermal in Folge siegreichen Schwaben "diszipliniert verteidigt", so der Trainer. Trotzdem hätten sich die VfB-Profis genug Situationen erspielt, um "das Spiel auf unsere Seite zu ziehen."

Unterm Strich war das einfach zu wenig, um gegen leidenschaftliche Kölner drei Punkte mitzunehmen. "Das war heute keine Top-Leistung, das muss man so konstatieren", sagte Sebastian Hoeneß. Doch Sportdirektor Fabian Wohlgemuth meinte nach dem 1:1 in seiner gewohnt unaufgeregten Art: "So ein Spiel ist nach den sehr guten Spielen in der letzten Zeit eben auch mal dabei."

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