Hammer-Wochen für den VfB: „Intensivster Block, den ich je gespielt habe“
Fußball-Trainer denken und planen gerne in Blöcken. Insofern steht für den VfB Stuttgart nach der aktuellen Länderspielpause der Saisonabschnitt bis zur nächsten Länderspielpause im November an. Oder: Der nächste Block. Und diese 23 Tage mit sieben Spielen gegen reihenweise Top-Teams haben es in sich. Chefcoach Sebastian Hoeneß spricht sogar vom „intensivsten Block“, den er in seiner noch jungen Trainer-Karriere gespielt habe. So plant der 42-jährige Fußball-Lehrer die anstehenden Hammer-Wochen.
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Bayern München (19.10.), Juventus Turin (22.10.), Bayer Leverkusen (01.11.), Atalanta Bergamo (06.11.) und Eintracht Frankfurt (10.11.), dazwischen noch Holstein Kiel (26.10.) und im DFB-Pokal der 1. FC Kaiserslautern (29.10.): „Die Vorfreude ist groß, das sind ein paar richtige Bretter“, ordnete Sebastian Hoeneß nach dem 1:1 im Testspiel gegen den SSV Ulm die kommenden Aufgaben ein.
Für den Trainer und sein Team bietet sich derzeit eine der wenigen Phasen, um noch einmal kurz durchzuschnaufen. „Wir machen jetzt ein paar Tage Pause, was auch wichtig ist.“ Gerade mit Blick auf drei englischen Wochen in Serie. „Da geht es dann darum, gut zu steuern“, sagt Sebastian Hoeneß, „da wird dann auch der Kader zur Geltung kommen müssen.“
Warum es aus Sicht von VfB-Trainer Hoeneß „in die richtige Richtung geht“
Zuletzt hatte es zumindest ergebnistechnisch gehapert beim Vizemeister aus dem Vorjahr. Hoeneß: „Wir haben nicht die Punkte, die wir uns erhofft haben. Aber wir haben die Leistungen gezeigt, die am Ende für Punkte stehen.“ So hat der VfB in den letzten Spielen ligaweit die meisten Großchancen kreiert und auch die anfängliche Gegentorflut (allein sechs an den ersten beiden Spieltagen) eingedämmt. „Das sind alles Indizien, dass es in die richtige Richtung geht“, betont Hoeneß, der trotzdem unterstreicht: „Was Punkte angeht, hätten wir mehr auf der Uhr haben können.“
Vielleicht sogar müssen. Gerade in den Duellen mit den zuletzt extrem tief verteidigenden Gegnern aus Prag und Hoffenheim war mehr drin als zwei Remis. Immerhin: Im ersten Spiel nach der Länderspielpause beim FC Bayern München wird das anders sein. „Da wird es keinen tiefen gegnerischen Block geben“, prognostiziert Hoeneß, „da brauchen wir dann andere Strategien. In meinen Augen sind sie nach wie vor die Besten – auch wenn sie letztes Jahr einmal nicht Meister geworden sind. Sie spielen sehr guten, sehr intensiven Fußball“. Wobei das Duell mit den Bayern für den gebürtigen Münchner und ehemaligen FCB-Jugendtrainer Hoeneß „immer etwas Besonderes bleiben wird.“ Auch aufgrund seiner familiären Verbindungen an den Tegernsee.
Die Partie in der Allianz-Arena bildet in jedem Fall den Auftakt in extrem fordernde sieben Spiele in nur 23 Tagen. Was Taktung und Qualität der Gegner angeht ist das die größte Herausforderung in Hoeneß‘ bisheriger Amtszeit am Wasen. „Möglicherweise sogar – was die Gegnerstärke angeht - der intensivste Block, den ich je gespielt habe“, ergänzt Hoeneß. Erst der Rekordmeister aus München, dann der amtierende Europa-League-Champion aus Bergamo und dann auch noch der amtierende Deutsche Meister aus Leverkusen und die formstarken Frankfurter. „Viel stärker kann es nicht kommen, aber das birgt auch immer richtige Chancen“, findet Hoeneß.
Wochen der Wahrheit für den VfB Stuttgart
Chancen und Risiken möchte man ergänzen. Nach sechs Spieltagen in der Liga (9 Punkte/Tabellenplatz 8) und zwei in der Königsklasse (1 Punkt/Tabellenplatz 25) fällt die erste Stuttgarter Zwischenbilanz … ja wie eigentlich aus? Alles im Plan mit Blick auf die schwerwiegenden Abgänge von Leistungsträgern im Sommer? Oder doch eher durchwachsen mit Blick auf die zahlreichen verpassten Gelegenheiten? Nach dem anstehenden Hammer-Block dürfte sich diese Frage jedenfalls etwas eindeutiger beantworten lassen.