VfB Stuttgart

Schiri-Ärger nach Woltemade-Platzverweis: VfB-Boss Wehrle kündigt Einspruch an

Fußball VfB Stuttgart vs. SV Werder Bremen - 1
Angelo Stiller und Fabian Rieder beschweren sich bei Referee Daniel Schlager. © Volker Mueller

Stuttgart. Der VfB Stuttgart hat das fünfte Bundesliga-Heimspiel in Folge verloren. Gegen Werder Bremen mussten sich die Schwaben trotz Führung mit 1:2 (1:1) geschlagen geben. Der Knackpunkt des Spiels war eine Gelb-Rote Karte für Nick Woltemade: Nach minimalem Kontakt an Mitchell Weiser und anschließender Flugshow des Bremers schickt Schiedsrichter Daniel Schlager den VfB-Angreifer in die Kabine - eine Fehlentscheidung, die den Schwaben am Ende mindestens einen Punkt kostete. Nach dem Spiel war der Frust auf der Stuttgarter Seite entsprechend groß, der Ärger über den Referee spürbar. Und Alexander Wehrle kündigte an, Einspruch beim DFB-Sportgericht einlegen zu wollen.

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Gelb-Rot für Nick Woltemade: Referee Schlager im Fokus der Kritik

Es war eine unscheinbare Szene in der 65. Minute. Nick Woltemade wurde mit dem Rücken zum Tor von den Bremer Profis Marco Friedl und Mitchell Weiser in die Mangel genommen. Dem Stuttgarter sprang der Ball einen Tick zu weit weg vom Fuß, Weiser spitzelte dazwischen und wurde von Woltemade oberhalb des Knöchels getroffen. Der Bremer ging theatralisch zu Boden, Schiedsrichter Daniel Schlager zückte zum Entsetzen der Schwaben die Gelb-Rote Karte. Der VfB war rund 30 Minuten in Unterzahl und verlor das Spiel am Ende unglücklich.

Das Bittere aus Sicht des VfB Stuttgart: Der Platzverweis war eine klare Fehlentscheidung von Referee Daniel Schlager. Schon auf dem Feld protestierten die VfB-Spieler lautstark, auch die Zeitlupe am TV zeigte deutlich: Das Trefferbild war minimal, Woltemade streifte Weiser nur leicht. Die Gelb-Rote Karte für den VfB-Profi war nicht gerechtfertigt. Und da der Video-Assistant-Referee (VAR) Gelbe Karten nicht überprüfen kann, blieb die Fehlentscheidung bestehen - und sorgte im Anschluss an die Niederlage für viel Frust beim VfB.

Bremen-Trainer Ole Werner: „Da ist sehr wenig Kontakt“

VfB-Boss Alexander Wehrle etwa sprach in der Mixed-Zone von einer klaren Fehlentscheidung Schlagers. Dass der Platzverweis an Nick Woltemade völlig überzogen sei, habe „jeder im Stadion gesehen“. Nach dem VfB-Boss sprach auch Fabian Wohlgemuth im Innenraum der MHP-Arena: „Die Entscheidung war überhart. Von seinen Entscheidungen (Referee Schlager, Anm. d. Red.) haben wir nicht unbedingt profitiert.“ Es sei nie ein gutes Zeichen, wenn „der Schiedsrichter zu sehr im Mittelpunkt steht.“ Und selbst Werder-Trainer Ole Werner sagte nach dem Spiel auf der Pressekonferenz: „Da ist sehr wenig Kontakt. Ich weiß nicht mal, wer wen zuerst berührt. Da muss man nicht Gelb-Rot geben.“

Auch Sebastian Hoeneß wurde auf der Pressekonferenz auf die Woltemade-Szene angesprochen. Selbst dem so ruhigen VfB-Trainer war der Ärger über die Leistung von Schiedsrichter Daniel Schlager anzumerken. „Nick war der meistgefoulte Spieler auf dem Platz. Ich sehe zwei Situationen, in denen er mit beiden Händen von hinten festgehalten wird und zu Fall gebracht wird. Es war meistens der gleiche Gegenspieler (Marco Friedl, Anm. d. Red.). Der geht unterm Strich ohne Gelbe Karte vom Platz und Nick geht mit einer Gelb-Roten vom Platz. Das passt nicht.“ Und der Trainer schob hinterher: „Ich mache es sonst ungern, aber heute war es aus meiner Sicht einfach keine gute Spielleitung.“ Der Referee habe viele Situationen „nicht gut bewertet“.

Erhebt der VfB Stuttgart Einspruch? Entscheidung am Montag

Auf die Nachfrage, ob sich Daniel Schlager gegenüber den VfB-Verantwortlichen zu der Szene geäußert oder gar entschuldigt habe, antwortete Hoeneß: „Ich weiß, wie der Schiedsrichter dazu steht, aber ich werde es jetzt nicht sagen.“ Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle handhabte dies in der Mixed-Zone etwas anders und sagte klar: „Der Schiedsrichter hat nach dem Spiel zugegeben, dass es ein Fehler war.“ Außerdem kündigte der CEO einen Einspruch an. Der VfB werde die Gelb-Rote Karte beim DFB-Sportgericht anfechten. „Ich denke, dass Nick Woltemade dann nicht gesperrt wird.“

Ob der VfB Stuttgart wirklich Einspruch erheben wird, ist aktuell noch unklar. Fabian Wohlgemuth sagte zu den anwesenden Journalisten: „Wir schauen uns die Szene nochmal in Ruhe an, wenn sich die Gemütslage etwas entspannt hat.“ Trainer Sebastian Hoeneß wollte sich zu einem möglichen Einspruch nicht äußern. Am Montag (14.04.) wollen die VfB-Verantwortlichen entscheiden, ob der VfB einen Einspruch erhebt oder nicht.

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