VfB ärgert sich über verpassten CL-Sieg: Warum das 1:1 gegen Prag zu wenig ist
Nur 1:1 gegen Sparta Prag: Der VfB Stuttgart hat bei der Heim-Rückkehr auf die Champions-League-Bühne den Sieg verpasst. Aufgrund der drückenden Überlegenheit in Hälfte zwei ist das Remis gegen den tschechischen Meister zu wenig. Nicht nur in der MHP-Arena, auch bei den Verantwortlichen war nach der Partie die Enttäuschung spürbar. Trainer Sebastian Hoeneß bemängelte vor allem die Entscheidungsfindung seiner Profis. Warum sich der VfB über zwei verlorene Punkte ärgern muss.
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Trotz drückender Überegenheit des VfB Stuttgart: Was Trainer Hoeneß kritisiert
71 Prozent Ballbesitz, zehn zu null Ecken und 27 Torschüsse: Die VfB-Statistiken des ersten CL-Heimspiels nach 14 Jahren sprechen eine deutliche Sprache. Doch dass Statistiken lügen, zeigt das Ergebnis: Die Schwaben kamen gegen Sparta Prag nicht über ein 1:1 hinaus. Und dass, obwohl Angelo Stiller und Co. in der Schlussphase auf den Ausgleich drängten. Entsprechend groß war die Enttäuschung, teilweise sichtlich gefrustet verließen die VfB-Profis die MHP-Arena. Es war mehr drin an diesem stimmungsvollen Abend – doch das tschechische Bollwerk war unüberwindbar.
Sebastian Hoeneß machte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel vor allem ein Faktor für den verpassten Sieg verantwortlich: die Entscheidungsfindung seiner Spieler. „Wir haben nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen“, monierte der Trainer. Oft habe seiner Mannschaft die Schärfe und Genauigkeit im letzten Drittel gefehlt. Prag habe „sehr tief verteidigt, mit sehr viel Spielern in der eigenen Box.“ Allerdings fanden die VfB-Profis zu wenige Lösungen gegen das tiefe Gästespiel.
Sparta Prag verteidigt leidenschaftlich: Der VfB Stuttgart findet keine Lücken
So auch bei zwei Schlüsselszenen des Spiels, die Trainer Hoeneß nach dem Spiel herausarbeitete. Szene 1: Enzo Millot fängt einen missglückten Pass von Prag-Schlussmann Vindahl ab und läuft allein aufs Tor. Anstatt auf Undav querzulegen, schießt der Franzose den Gästekeeper ab – das muss das 2:1 sein. Szene 2: Jamie Leweling bricht an der Grundlinie durch und übersieht am langen Pfosten den völlig freistehenden Chris Führich. Stattdessen legt der Flügelspieler unüberlegt ins Zentrum ab, der Ball wird geblockt.
„Wir müssen noch griffiger und mutiger auftreten, wir müssen konsequenter sein“, meinte Trainer Hoeneß. Das Remis „tut uns weh, wir sind enttäuscht. Wir haben uns vorgenommen, das Spiel zu gewinnen.“ Zur Wahrheit gehört aber auch: Prag hat sehr konsequent verteidigt. „Es ist Fakt, dass diese Mannschaft gut ist. Ein Lob an meinen Trainerkollegen, der die Mannschaft gut eingestellt hat“, so Hoeneß. Das Team von Sven Friis verteidigte konsequent, hielt zu jeder Zeit die defensive Ordnung und hatte immer ein Bein dazwischen. Daher meinte der VfB-Trainer anerkennend: „Der Gegner hat sich den Punkt erkämpft.“
Erster Champions-League-Sieg: Nächste Chance bei Juventus Turin
Trotzdem bleibt das Gefühl: Es war mehr drin gegen Prag. Unterm Strich hat der VfB Stuttgart zwei wichtige Punkte im Kampf um das Weiterkommen in der Champions League verpasst. Die nächste Chance bietet sich am 22. Oktober gegen Juventus Turin. Dort treffen die Schwaben auf einen Gegner, der mitspielen wird. Vielleicht kommt das dem VfB Stuttgart entgegen – und es klappt in Italien mit den drei Punkten.