VfB Stuttgart

VfB-Marketingvorstand Rouven Kasper vor der Wahl: Bayern oder Brustring?

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Seit 2022 Marketingvorstand beim VfB Stuttgart: Rouven Kasper. © Danny Schöckle (Archiv)

Stuttgart/München. Während der VfB Stuttgart am Dienstag (16.09.) seinen neuen Markenauftritt feierlich enthüllte, schwebte über dem Presseraum der MHP-Arena auch noch ein anderes, leiseres Thema: Rouven Kasper, der Mann hinter dem frischen Anstrich, könnte bald selbst weiterziehen – ausgerechnet zum FC Bayern.

Der Marketingvorstand der Schwaben, seit Januar 2022 im Amt, steht nach kicker-Informationen auf der Münchner Liste, um das Vorstandsressort Marketing zu übernehmen. Dort wird ein Platz frei, weil Finanzvorstand Michael Diederich Ende September zur Deutschen Bank wechselt und Jan-Christian Dreesen, selbst Finanzmann, dessen Aufgaben notfalls übergangsweise auffangen kann. Das Sportressort ist mit Max Eberl besetzt – gesucht wird also ein Profi für Markenführung. Bereits vor einigen Wochen hatte die Bild-Zeitung über das Interesse der Münchner am Stuttgarter Marketing-Experten berichtet, der TV-Sender Sky ebenfalls.

Kaspers Vertrag beim VfB läuft noch bis 2028

Kasper passt ins Profil: Asien-Experte, internationale Vita, in Hamburg und vor allem in München schon tätig, wo er für den Vermarkter Lagardère Sports die Dependance in Shanghai aufbaute. Als er 2022 nach Bad Cannstatt kam, soll Bayerns Aufsichtsratschef Herbert Hainer augenzwinkernd gesagt haben, der Marketingfachmann sei nur „verliehen“. Die Zeit drängt. Für nächste Woche ist laut dem kicker in Stuttgart eine Aufsichtsratssitzung angesetzt, bei der man bereits mögliche Modalitäten einer vorzeitigen Vertragsauflösung besprechen könnte – Kaspers Arbeitspapier läuft eigentlich bis 2028. Die Stuttgarter wiederum wollen halten, was sie haben: Man habe dem 43-Jährigen sogar ein Angebot über 2028 hinaus signalisiert, heißt es.

Für Stuttgart spricht dabei auch einiges: die Nähe zur Familie – Kasper stammt aus Mühlacker, keine Stunde vom Stuttgarter Talkessel entfernt – und die Wertschätzung des Kontrollgremiums um Präsident Dietmar Allgaier. Hier lobt man seine Arbeit in Sachen Internationalisierung und die Einbindung von Porsche als drittem AG-Anteilseigner. Für Bayern spricht das Offensichtliche: größere Bühne, größere Mittel, größere Aufgabe. Am Dienstag jedenfalls blieb Kasper auf Nachfrage professionell schweigsam. „Das hat nichts mit dem Marken-Relaunch zu tun, sondern mit meiner Person“, sagte er, während hinter ihm die neue VfB-Bildwelt leuchtete. „Heute stellen wir die Marke nach vorne. Und meine Person machen wir dann irgendwann anders.“

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