VfB Stuttgart vor hammerharten Wochen: Wenn der Herbst zum Härtetest wird
Stuttgart. Der VfB Stuttgart ist nach durchwachsenem Start in der Saison angekommen – doch jetzt beginnt der erste Stresstest. In den nächsten drei Wochen warten sieben Spiele in drei Wettbewerben. Die Form ist gut, der Spielplan gnadenlos. Und vorne fehlt weiter der Top-Scorer. Ein Herbstprogramm, das es in sich hat – sportlich wie personell.
Zwölf Punkte nach sechs Spielen, Tabellenplatz vier, drei Heimspiele, drei Siege, kein Gegentor – der VfB ist zurück in der Spur. Aber jetzt wird es ernst. In den kommenden drei Wochen steht ein Programm bevor, das man im Fußballbetrieb gern „eng getaktet“ nennt. Sieben Spiele in 22 Tagen, Bundesliga, DFB-Pokal, Europa League. Ohne Frage: Der Herbst wird heiß.
Dieses Programm wartet auf den VfB Stuttgart
Den Auftakt in den hammerharten Block bis zur nächsten Länderspielpause macht am Samstag das Auswärtsspiel in Wolfsburg (18.10.). Fünf Tage später geht es nach Istanbul, Europa League, ein Abend, an dem alles ein bisschen lauter, hektischer und dichter ist als in der Bundesliga. Dann kommt der Mainz-Doppelpack: erst Liga (26.10.), dann Pokal (29.10.). Anfang November folgt die Partie bei RB Leipzig (01.11.), dann das Europa-League-Heimspiel gegen Rotterdam (06.11.) und zum Abschluss das Bundesliga-Duell mit Augsburg (09.11.). Danach weiß man in Stuttgart mehr – über Form, Substanz und Nervenstärke.
Die Ausgangslage ist gut, die Tabelle freundlich. Aber der VfB hat bislang noch gegen kein absolutes Top-Team gespielt. Das ändert sich bald. Im November und Dezember warten Leipzig, Dortmund und Bayern – Auswärtsspiele bei den ersten beiden, Heimspiel gegen den Meister am 13. Spieltag.
Die Personallage in der Offensive bleibt angespannt. Top-Scorer Ermedin Demirovic wird frühestens Ende November zurückerwartet. Hoffnung macht immerhin Deniz Undav, der beim 2:0-Testspielsieg gegen Elversberg vergangene Woche 60 Minuten spielte. Eine Stunde auf dem Platz – das gilt im Trainerlatein als Schwelle zur Startelf. Ob es in Wolfsburg schon so weit ist, bleibt abzuwarten. Sollte Undav zunächst auf der Bank sitzen, dürfte Tiago Tomas im Sturmzentrum beginnen.
Fraglich ist der Einsatz von Jamie Leweling. Adduktorenprobleme zwangen ihn zum Abbruch seiner Nationalmannschaftsreise. Beim Trainingsauftakt nach der Länderspielpause fehlte er, am Dienstag ließ er sich auf dem Clubgelände behandeln. Ob er am Samstag spielen kann, ist offen. In seinem Fall lautet die Devise: abwarten, wie der Körper reagiert.
Nationalspieler trudeln ein, Defensive rüstet auf
Die Rückkehr der übrigen Nationalspieler gestaltet sich gestaffelt. Alexander Nübel und Angelo Stiller landen im Laufe des Dienstags aus Belfast – ausgeruht, schließlich hatten beide nicht gespielt. Der Rest der Nationalspieler kommt im Verlauf der Woche zurück: Kapitän Atakan Karazor für die Türkei, Chema Andres für Spaniens U21, Badredine Bouanani für Algerien und Bilal El Khannouss für Marokko sind am Dienstagabend noch im Einsatz.
Auf dem Trainingsplatz sahen rund 300 Fans am Dienstagvormittag 20 Feldspieler und drei Torhüter. In der Defensive hat Sebastian Hoeneß inzwischen wieder Auswahl: Ameen Al-Dakhil, Leonidas Stergiou und Dan-Axel Zagadou trainieren voll mit, Jeff Chabot wurde im Testspiel noch geschont, ist aber einsatzfähig. Auch Finn Jeltsch könnte zurückkehren, sofern seine Adduktorenverletzung ausgeheilt ist. Das Elversberg-Testspiel hat Verteidiger, am Dienstag mischte er aber wieder komplett im Training mit.