VfB Stuttgart

Köln-Ultras fehlen beim VfB-Spiel: Polizei Stuttgart mit Kontrolle in Waiblingen

Demo Schorndorf
Symbolbild. © ZVW/Benjamin Büttner (Archiv)

Ärger rund um das Heimspiel des VfB Stuttgart gegen den 1. FC Köln: Hunderte Gästefans, die der Ultraszene zuzuordnen sind, sollten vor der Partie von der Polizei Stuttgart bei einer großangelegten Aktion kontrolliert werden. Schauplatz: Der Parkplatz bei der Rundsporthalle in Waiblingen. Auf Social Media ließen Köln-Fans ihrem Frust freien Lauf und sprachen von einer völlig überzogenen Aktion. Was ist passiert?

Polizei Stuttgart will Köln-Ultras in Waiblingen kontrollieren

Laut der Pressestelle der Polizei Stuttgart sollten die Ultras des 1. FC Köln vor dem Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart einer intensiven Kontrolle unterzogen werden. Warum?

"Wir haben die Partie im Vorfeld als Hochrisiko-Spiel eingeschätzt. Aus Erfahrungen der vergangenen Spiele des VfB gegen Köln, wo es immer wieder Schwierigkeiten gab, haben wir uns zu dieser Maßnahme entschieden", so Pressesprecher Ulmer. Es gehe laut der Polizei um "Gefahrenvorsorge".

Die Busse der Gästefans wurden deshalb gegen 14 Uhr von der B14 bei Waiblingen von der Bundesstraße geleitet. Auf dem Parkplatz der Rundsporthalle sollten sie dann kontrolliert werden. Der Plan der Polizei: Busse durchsuchen, Personalien aufnehmen und gefährliche Utensilien wie Pyrotechnik sicherstellen. Dafür waren die Beamten mit einem Großaufgebot in Waiblingen vor Ort.

Insassen der Busse verweigern Kontrolle: Polizei schickt Fans heim

Laut der Polizei wurden sechs Busse aus dem Verkehr gezogen, wobei ein Bus mit "den unproblematischen Fans" (Wortlaut Polizei) zur Mercedes-Benz Arena weiterfahren konnte. Durch eine später veröffentlichte Pressemitteilung der Polizei stellte sich heraus, dass es sich dabei um einen Bus mit vielen Frauen und Kindern handelte.

Die anderen fünf Busse, in denen hauptsächlich Mitglieder der organisierten Fanszene saßen, sollten bei der Rundsporthalle kontrolliert werden. Dazu kam es aber nicht. "Nach vorheriger Abklärung wollten sich die Fans keiner Kontrolle unterziehen und lehnten diese ab", heißt es aus der Pressestelle.

Laut der Polizei weigerten manche Busfahrer sogar, die Türe zu öffnen. "Ohne polizeiliche Durchsuchung wurde der aktiven Fanszene des 1. FC Köln die Weiterfahrt nach Stuttgart verwehrt", so die Polizei. Die Köln-Fans mussten also die Heimreise antreten.

Polizei verteidigt hartes Durchgreifen: "Die Maßnahme war notwendig"

Die betroffenen Fans sehen das verständlicherweise anders. Von einer "anlasslosen Prodzedur" sprach etwa die Kölner Fanhilfe auf Twitter. Da die Kontrolle der Polizei Stuttgart mehrere Stunden gedauert hätte, habe man die Kontrollen abgelehnt. Diese hätte so lange gedauert, dass "eine rechtzeitige Ankunft zum Anpfiff des Spiels unmöglich" geworden wäre.

Der 1. FC Köln selbst hielt sich am Abend mit einer Stellungnahme bedeckt. Aus der Pressestelle des Effzeh hieß es am Sonntagmorgen (19.02.) nur: "Aufgrund der Kontrolle wären die betroffenen Busse erst deutlich nach Anpfiff im Stadion angekommen. Aus diesem Grund haben sie entschlossen, die direkte Rückreise anzutreten."

Die Polizei Stuttgart verteidigte am Abend die geplante Kontrolle: "Die Maßnahme war notwendig." Er könne den Ärger der Fans verstehen, so Pressesprecher Ulmer. Aber: "Der 1. FC Köln war darüber informiert, dass es zu solchen Kontrollen kommen kann." Damit müsse man rechnen und gegebenenfalls früher die Anreise antreten. 

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