Stuttgarter Sänger Vincent Varus über seine Musik-Anfänge und das Kessel Festival
Der Sommer scheint nun wirklich zu Ende zu sein. Wer dieses Gefühl von sorgenfreien Sommermomenten zurückhaben will: Der Stuttgarter Sänger, Vincent Varus, bringt einen zumindest musiktechnisch wieder in die warme, sonnige Jahreszeit zurück. Am 4. Oktober erscheint seine neue EP „Sunny Days“. Wir haben vorab mit ihm über seinen Start ins Musikbusiness gesprochen und wie es für ihn war, auf seinem bisher größten Festival zu performen.
Vincent Varus startet während Corona mit Covern auf Tiktok
Der 26-Jährige macht im Grunde schon immer Musik. Mit vier Jahren bekam er von seinem Opa, der zufälligerweise Musiklehrer war, Blockflötenunterricht. Wenige Jahre später hat er mit Trompete angefangen, was zu seinem Hauptinstrument wurde. „Ich habe 12 oder 13 Jahre lang mit Orchestern und Big Bands gespielt“, so Vincent Varus, der ursprünglich aus Offenburg kommt.
Mit Gesang hat er im späten Teenager-Alter angefangen, aber nur still und heimlich für sich selbst. „Singen war für mich etwas sehr Privates und ich habe mich auch nicht getraut, vor anderen zu singen“, sagt er. Erst 2020, zur Corona-Zeit, fasst er Mut und startet einen TikTok-Kanal. Corona war im Grunde der Schlüsselmoment für den Start seiner Gesangskarriere. Eines Tages in 2020 saß er, so sagt er selbst, gelangweilt in seinem WG-Zimmer in Stuttgart und hatte plötzlich keine Ausreden mehr. „Ich habe Cover hochgeladen, ohne es irgendjemandem zu erzählen. Erst nach rund zwei bis drei Monaten habe ich es meiner Familie gezeigt.“
Good Vibes findet man bei den Songs von Vincent Varus alle mal
Mittlerweile fühlt er sich pudelwohl beim Singen und das hört man. In seinen Songs geht es viel um Liebe, aber nicht auf die melancholische, trübselige Art, sondern meistens mit einer guten Prise guter Laune und einem Hauch Sommer. Inspiration für seine Lieder nimmt Vincent von seinen momentan am meisten gehörten Künstlern: „Giant Roocks (Tom's Diner)“ und „Provinz (“Was uns high macht"). Könnte er sich jemanden für ein Feature aussuchen, fiele seine Wahl auf den kanadischen Sänger Michael Bublé.
„Ich versuche aber auch etwas, von diesen Liebesmotiven wegzukommen und einfach die Freude am Leben hereinzubringen,“ sagt er. Er möchte Menschen mit seiner Musik begleiten und Songs schreiben, die einen bewegen, egal ob Freude, Trauer, Schmerz oder sonst eine Emotion.
2024 beim Kessel Festival auf der Main Stage: „Es hat wirklich geschüttet"
Mit guten Vibes und leider jede Menge Regen durfte Vincent Varus auf dem diesjährigen Kessel Festival in Stuttgart die Mainstage eröffnen. „Es hat wirklich geschüttet, das habe ich selten erlebt“, sagt der Newcomer-Contest-Gewinner von 2023. „Es war richtig schön. Obwohl das Wetter nicht mitgespielt hat waren echt viele Menschen da. Wir hatten Spaß, trotz Regen.“ Das Kessel Festival war bisher sein größtes Festival. Wenn er es sich aussuchen dürfte, würde er gerne mal beim Southside Festival in Neuhausen ob Eck auftreten. „Das wäre der Holy Grail für mich,“ so Varus, der audiovisuelle Medien an der Hochschule der Medien studiert hat.
Das steht als Nächstes bei Vincent Varus an: EP, Single und Konzert
Mitte September hat der 26-Jährige auch beim Feuerseefest in Stuttgart gespielt. „Das war unser letzter Festival-Gig in diesem Jahr." Für 2024 steht nur noch ein einziger Auftritt an: Am 7. Dezember spielt Vincent Varus im „clubCANN“ in Bad Cannstatt. „Es wird ein Doppel-Konzert mit Jules, einer befreundeten Künstlerin“, sagt er. Jules hat 2023 die Mainstage des Kessel Festivals eröffnet und in 2022 den Newcomer Contest gewonnen.
Mit seiner im Oktober erscheinenden EP kommt auch eine neue Single heraus, „Please“. Im kommenden Jahr sollen mehr neue Projekte das Licht der Welt erblicken. „Ich werde wahrscheinlich ein bisschen mehr in die Dance- und EDM-Richtung gehen“, sagt er. Wer nun Neugierig auf die Musik von Vincent geworden ist, hier geht es zu seinen Kanälen: Spotify, Apple Music, Youtube.