VfB Stuttgart

Phasenweise ein Klassenunterschied: Warum der VfB gegen den BVB chancenlos war

Fußball Borussia Dortmund vs. VfB Stuttgart
Der VfB bekam in Dortmund keinen Fuß auf den Boden. © Pressefoto Baumann

Nach den klaren Erfolgen gegen Bielefeld und Bochum setzte es für den VfB Stuttgart am Samstag (22.10.) gegen einen spielstarken BVB die erste Niederlage unter Interimstrainer Michael Wimmer. Beim deftigen 0:5 (0:3) im Dortmunder Signal-Iduna-Park waren die Schwaben in allen Belangen unterlegen. Es war phasenweise ein Klassenunterschied.  

Wie das Spiel gelaufen ist

Aufstellung: Im Vergleich zum 6:0-Sieg im DFB-Pokal gegen Arminia Bielefeld hatte Michael Wimmer seine Startelf auf gleich sechs Positionen verändert. Für Bredlow, Stenzel (beide erkältet), Ito, Karazor, Führich und Pfeiffer (alle Bank) durften Müller, Anton, Mavropanos, Zagadou, Ahamada und Guirassy von Beginn an ran. Für den erkrankten Ersatzkeeper Bredlow saß U-21-Torhüter Nicolas Glaus auf der Bank.

1. Halbzeit: Gerade in der Anfangsphase überrollte der spielfreudige BVB die viel zu passiven Schwaben. Zunächst erzielte Bellingham nach einer tollen Ballstafette das 1:0 (2.), dann kassierte der VfB wie schon so oft in dieser Saison ein Standardgegentor (13.). Süle war seinem Bewacher Guirassy enteilt. Kurz vor dem Pausenpfiff stellte der quirlige Reyna mit einem Schlenzer ins lange Eck auf 3:0 (44.). Das Revier war also bereits zur Pause klar abgesteckt. 

2. Halbzeit: Auch in den zweiten 45 Minuten fehlte dem VfB die Körperlichkeit in den direkten Duellen. So konnte Bellingham kurz nach Wiederanpfiff ohne all zu große Gegenwehr auf 4:0 stellen (52.). In der Folge war es mehr oder weniger ein Schaulaufen der Hausherren vor der gelben Wand. Und so durfte auch der 17 Jahre alte Moukoko noch jubeln. Völlig unbedrängt erzielte er in der 72. Minute den 5:0-Endstand.    

Analyse und Ausblick 

Gegen einen spielstarken, robusten und hellwachen BVB hatte der VfB an diesem Samstag überhaupt nichts zu melden. Die Stuttgarter Abwehr wurde immer wieder massiv unter Druck gesetzt, auseinandergezogen und schwamm phasenweise bedrohlich. Die Kräfteverhältnisse waren bereits nach 45 Minuten eindeutig geklärt, der VfB bekam keinen Fuß auf den Boden.

Schon im Spielaufbau presste die Schwarz-Gelben hoch an, was den gewünschten Effekt erzielte. Zudem nahmen die Hausherren den zuletzt so starken Silas komplett aus dem Spiel. Der VfB wiederrum bekam den BVB nicht zu packen und leistete sich zu allem Überfluss im Spielaufbau zu viele Fehler. Unter dem Strich stand so ein auch in der Höhe verdienter BVB-Heimsieg, der den VfB nach den Erfolgserlebnissen gegen die schwachen Gegner aus Bochum (4:1) und Bielefeld (6:0) zurück auf den Boden der Tatsachen holt.

Allerdings sollte weder das Zweitliga-Schlusslicht aus Ostwestfalen noch der Champions-League-Teilnehmer aus dem Ruhrgebiet der Maßstab für die Stuttgarter sein. Umso mehr zählt es für den VfB am kommenden Samstag (29.10.) im Heimspiel gegen den FC Augsburg. Der BVB trifft am Dienstagabend (25.10.) in der Champions-League auf Manchester City und am Wochenende müssen die Westfalen in der Liga bei Eintracht Frankfurt ran.

Stimmen zum Spiel

VfB-Keeper Florian Müller: „Das war heute einfach katastrophal von uns. Alle fünf Tore fallen komplett ohne Gegnerdruck. Im und um den Sechzehner konnten sich die Dortmunder aussuchen, was sie machen. In unserer Situation dürfen wir uns hier nicht so anstellen. Heute waren wir nur mutig mit dem Ball nach vorne. Defensiv haben wir nichts gemacht.“

VfB-Abwehrspieler Waldemar Anton: „Wir haben uns natürlich viel mehr vorgenommen. Offensiv haben wir es ganz okay gemacht, aber defensiv war es einfach viel zu wenig. Da muss mehr kommen.“

Borussia Dortmund - VfB Stuttgart 5:0 (3:0)

Dortmund: Kobel - Süle, Hummels (66. Passlack), Schlotterbeck (56. Can), Guerreiro (80. Wolf) - Özcan, Bellingham, Adeyemi (66. Hazard), Brandt, Reyna (66. Modeste) - Moukoko

Stuttgart: Müller – Zagadou, Anton, Mavropanos – Endo – Sosa, Millot (57. Nartey), Ahamada (73. Karazor), Silas (57. Führich) – Tomas (62. Perea), Guirassy (73. Pfeiffer)

Tore: 1:0 Bellingham (2.), 2:0 Süle (13.), Reyna (44.), 4:0 Bellingham (53.), 5:0 Moukoko (72.)

Schiedsrichter: Daniel Schlager (Hügelsheim)

Zuschauer: 81.367 (ausverkauft)

Gelbe Karten: Özcan