„Kann eine Win-win-Situation werden“: VfB-Keeper Alexander Nübel stellt sich vor
Alexander Nübel will sich beim VfB Stuttgart neu beweisen. Der Torhüter kommt für eine Saison als Leihgabe vom FC Bayern München und war die Wunschlösung der Schwaben für die Position zwischen den Pfosten. Am Donnerstag (27.07.) hat sich der 26-jährige Keeper rund 500 Fans beim öffentlichen Training im Schlienzstadion präsentiert. Und sich anschließend in einer Medienrunde der Stuttgarter Presse vorgestellt.
Alexander Nübel über …
… die ersten Eindrücke: „Natürlich sehr, sehr gut. Es ist ein schönes Gefühl. Auch das heute so viele Fans da waren. Das hatte ich in den letzten Jahren weniger. Ich freue mich auf die Saison.“
… seine Ziele mit dem VfB: „Die letzten Jahre waren nicht einfach. Aber in der Mannschaft steckt viel, viel Qualität. Es gibt viele junge Spieler mit viel Potential. Wichtig wäre es, einen guten Saisonstart hinzulegen, damit wir eine kleine Dynamik entfachen können. Wenn man in einen Flow kommt, fühlt man sich gut und kann dann auch besser spielen.“
… die zähen Verhandlungen über seinen Wechsel nach Stuttgart: „Letztlich entscheiden die Vereine, wie schnell sie das regeln. Für mich wäre es natürlich besser gewesen, wenn ich schon direkt zum Saisonstart hier gewesen wäre. Das ist jetzt leider nicht so gewesen, aber wir haben noch zweieinhalb Wochen bis zum ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal und diese Zeit werde ich nutzen, um die Mannschaft kennenzulernen.“
… die Rolle von Torwarttrainer Steffen Krebs: „Der Torwarttrainer ist für einen Keeper natürlich sehr wichtig. Mit ihm arbeite ich die meiste Zeit zusammen. Steffen war die ganze Zeit bei den Gesprächen mit dabei und hat auch außerhalb davon mit mir kommuniziert. Das war sehr wichtig für mich und ist ein ausschlaggebender Grund für meinen Wechsel gewesen. Hier kann ich mich gut weiterentwickeln.“
So sieht Alexander Nübel seine Zukunft
… das Leihgeschäft mit dem FCB: „Dass ich gerne vom FC Bayern weg wollte, habe ich offen angesprochen. Dass es jetzt eine Leihe geworden ist, ist kein Problem für mich. Stand jetzt komme ich nächstes Jahr wieder nach München und dann habe ich dort noch ein Jahr Vertrag. Der volle Fokus liegt jetzt aber auf dem VfB.“
… das Erbe von Manuel Neuer in München: „Er hat bis 2025 Vertrag. Genauso wie ich auch. Wenn ich also nächstes Jahr wieder zurückkomme, sind wir beide zusammen da.“
… seinen Status als Nummer eins beim VfB: „Wir haben eine gute Torwarttruppe hier. Und mit Dennis Seimen einen sehr, sehr jungen talentierten Torhüter. Ich habe ihn jetzt auch zum ersten Mal gesehen, mit ihm trainiert und bin auch ein bisschen beeindruckt. Wir alle geben Vollgas und am Ende wird der Trainer entscheiden, wer spielen wird.“
… seine Rolle als Mentor für Seimen: „Ich finde es immer gut, wenn im Torwartteam eine gute Stimmung herrscht und sich alle unterstützen. Das hatte ich bei Schalke so und konnte mich deshalb super entwickeln. Das versuche ich jetzt mit Dennis auch. Wir sprechen viel und pushen uns im Training. Das kann eine Win-win-Situation werden, da freue ich mich drauf. Mit den Erfahrungen, die ich in den letzten zwei Jahren gesammelt habe, will ich der ganzen Mannschaft helfen. Das ist mein Ziel.“
… das Thema Nationalmannschaft: „Perspektivisch ist das sicherlich ein Thema. Im Moment allerdings eher nicht. Wir haben super Torhüter auf top Niveau. Ich bin jung und kann mich noch weiterentwickeln. Dann wird sich zeigen, ob ich da nochmal auftreten darf.“
… den Vergleich zwischen der französischen Ligue 1 und der Bundesliga: „Es ist ein bisschen ein anderer Spielstil. Klar gibt es Top-Mannschaften. Aber es gibt auch ein paar mehr Teams, die unten sind, die sich hinten reinstellen und nur auf Konter gehen. Beide Ligen haben Top-Level. In Deutschland ist es aber dann doch ein bisschen einfacher für mich, weil ich die Städte und ein paar mehr Spieler kenne.“
Das hat Alexander Nübel bei der AS Monaco gelernt
… die Lehren aus seiner Monaco-Zeit: „Neue Kultur, neue Mitspieler, neue Sprache - das war am Anfang nicht ganz so einfach. Und weil mir der Rhythmus gefehlt hat, bin ich ein bisschen in eine Defensiv-Rolle reingerutscht. Das hat mich speziell am Ende der vergangenen Saison zurückgeworfen. Trotz alledem habe ich noch einmal einen Schritt gemacht. Obwohl wir als Team nicht so performt haben. Dazu bin ich als Person gereift, habe Verantwortung übernommen und neue Leute kennengelernt.“
… die Rückkehr ins Schaufenster Bundesliga: „Ich war nicht von der Bildfläche verschwunden, habe in den vergangenen zwei Jahren 97 Spiele gemacht. Es ist eine Top-Fünf-Liga und wir haben Europa-League gespielt. Ich war nicht weg, bin aber froh, wieder in Deutschland zu sein. Familie und Freunde sind jetzt auch wieder näher.“