VfB Stuttgart

Wechselt Yusuf Akçiçek zum VfB Stuttgart? Das ist dran am Transfergerücht

Fabian Wohlgemuth
Sportvorstand Fabian Wohlgemuth plant den Kader des VfB Stuttgart. © Heiko Potthoff

Stuttgart. Obwohl der Sommer-Transfermarkt erst am 1. Juli öffnet, jagt bereits jetzt ein Transfergerücht das nächste. So auch beim VfB Stuttgart. Mögliche Neuzugänge werden mit den Schwaben in Verbindung gebracht, teils von fragwürdigen Quellen. Ein Gerücht hält sich seit Tagen aber hartnäckig: Fenerbahce-Spieler Yusuf Akçiçek soll vor einem Wechsel zum VfB Stuttgart stehen. Das berichten vor allem türkische Medien. Auch an unsere Redaktion wurde das Gerücht aus der Türkei herangetragen. Wir ordnen die Lage ein.

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Transfergerüchte beim VfB Stuttgart: Yusuf Akçiçek von Fenerbahce ein Thema?

Auf dem Trainingsgelände des VfB Stuttgart geht es aktuell ruhig zu. Die Profis befinden sich in der Sommerpause, nur in der Geschäftsstelle herrscht reger Betrieb. Denn: Die Vorbereitungen für die Saison 2025/26 laufen auf Hochtouren. Vor allem Sportvorstand Fabian Wohlgemuth und Sportdirektor Christian Gentner haben alle Hände voll zu tun: Die beiden Kader-Verantwortlichen basteln an einer Mannschaft, die erneut die Dreifachbelastung aus Bundesliga, DFB-Pokal und Europa League stemmen muss.

Erste Transfers wurden bereits verkündet. So wechselt etwa Außenverteidiger Lorenz Assignon von Stades Rennes an den Neckar. Auch Leihspieler wie Silas Katompa Mvumpa oder Juan José Perea kehren nach Bad Cannstatt zurück. Yusuf Akçiçek ist ein weiterer Spieler, der seit Tagen mit dem VfB in Verbindung gebracht wird. Das Profil des jungen Türken: Innenverteidiger, 19 Jahre jung, spielt für Fenerbahce Istanbul und ist aktueller türkischer A-Nationalspieler.

Yusuf Akçiçek: Warum der Wechsel zum VfB nicht konkret wird

Türkische Medien berichteten in den vergangenen Tagen vermehrt darüber, dass der VfB Stuttgart den 1,93 Meter großen Abwehrmann gerne verpflichten würde (hier geht es zum Bericht bei TRTSpor). Zudem wurde das Gerücht von einem türkischen Kollegen an unsere Redaktion herangetragen. Und auf den ersten Blick würde ein VfB-Transfer von Yusuf Akçiçek auch Sinn machen: Der Innenverteidiger ist groß, schnell, Linksfuß und durchlief in der Türkei alle U-Nationalteams. Zudem könnte sich der 19-Jährige unter „Bessermacher“ Sebastian Hoeneß wohl noch gehörig weiterentwickeln.

Nach unseren Informationen plant der VfB Stuttgart aber nicht, Yusuf Akçiçek zu verpflichten. Die Schwaben haben nach dem Abwehrmann zwar kurzzeitig die Fühler ausgestreckt und in der Türkei mögliche Wechsel-Konditionen ausgelotet, sind von einem Transfer aber abgerückt. Das hat mehrere Gründe: Zum einen ist der türkische Nationalspieler zu teuer. Bei einem kolportierten Marktwert von etwa sechs Millionen Euro und einem Vertrag bis 2028 dürfte Fenerbahce weit mehr als zehn Millionen Euro verlangen. Glaubt man türkischen Medienberichten, verlangt der von José Mourinho trainierte Verein wohl 25 Millionen Euro. Viel Geld für einen 19-Jährigen, der im europäischen Spitzen-Fußball noch keine Erfahrungen gesammelt hat.

Zagadou kehrt zurück: Warum der VfB Stuttgart in der Abwehr keinen Bedarf sieht

Zum anderen passt Yusuf Akçiçek von seinem Profil her zwar ins VfB-Raster (siehe Finn Jeltsch: jung, entwicklungsfähig, hungrig), der junge Türke spricht aber kein Deutsch. Mögliche sprachliche Barrieren sind im roten Clubhaus an der Mercedesstraße zwar kein Ausschlusskriterium, haben mit Blick auf die bisherige Transferstrategie der Schwaben aber durchaus Gewicht. Doch der eigentliche Grund, der gegen eine Verpflichtung des Abwehrmanns spricht: die Personalsituation im VfB-Kader.

Die VfB-Verantwortlichen sehen keinen dringenden Transferbedarf in der Abwehr. Vor allem dann nicht, wenn der mögliche Neuzugang weit über zehn Millionen Euro kostet. Mit Jeff Chabot, Finn Jeltsch, Ameen Al-Dakhil, Luca Jaquez und dem sehnsüchtig erwarteten Rückkehrer Dan-Axel Zagadou sieht sich der VfB Stuttgart in der Abwehrmitte gut aufgestellt. Auch Ramon Hendriks kann in der Innenverteidigung aushelfen. Und: Sowohl Leonidas Stergiou als auch Neuzugang Lorenz Assignon können in einer Dreierkette den rechten Part spielen.

Wie der VfB Stuttgart mit einem möglichen Neuzugang in der Abwehr plant

Für den VfB heißt das: Ein Neuzugang in der Abwehr ist kein Muss. Sollte sich aber die Möglichkeit bieten, einen günstigen Abwehrmann zu bekommen, der auch noch ins Profil passt, würde der VfB wohl trotzdem zuschlagen. Bei Yusuf Akçiçek stimmt aber weder das Preisschild noch passt der junge Türke perfekt ins Stuttgarter Profil. Unterm Strich heißt das: Die Wahrscheinlichkeit, dass der türkische Nationalspieler an den Neckar wechselt, geht gegen null.

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