Mutmaßliche Reichsbürger-Terrorgruppe: Erneut Razzien in Baden-Württemberg
Im Zusammenhang mit den Ermittlungen des Generalbundesanwalts gegen die mutmaßliche Reichsbürger-Terrorgruppe um Heinrich-Prinz-Reuß hat es erneut Durchsuchungen gegeben. Das berichtet der Spiegel. Wie schon bei vorherigen Razzien lag der Schwerpunkt der Maßnahmen am Dienstag (20.06.) wieder in Baden-Württemberg.
Spiegel: Razzien in Aldingen, Empfingen, St. Johann, Ebersbach und Tübingen
Nach Spiegel-Informationen sollen die Ermittler bei vier Männern in Aldingen, Empfingen, St. Johann, Ebersbach an der Fils und Tübingen durchsucht haben. Den Durchsuchungen liegen der Verdacht auf die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zugrunde. Es bestehe ein Zusammenhang zu den "Heimatschutzkompanien", die die Gruppe geplant haben soll – bundesweite Einheiten, die laut Generalbundesanwalt im Rahmen der Umsturzpläne für Festnahmen und Exekutionen eingesetzt werden sollten. Auch in Hameln (Niedersachsen) wurde laut Spiegel durchsucht.
Terror-Verdacht: Die Razzia, mit der alles aufflog
Die mutmaßlichen Mitglieder der Gruppe sollen laut Bundesanwaltschaft eine terroristische Vereinigung gebildet haben. Heinrich Prinz Reuß und 25 weitere Personen wurden nach einer großangelegten Razzia im Dezember 2022 verhaftet. Seitdem erfolgen mehrfach weitere Durchsuchungen. Ermittler hatten bei der Gruppe Liste mit mutmaßlichen Unterstützern in dreistelliger Höhe gefunden. Diese sollen laut Spiegel auch zu den Durchsuchungsmaßnahmen am Dienstag geführt haben.
Schwerpunkt Baden-Württemberg: Festnahmen und Feindesliste
Schon bei den ersten Festnahmen lag der Schwerpunkt den Ermittlern zufolge in Baden-Württemberg. Später wurde bei einem mutmaßlichen Mitglied eine mögliche Feindesliste gefunden, auf der ausschließlich die Namen von Menschen aus Baden-Württemberg standen – darunter der FDP-Landtagsabgeordnete Hans-Ulrich Rülke.
"Patriotische Union": Die Umsturzpläne der Reichsbürger
Die mutmaßliche Terror-Gruppe, die auch als "Patriotische Union" bekannt ist, soll einen gewaltsamen Umsturz des politischen Systems in Deutschland geplant haben. Dafür habe man laut Generalbundesanwalt "Säuberungen" auf kommunaler Ebene durchführen wollen und vorgehabt, in den Bundestag einzudringen. Zu den mutmaßlichen Mitgliedern zählen neben dem Adligen mehrere aktive und ehemalige Soldaten und Polizisten sowie die ehemalige AfD-Bundestagsabgeordnete Birgit Malsack-Winkemann.