Neonazi-Aufmarsch in Stuttgart geplant: Polizei mit Großaufgebot im Demo-Einsatz
Stuttgart. Am Samstag (22.03.) will die Polizei mit einem Großaufgebot in der Innenstadt von Stuttgart im Einsatz sein. Grund dafür sind mehrere Demonstrationen rund um einen Querdenker-“Protestmarsch“, zu dem sich Gruppen junger Neonazis angekündigt haben. Am Freitag (21.03.) hat das Polizeipräsidium Stuttgart dazu wie angekündigt einen Einsatzplan erstellt – und ein paar Details in einer Pressemitteilung bekannt gegeben.
Demos in Stuttgart: Querdenker, Neonazis, Gegenprotest
Der Querdenker-“Protestmarsch“ soll ab 14 Uhr im Bereich des Stadtgartens beginnen, eine Gegenkundgebung des linken Bündnisses „Stuttgart gegen Rechts“ ist bereits ab 13 Uhr am Börsenplatz geplant. Daneben gibt es weitere angemeldete Demonstrationen in diesem Kontext, wie die Stadt mitteilte. Die Neonazi-Gruppen „Unitas Germanica“, „Der Störtrupp“, „Zollernalb Jugend Aktiv“ und „Pforzheim Revolte“ mobilisieren seit Tagen ebenfalls nach Stuttgart. Auch ein Aktivist der Identitären-Gruppe „Reconquista 21“ teilte einen entsprechenden Aufruf. Ob und mit wie vielen Personen sie tatsächlich auftauchen werden, bleibt abzuwarten.
Von den rechtsextremen Gruppierungen gilt insbesondere „Der Störtrupp“ als äußerst gewaltbereit. Die teilweise minderjährigen Neonazis suchen gezielt die Auseinandersetzung mit linken Gruppen. Schon bei der Anfahrt mit dem Zug könnte es zu einem Aufeinandertreffen kommen. Auch linksextremistische Gruppen sind zu erwarten, wie das Landesamt für Verfassungsschutz gegenüber der „ Stuttgarter Zeitung “ mitteilte.
Hunderte Polizisten im Einsatz: „Um die Sicherheit zu gewährleisten“
„ Es werden mehrere Hundert Polizeibeamtinnen und -beamte im Einsatz sein, um die Sicherheit zu gewährleisten“, schreibt das Polizeipräsidium Stuttgart. Um den Überblick zu behalten, komme auch eine Polizeidrohne zum Einsatz. Weitere Details werden aus taktischen Gründen wie üblich nicht genannt. Man werde am Samstag via Social Media über das Demo-Geschehen informieren. Auch die Bundespolizei, zuständig für Bahnhöfe und Züge, hatte unserer Redaktion gegenüber angekündigt, mit „starken Kräften“ im Einsatz zu sein.
Auseinandersetzungen möglich: Sollte man Stuttgart am Samstag meiden?
Die Polizei weist darauf hin, dass es für Autofahrer am Samstag schwierig werden dürfte, durch Stuttgart zu fahren. Es kann zu Sperrungen im Bereich der Innenstadt kommen, insbesondere der City-Ring ist laut Stadt voraussichtlich betroffen. Es wird geraten, das Gebiet weiträumig zu umfahren.
Sollte man sich überhaupt am Mittag/Nachmittag in Stuttgart blicken lassen? „Es ist natürlich durchaus möglich, dass es zu Ausschreitungen kommen könnte“, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Stuttgart auf Nachfrage. „Aber wir würden nicht so weit gehen, dass man die Innenstadt meiden sollte. Stand jetzt jedenfalls.“