VfB Stuttgart

VfB-Sieg gegen Holstein Kiel: Diese Erkenntnisse liefert der knappe Heimerfolg

Fußball VfB Stuttgart vs. Holstein Kiel
Nach der Champions-League-Gala in Turin gewinnt der VfB Stuttgart auch in der Bundesliga wieder. Beim Sieg gegen Neuling Kiel wurde es für den Vizemeister nach einem Platzverweis aber noch einmal eng. © Pressefoto Baumann

Beim 2:1 (1:0) gegen Aufsteiger Holstein Kiel musste der VfB Stuttgart am Ende mehr investieren, als zuvor geplant. Aus einem entspannten Heimerfolg im Eco-Modus, wurde letztlich ein hart erkämpfter Arbeitssieg. Dafür sind die Schwaben nun auch in der Bundesliga wieder in der Erfolgsspur. Ein erfolgreicher Spieltag, der für Trainer Sebastian Hoeneß gleich mehrere Erkenntnisse parat hält.

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Wie wichtig der Dreier gegen die Gäste von der Kieler Förde war, offenbarte zunächst der Blick auf die Tabelle am frühen Samstagabend. Hätte der VfB den zwischenzeitlichen Zwei-Tore-Vorsprung noch aus der Hand gegeben, wäre der Kontakt zum oberen Tabellendrittel allmählich verloren gegangen. So aber bleiben die Schwaben mit nun zwölf Zählern aus acht Spielen in Schlagdistanz zu Frankfurt, Freiburg und Dortmund. „Wir wussten um die Wichtigkeit des Spiels“, sagte Sebastian Hoeneß auf der Pressekonferenz. Die Bundesliga sei für den VfB „der wichtigste Wettbewerb. Und da müssen wir dranbleiben. Das ist uns gelungen.“

Dem VfB gelingt der Spagat zwischen Königsklassen-Highlight und Liga-Alltag

Vielleicht noch wichtiger als das Zahlenwerk: Der Erfolg gegen Kiel vier Tage nach dem Highlight-Spiel in der Königsklasse bei Juventus Turin (1:0) zeigt, dass die Stuttgarter Mannschaft durchaus in der Lage ist, den komplizierten Spagat zwischen den magischen Nächten in der Champions-League und dem „Brot-und-Butter-Geschäft“ (O-Ton Sportvorstand Fabian Wohlgemuth) zu meistern. Das Heimspiel gegen Kiel offenbarte jedoch auch: Der Weg zurück zu den reihenweise selbstverständlichen und souveränen Siegen aus dem Vorjahr ist noch ein weiter.

Oftmals mangelt es der Truppe noch an der nötigen Cleverness. Beispiel Jeff Chabot. Durch einen Platzverweis in der 66. Minute brachte der Stuttgarter Abwehrchef den bis dahin überaus harmlosen Aufsteiger zurück in die Partie. Statt einer entspannten (und kräfteschonenden) Schlussphase wurde es noch einmal wild in der ausverkauften MHP-Arena. Innerhalb von drei Minuten sah Chabot zweimal Gelb, zunächst für ein komplett unnötiges Foulspiel an der Außenlinie und dann für das nicht minder unnötige Anzetteln einer Rudelbildung.

Das sagt VfB-Trainer Hoeneß zum unnötigen Chabot-Platzverweis

„Nach unserem 2:0 war es ein Spiel, wie du es eigentlich spielen möchtest“, so Sebastian Hoeneß, „doch dann schwächen wir uns selbst. Wir öffnen ein Spiel, das absolut in unsere Richtung geht. Ganz klar: Das darf nicht passieren. Und das wird Jeff auch nicht mehr passieren. Er wird daraus lernen. Solche Aktionen können wir uns nicht leisten.“ Mit vereinten Kräften und dank der nur im überschaubaren Maße vorhandenen Offensiv-Qualität der Kieler brachten die zehn Stuttgarter den knappen Vorsprung über die Ziellinie. Souverän geht anders. Aber das Resultat passte.

Wenn sich Chefcoach Hoeneß ärgern dürfte, dass die angedachten Ruhepausen für Leistungsträger wie Kapitän Karazor oder Stürmer Demirovic kürzer ausfielen als ursprünglich geplant. Beide mussten noch aufs Feld und mithelfen, das 2:1 zu verteidigen. Immerhin mit Erfolg. Auch die mangelhafte Chancenverwertung bleibt am Wasen ein Thema.

In Turin brannte die Stuttgarter Offensive ein Feuerwerk ab, letztlich dauerte es allerdings bis in die Nachspielzeit, bis sich das Team für den immensen Aufwand auch belohnte. Gegen Kiel verpassten es die Stuttgarter, viel früher für klare Verhältnisse zu sorgen. Problemfelder an denen Sebastian Hoeneß und sein Trainerteam deutlich entspannter arbeiten können, wenn die Ergebnisse trotz der Defizite passen.

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