VfB-Nationalspieler: Warum die DFB-Reise nur für zwei Profis erfolgreich war
Stuttgart. Deutschland steht im Final Four der Nations League. Durch das 3:3 im Viertelfinal-Rückspiel am Sonntag (23.03.) gegen Italien sicherte sich die DFB-Elf ein Ticket für die finale Endrunde im Juni. Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte für das Viertelfinale auch fünf Profis des VfB Stuttgart nominiert. Nach den Spielen gegen die „Squadra Azzura“ lässt sich aber sagen: Nur für zwei VfB-Spieler lief die DFB-Reise erfolgreich ab – vor allem im Vergleich zu den vorherigen Länderspielen.
Trotz Ergebniskrise beim VfB Stuttgart: Fünf Nationalspieler beim DFB
Vorneweg: Dass der VfB Stuttgart fünf Spieler für die deutsche Nationalmannschaft stellt, ist für den Club nach jahrelangen sportlich schwierigen Jahren ein großer Erfolg. Deniz Undav, Alexander Nübel, Angelo Stiller, Maximilian Mittelstädt und Jamie Leweling wurden von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die beiden Viertelfinal-Spiele gegen Italien nominiert. Es ist der Lohn für eine starke VfB-Saison 2023/24 und teilweise überzeugenden Auftritten der jeweiligen Spieler im DFB-Trikot. Doch anders als in den Länderspielen zuvor liefen die beiden Nations-League-Spiele für die VfB-Profis nicht ganz so erfolgreich.
Denn: Dass der VfB Stuttgart angesichts der aktuellen Ergebniskrise – nur ein Sieg aus den letzten acht Ligaspielen – fünf Nationalspieler stellen durfte, kam vor den Nations-League-Spielen etwas überraschend. Vor allem mit der Nominierung von Stürmer Deniz Undav, der seit dem 18. Januar kein Bundesliga-Tor mehr erzielt hat, konnte nicht unbedingt gerechnet werden. Chris Führich etwa wurde von Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht berücksichtigt, Jamie Leweling trotz überschaubarer Leistungen hingegen schon.
Wenig Einsatzzeiten für die VfB-Profis: Warum das nicht überrascht
Weniger überraschend ist daher die Tatsache, dass die fünf Profis des VfB Stuttgart deutlich weniger zum Einsatz kamen als in den Länderspielen zuvor. Im Hinspiel in Mailand (20.03.) kam nur Jamie Leweling ab der 66. Minute zum Einsatz, im Rückspiel in Dortmund durften immerhin Maximilian Mittelstädt und Angelo Stiller von Beginn an ran. Deniz Undav und Alexander Nübel hingegen saßen in beiden Spielen nur auf der Bank.
Deniz Undav, der im Herbst 2024 noch gegen Bosnien-Herzegowina doppelt und gegen die Niederlande einfach traf, kam in den Partien gegen Italien gar nicht zum Einsatz. Trotz der Abwesenheit von Niklas Füllkrug scheint es so, als müsse sich der Angreifer in Zukunft hinter Tim Kleindienst einordnen. Auch weil der 28-Jährige die Länderspiele zum Ende des Jahres (Bosnien-Herzegowina und Ungarn) aufgrund einer Muskelverletzung verpasste. Gegen die „Squadra Azzura“ hatte sich der Stürmer sicher mehr Einsatzzeiten erhofft. Auch Sturmkollege Jamie Leweling spielte (trotz Debüt und Siegtor gegen die Niederlande im Oktober 2024) gegen Italien nur rund 24 Minuten.
Warum nur Stiller und Mittelstädt für sich werben konnten
Auch Alexander Nübel blickt auf eine DFB-Reise ohne Einsatzminuten zurück. Denn: Den Kampf um die Nummer eins in der Nationalmannschaft hat der VfB-Keeper gegen Oliver Baumann von der TSG Hoffenheim verloren. In der Abwesenheit von Marc-André ter Stegen hatte Julian Nagelsmann für die Länderspiele gegen Ungarn und Bosnien-Herzegowina (November 2024) jeweils einen der beiden Torhüter spielen lassen. Vor den Duellen gegen Italien fiel die Entscheidung des Bundestrainers dann aber auf Oliver Baumann. Und das, obwohl der TSG-Keeper den gesamten Februar mit einer Fußverletzung ausgefallen war. Bis ter Stegen wieder fit ist, dürfte Nübel die Nummer zwei bleiben – und nach der Rückkehr des Barca-Schlussmanns zu Keeper Nummer drei werden.
Einzig Maximilian Mittelstädt und Angelo Stiller konnten die Länderspiele für sich nutzen. Stiller zeigte im Rückspiel gegen Italien eine gute Leistung, war gewohnt passsicher und immer anspielbar. Vermutlich auch aufgrund der frühen Gelben Karte wurde der VfB-Mittelfeldmotor in der 63. Minute durch Pascal Groß ersetzt. Und Linksverteidiger Mittelstädt wusste die schwache Hinspiel-Leistung seines Konkurrenten David Raum zu nutzen und beackerte gegen die „Squadra Azzura“ die linke Außenbahn. Von fünf Nationalspielern aus den schwäbischen Reihen konnten also nur zwei Profis Eigenwerbung betreiben. Trotzdem dürften alle VfB-Spieler nach dem Einzug ins Final Four mit viel Rückenwind in Stuttgart aufschlagen.