VfB Stuttgart

Mercedes als VfB-Sponsor: Bleibt der Stern auf dem Brustring? Der aktuelle Stand

VFBTrickot
Ist der Mercedes-Stern auf dem Brustring bald Geschichte? © Gaby Schneider

Der Sponsoring-Vertrag zwischen Mercedes und dem VfB Stuttgart läuft im Sommer aus. Und dann? Zieht sich der Haupt- und Trikotsponsor der Schwaben komplett zurück oder wird das Engagement beim Nachbarn lediglich reduziert? So ist der aktuelle Stand.

Was Mercedes jährlich an den VfB zahlt

Laut Medienberichten steckt die Mercedes-Benz Group (ehemals Daimler AG) pro Jahr 16 Millionen Euro in den VfB – wovon ein Anteil von über zehn Millionen Euro aus dem Paket als Trikot- und Hauptsponsor stammen soll. Der Vertrag läuft im Sommer 2023 aus. Und, so berichtete es im November 2022 das Manager Magazin mit Verweis auf Beteiligte aus dem Unternehmen, dann wolle Mercedes ab dem 30. Juni 2023 sein Engagement „spürbar reduzieren“.

In der Folge könnten der Stern und der Schriftzug der Mercedes-Benz Bank nach zehn Jahren vom Brustring auf dem VfB-Trikot verschwinden. Ebenso das EQ-Logo der Mercedes-Elektroflotte auf dem Trikotärmel und der Stern von den TV-relevanten Flächen im Stadion.

Passt der kriselnde VfB noch in die Luxusstrategie von Mercedes?

Mercedes-Chef Ola Källenius wird eher ein Faible für die Formel 1 als für den Fußball nachgesagt. Zumal der kriselnde Traditionsverein nicht in die Luxusstrategie des Autobauers passen soll. Auch an anderer Stelle wurde das Sportsponsoring von Mercedes bereits gekürzt. Unter anderem beim Tennisturnier auf dem Stuttgarter Weissenhof und beim Reitturnier in der Schleyer-Halle.

Das sagt VfB-Boss Alexander Wehrle

Man sei „seit längerem in einem intensiven Austausch“ mit Mercedes, erklärte VfB-Vorstandschef Alexander Wehrle unlängst im Fan-Podcast „Bruddelei“. Die Gespräche seien „sehr vertrauensvoll und konstruktiv“. Jedoch habe Mercedes bereits signalisiert, „dass sie ein bisschen was verändern wollen.“ Einen kompletten Rückzug vom mal wieder kriselnden Traditionsklub wird es aber nicht geben: „Sie wollen in jedem Fall an Bord bleiben – als Ankerinvestor und als Partner.“

Laut einem Artikel der Stuttgarter Zeitung soll das Engagement beim Nachbarn im roten Clubhaus jedoch ab Juli deutlich reduziert werden. Drei bis vier Millionen Euro pro Jahr für Dienstfahrzeuge, die Jugendarbeit und Logen sollen demnach in Zukunft reichen. Die Namensrechte am Stadion dürften aber bleiben. Die sicherte sich der Weltkonzern bereits 2008 im Zuge der Umbauarbeiten zum reinen Fußballstadion auf 30 Jahre – für insgesamt 20 Millionen Euro.

Wie könnte die künftige Partnerschaft aussehen?

Aktuell wird verhandelt, wie die künftige Partnerschaft aussehen könnte. Und ob der Stern auch weiterhin auf dem VfB-Trikot bleibt. Dabei spielt auch der neue Deal mit den Vermarktungsexperten von Sportfive eine Rolle. Die Hamburger Agentur wird den VfB ab Sommer mit einem neuen Vermarktungsmodell unterstützen, welches die Umsätze steigern, die Planungssicherheit erhöhen und das Risiko minimieren soll.

Sportfive hilft dem VfB also auch im Fall der Fälle, einen neuen Trikotsponsor zu finden. Selbstredend kein Ehrenamt. Die Vermarktungsexperten verdienen gemäß einer Provisionsstaffel ab einer bestimmten Summe mit. „Je erfolgreicher wir gemeinsam sind, umso höher ist die Provisionsstaffel“, sagte Wehrle im Podcast, „für beide ein guter Vertrag. Aber natürlich für uns noch ein bisschen besser.“

Mit Blick auf die Frage nach dem Trikotsponsor ergeben sich damit zwei Szenarien: Entweder der Mercedesstern bleibt auf der VfB-Brust (allerdings für einen deutlich geringeren Preis) – was dem VfB und Sportfive Zeit verschaffen würde, um einen neuen Partner zu finden. Oder Mercedes steigt zur Saison 2023/24 als Trikotsponsor aus und der VfB läuft in der neuen Spielzeit mit einem neuen Logo auf der Brust auf.

Wer das sein könnte, ist aktuell ebenso offen wie die Frage, ob der potentielle neue Sponsor dann das Trikot eines Erst- oder eines Zweitligisten ziert.

VG WORT Zahlpixel