VfB Stuttgart

VfB bei Union unter Druck: Einen erneuten Leistungsausfall darf es nicht geben

Bruno Labbadia
VfB-Trainer Bruno Labbadia. © Danny Galm

Der VfB Stuttgart muss endlich in die Gänge kommen. Bleibt der Punkteschnitt unter Trainer Bruno Labbadia bei mauen 0,6 pro Spiel, geht’s runter in die 2. Liga. Noch haben die Schwaben genügend Zeit, die Wende einzuleiten. Neun Spiele stehen noch aus. Sollte aber der Auftritt bei Union Berlin am Samstag (01.04.) katastrophal in die Hose gehen, könnte eine neue Dynamik in die bisher von den Verantwortlichen abgewürgte Trainer-Diskussion kommen. 

Im VfB-Machtzentrum schrillen die Alarmglocken

Das Vertrauen der sportlichen Führung in Labbadia ist weiter da - aber es ist endlich. Schon nach dem enttäuschenden Heimspiel gegen Wolfsburg (0:1) und dem darauffolgenden Absturz auf den letzten Tabellenplatz schrillten im weiß-roten Machtzentrum an der Mercedesstraße die Alarmglocken. Bei einer von Präsident und Aufsichtsratschef Claus Vogt einberufenen außerordentlichen Sitzung des Kontrollgremiums mussten Sportdirektor Fabian Wohlgemuth und Sportvorstand Alexander Wehrle am vergangenen Mittwoch (22.03.) Rede und Antwort stehen. 

Die bisherige Bilanz von Bruno Labbadia ist verheerend: Nur ein Sieg aus seinen ersten zehn Liga-Spielen. „Ich weiß, dass es eine extrem knifflige Situation ist, die ich sehr oft schon erlebt habe“, sagte der 57-Jährige vor dem Union-Spiel. Von sich und seinem Wirken ist er weiter fest überzeugt: „Ich mache es, weil ich es mir zutraue.“ Es gebe niemanden, „der mir mehr Druck macht als ich selbst“. Über seine Zukunft mache er sich „die wenigsten Gedanken“. 

Derweil nahm Kaderplaner Wohlgemuth in der Länderspielpause die Stuttgarter Profis in die Pflicht. „Die Spieler stehen in der Verantwortung, jetzt den Hebel umzulegen“, sagte er der Sportbild. Mit Blick auf Labbadia meinte er: „Der Trainer ist nicht allein verantwortlich.“

Nach der Niederlage gegen Wolfsburg hatten sowohl Wehrle als auch Wohlgemuth die aufkommende Trainer-Diskussion direkt abgewürgt. Wie lange sie diese Haltung noch aufrecht erhalten können, bleibt abzuwarten. Immerhin besteht noch die Chance, dass Labbadia aus dem offensichtlich dysfunktionalen Kollektiv auf dem Rasen im Schlussspurt ein funktionierendes Zweckbündnis formt.

Zuletzt gab es allerdings vermehrt Anzeichen, dass sich ein Riss zwischen Trainer und Team bildet. Sky berichtete von schwindendem Vertrauen der Mannschaft gegenüber Labbadia: „Teile der Mannschaft sind unzufrieden mit ihrem Coach. Einer der Kritikpunkte ist die taktische Ausrichtung.“ Und ausgerechnet vor dem wichtigen Spiel bei Union ätzte nun auch noch der Berater von Stürmer Silas gegenüber der Bild-Zeitung: „Bruno Labbadia hat den Ruf, Mannschaften zu retten. Er ist ein Feuerwehrmann und hat das bei seinen bisherigen Stationen auch sehr, sehr gut gemacht. Aber beim VfB hat er anscheinend sein Feuerwehrauto zu Hause vergessen.“ 

Ein Plan B muss griffbereit in der Schublade liegen

Fest steht: Sowohl Trainer als auch Team müssen in den nächsten Wochen liefern. Und die Verantwortlichen müssen einen Plan B griffbereit in der Schublade liegen haben - Vertrauen in Labbadia hin oder her.

Der Ergebnisdruck ist neun Spieltage vor dem Ende der regulären Saison bereits immens hoch. Und genau diesem Druck muss das verunsicherte Team nun an der Alten Försterei in Berlin-Köpenick standhalten. Einen erneuten Leistungsausfall wie beispielsweise in der ersten Halbzeit auf Schalke darf es nicht geben. Ebenso wenig einen weiteren blutleeren Auftritt wie zuletzt gegen Wolfsburg. Andernfalls könnte es auch für Labbadia eng werden. 

Auf das Spiel in der Hauptstadt folgt eine englische Woche mit dem DFB-Pokal-Viertelfinale beim 1. FC Nürnberg und dem Kellerkracher beim VfL Bochum am Ostersonntag. Auf die Schwaben warten also drei Auswärtsspiele in Folge. Es folgen also die nächsten Versuche, die seit mittlerweile 22 Liga-Spiele anhaltende Flaute auf fremdem Platz zu beenden.

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