Kommt Deniz Undav zum VfB? Warum der Brighton-Deal nach wie vor völlig offen ist
Seit Wochen pokert der VfB Stuttgart um Stürmer Deniz Undav. Die Schwaben wollen den 18-Tore-Mann nach seiner Leihe fest von Brighton & Hove Albion verpflichten. Doch bislang konnte keine Einigung erzielt werden, die Chancen auf einen Undav-Deal stehen weiterhin bei 50/50. Wir erklären den aktuellen Stand der Verhandlungen.
Harte Verhandlungen mit Brighton: VfB-Angebote werden ignoriert
Kommt er jetzt – oder doch nicht? Die Zukunft von Deniz Undav ist nach wie vor offen. Der VfB will den Stürmer auch künftig in seinem Kader haben, der EM-Fahrer selbst will unbedingt mit dem Hoeneß-Team in der Champions League spielen. Aber: Sein bisheriger Arbeitgeber Brighton macht bislang dicht. Die Undav-Personalie hat sich für den VfB und den Spieler selbst längst zu einer nervigen Hängepartie entwickelt.
Dass die Verhandlungen mit dem englischen Erstligisten hart werden, deutete sich bereits vor Wochen an. Der Elfte der abgelaufenen Premier-League-Saison will so viel Geld wie möglich an dem Angreifer verdienen. Nichts Ungewöhnliches in einem Fußball-Business, in dem es nur noch ums Monetäre geht. Doch Besitzer Tony Bloom und das Brighton-Management verhandeln noch rigoroser und härter als befürchtet. Auf mehrere Angebote der Schwaben reagierten die Engländer nicht einmal, seit Wochen befinden sich die Gespräche in einer Sackgasse.
Das Probem: Dem VfB Stuttgart läuft langsam die Zeit davon. In vier Tagen steht der letzte Härtetest vor dem Saisonstart gegen Athletic Bilbao an, in elf Tagen geht mit dem Supercup-Spiel in Leverkusen das erste Pflichtspiel der Spielzeit 2024/25 über die Bühne. Trainer Sebastian Hoeneß will endlich einen Haken an seinen Kader bekommen, um für die anstrengende CL-Saison Planungssicherheit zu haben. Denn während Führich, Stergiou und Rieder zurück auf dem Platz sind und Mittelstädt am Mittwoch einsteigt, ist die Lage bei Undav weiter unklar. Deshalb drückten die Schwaben in der vergangenen Woche auch aufs Gaspedal.
Das Warten auf Deniz Undav geht weiter: Das plant der VfB Stuttgart
Dass Fabian Wohlgemuth, der die Verhandlungen als Sportvorstand mit den Engländern führt, eine Deadline bei der Personalie hat, ist mittlerweile klar. Die Bild etwa schrieb von einer Frist bis vergangenen Sonntag (04.08.). Doch zwei Tage später ist immer noch unklar, wie es mit Deniz Undav weitergeht. Das Boulevard-Blatt korrigierte die Frist jüngst auf „Mitte der Woche“. Die Stuttgarter Zeitung wiederum schreibt, dass es von der Insel „Signale“ gäbe, dass sich die Engländer und der VfB doch noch einigen könnte. Der kicker hingegen vermeldet, dass dies nicht bestätigt sei. Laut dem TV-Sender Sky sind die Vereine immer noch recht weit auseinander. Brighton müsse sich bewegen, der VfB werde nicht noch einmal nachlegen und intensiviere bereits die Gespräche mit möglichen Alternativen. Es ist ein Hick-Hack um die Personalie Deniz Undav.
Fest steht nur: Das lästige Warten geht vorerst noch weiter. Es dürften noch ein paar Tage ins Land gehen, bis wirklich eine Entscheidung fällt. Der VfB hofft, dass Brighton die verbesserte Offerte von rund 27 Millionen Euro plus Boni noch annimmt. Doch nach wie vor ist völlig offen, wo der Stürmer in der neuen Saison spielt. Denn: Die Engländer haben keine Geldprobleme und brauchen die VfB-Millionen nicht dringend. Daher sagte Deniz Undav in einem YouTube-Format von Profiboxer Agit Kabayel schon mal vorsorglich: "Wenn ich zurückgehen muss, dann gehe ich zurück und versuche, dort meinen Job zu erledigen."
Bislang ist kein Tendenz in den Verhandlungen zu erkennen. Es erscheint möglich, dass Brighton doch noch einen Schritt auf den VfB zu macht und das Angebot annimmt. Ebenso wahrscheinlich ist aber, dass Tony Bloom und Co. dicht machen und Neu-Trainer Hürzeler damit auf einen deutschsprachigen EM-Fahrer bauen kann. Die Fans der Schwaben müssen sich also vorerst noch weiter gedulden, bis eine Entscheidung fällt.
Kommentar von ZVW-Redakteur Simeon Kramer: "Deniz Undav hat mehrfach klargemacht, dass er beim VfB spielen möchte. Welchen Sinn macht es dann aus Brighton-Sicht, einen Profi im Kader zu haben, der eigentlich gar nicht da sein will? Keinen. Einen Spieler durch "Nicht-verhandeln" zum Bleiben zu zwingen, wäre selbst im moralisch verwerflichen Fußball-Business grotesk. Besitzer Tony Bloom ist daher gut beraten, das lästige Hinhalten endlich aufzugeben. Der VfB streckt sich finanziell sehr weit und übernimmt sich mit der Ablöse womöglich. Es muss also im Interesse aller Beteiligten sein, in den nächsten Tagen zu einer Lösung zu kommen."