Undav und Touré fehlen wochenlang: So reagiert der VfB auf die Ausfälle im Sturm
Stuttgart. Der VfB Stuttgart muss vor dem Heimspiel gegen Bochum eine ganze Reihe Ausfälle verkraften. Besonders zwei Verletzungen wiegen schwer. Sportvorstand Fabian Wohlgemuth schließt Transfers nicht aus - so will der Klub mit den Ausfällen im Sturm umgehen.
Sebastian Hoeneß trinkt noch einen Schluck Wasser. Dann listet der Trainer des VfB Ausfälle auf, die für Sportvorstand Fabian Wohlgemuth ein «harter Schlag» sind. Der wichtige Neustart nach dem Länderspielblock mit dem Heimspiel am Samstag gegen den VfL Bochum ( 15.30 Uhr/Sky ) und mit wegweisenden Wochen vor Weihnachten beginnt für den VfB mit erheblichen Personalproblemen. Allen voran die Ausfälle des deutschen Nationalstürmers und Leistungsträgers Deniz Undav sowie von Sturmkollege El Bilal Touré könnten dem VfB wehtun.
«Es müsste schon gut laufen, dass wir ihn dieses Jahr noch sehen», sagte Hoeneß über Undav. Mit einer Oberschenkelzerrung hatte der 28-Jährige schon das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (2:3) und die beiden Länderspiele gegen Bosnien-Herzegowina und Ungarn verpasst. Nun zog er sich im Training am Mittwoch einen Muskelfaserriss zu.
Für Bochum-Spiel: Auch VfB-Regisseur Angelo Stiller sehr fraglich
Die Diagnose zur Verletzung am Mittelfuß von El Bilal Touré, der die Blessur bei seinem Länderspieleinsatz für Mali erlitt, steht noch aus. Hoeneß' Worte aber lassen nichts Gutes erahnen. «Wir müssen davon ausgehen, dass es eine schwerere Verletzung ist», berichtete der Coach, der auf potenzielle Leistungsträger wie Dan-Axel Zagadou und Jamie Leweling ohnehin weiter verzichten muss und dessen Liste noch weiterging.
Ein großes Fragezeichen steht hinter Mittelfeldspieler Angelo Stiller, der vom Nationalteam mit muskulären Problemen abgereist war. In der Abwehr fallen Ameen Al-Dakhil mit Fieber und Anrie Chase mit Oberschenkelproblemen aus. Immerhin: Mittelfeldmann Enzo Millot ist nach einer Überlastungsreaktion im Knie im Mannschaftstraining.
VfB-Sportvorstand Fabian Wohlgemuth: Lösung auf dem Transfermarkt möglich
Dass die Ausfälle schwer wiegen, wollte Sportvorstand Wohlgemuth gar nicht erst kleinreden. «Ganz klar, und es gibt keinen Grund darum herumzureden, sind die Ausfälle von Deniz und El Bilal ein harter Schlag», sagte Wohlgemuth und will die «Lösungsansätze auf verschiedenen Ebenen» finden. «Das schließt den Transfermarkt ebenso ein, wie auch den Ansatz aus dem eigenen Bereich Spieler in neue Verantwortung zu bringen», sagte er.
Dass die Zahl der Ausfälle mit der gestiegenen Belastung und der Teilnahme an drei Wettbewerben zusammenhängt, liegt für Hoeneß nahe. Das werde aber nie «einer final beantworten» können. «Es ist nicht so, dass deswegen miese Stimmung ist. Aber natürlich wünscht man sich, dass alle zur Verfügung stehen. Gerade ist es schon viel, was da zusammen kommt», sagte Hoeneß: «Ein Stück weit fühle ich mich bestätigt, dass wir uns einen breiten Kader zusammengestellt haben für eine Saison, die anspruchsvoll ist.»
VfB-Heimspiel gegen Bochum läutet wichtiges Restprogramm ein
Die Verletzungen kommen für den VfB auch deswegen zur Unzeit, weil er den eigenen Ansprüchen hinterherhinkt und in allen drei Wettbewerben bedeutende Spiele in enger Taktung anstehen. In der Champions League möchten die Schwaben in den kommenden Wochen die notwendigen Punkte für die K.o.-Runde sichern, im DFB-Pokal beim Zweitligisten Regensburg den Viertelfinaleinzug schaffen.
In der Bundesliga sind neben den Bochumern noch der 1. FC Union Berlin und der FC St. Pauli bis Weihnachten zu Gast. Zudem reisen die Stuttgarter zu Werder Bremen und zum 1. FC Heidenheim. Bochum hat zwar bisher erst zwei Punkte geholt, ist aus Sicht von Hoeneß wegen der Verpflichtung von Dieter Hecking als neuem Trainer aber nicht mehr als Tabellenletzter zu bewerten. Es sei «definitiv eine Mannschaft, die richtig am Leben ist».
{element}Hoeneß gab kein Punkteziel für die kommenden Wochen aus. Seinen Anspruch machte er aber klar. «Für uns ist es allgemein wichtig, gut reinzukommen in den Block», sagte der Coach. In allen drei Wettbewerben wolle der VfB Weihnachten in einer «guten Position» sein. «In der Bundesliga heißt das, in einer Position zu sein, in der wir angreifen können.»