Kampf um die Nummer eins beim VfB Stuttgart: Warum Fabian Bredlow im Vorteil ist
31 Tage nach der Rettung in der Relegation ist der VfB Stuttgart in die Vorbereitungen für die neue Spielzeit in der Bundesliga gestartet. Mit zwei Neuzugängen, einem üppigen Kader und einem ehrgeizigen Torhüter Fabian Bredlow, der den Kampf um die Nummer eins von vorne bestreiten will.
Bredlow schnappt sich direkt die prestigeträchtige Rückennummer eins
Als Anfang der Woche die neuen Trikotnummern festgelegt wurde, schnappte sich der 28 Jahre alte Keeper direkt die prestigeträchtige Rückennummer eins. „Damit hat er seine Ansprüche gewissermaßen untermauert“, sagt Sportdirektor Fabian Wohlgemuth. Bredlow war erst im Endspurt der vergangenen Spielzeit vom Ersatzmann zum Stammkeeper befördert worden - das war Mitte Februar unter Ex-Trainer Bruno Labbadia.
Auch Sebastian Hoeneß änderte nach seiner Amtsübernahme im April nichts an der Rangfolge zwischen den Pfosten, ehe er in den beiden Relegationsspielen gegen den HSV verletzungsbedingt gezwungen war, wieder auf Florian Müller zurückzugreifen. Der hat den VfB inzwischen in Richtung Freiburg verlassen. Und damit die Frage nach dem künftigen Stuttgarter Stammkeeper in den Fokus gerückt.
Aktuell stehen Bredlow und die beiden Nachwuchskeeper Dennis Seimen (17) und Florian Schock (22) im Kader. In den Planungen der Verantwortlichen gehört die Zukunft Seimen. Doch alles zu seiner Zeit. In der nächsten Saison soll Seimen noch nicht in der Bundesliga im Kasten des VfB stehen. Vielmehr soll er in Ruhe reifen und an den Profibereich herangeführt werden.

Schock traut man derweil am Wasen offensichtlich nicht die höchste deutsche Spielklasse zu. Also muss ein neuer Goalie her. „Dass etwas passieren wird, ist klar. Wann es so weit sein wird, ist hingegen noch offen“, sagt Trainer Sebastian Hoeneß. Man sei davon abhängig, „was der Markt hergibt. Es ist kein Wunschkonzert“. Kaderplaner Wohlgemuth ergänzt: „Wir brauchen Geduld und die Gunst der Stunde“.
Wohlgemuth: „Wir werden nicht auf Krampf Dinge ändern müssen.“
Insofern hat Lokalmatador Bredlow einen Vorteil. Er ist vom Start der Vorbereitung da, kann Gas geben und sich empfehlen. Darüber hinaus ist er einer der dienstältesten Profis im Kader (seit 2019 beim VfB unter Vertrag) und entsprechend in der Hierarchie der Mannschaft ein fester Pfeiler. Zudem kann sich die Suche nach einem neuen Keeper in die Länge ziehen, was wiederum ebenfalls Bredlow in die Karten spielen würden. Zumal Wohlgemuth betont: „Wir werden nicht auf Krampf Dinge ändern müssen.“
Auch das spricht für Bredlow, der durch seine Rückennummern-Wahl direkt ein Statement gesetzt hat. Der Kampf um die Nummer eins ist also bereits vom ersten Tag der Vorbereitung in vollem Gange. Und Bredlow direkt mal in der Pole Position.
Woran VfB-Trainer Hoeneß jetzt mit dem Team arbeiten will
Chefcoach Hoeneß freut sich indes, nach dem nervenaufreibenden Abstiegskampf nun detaillierter mit seinem Team zu arbeiten. Er wolle „keinen Tag verpassen“. Der Urlaub sei nach dem zweimonatigen Stresstest zum Einstand in Stuttgart „nicht so nötig gewesen, wie ich selbst dachte“, so Hoeneß. „Physisch, technisch und taktisch“ wolle man in den nächsten Wochen nun vorankommen.
Nach zwei Spielzeiten, in denen sie nur gerade so die Liga gehalten haben, sehnen sich die Schwaben nach mehr Stabilität. Die individuelle Qualität, die im Kader vorhanden ist, soll konstanter auf den Platz gebracht werden. Man wolle den Aufwärtstrend, den das Team im Endspurt der Vorsaison unter Hoeneß gezeigt hat, fortsetzen, sagt Wohlgemuth.
Etwas mehr als eine weitere überstandene Relegation dürfe es am Ende schon sein. Aus Sicht der Fans gerne auch mal ein gähnend langweiliger Endspurt im Kampf um die goldene Ananas.