Stuttgart & Region

Tödliche Schüsse in Asperg: 20-Jähriger wird verhaftet – er steht unter Tatverdacht

Asperg: Toetungsdelikt auf Parkplatz der Kleinturnhalle
Ein 18-Jähriger tot, ein weiterer 18-Jähriger schwer verletzt: Asperg steht noch immer unter Schock. © SDMG / Schulz

Nach den tödlichen Schüssen in Asperg (Kreis Ludwigsburg) in der Nacht zum Samstag (08.04.) hat das SEK noch am Samstagabend einen 20-Jährigen festgenommen. Gegen den Mann wurde am Sonntag (09.04.) Haftbefehl erlassen – er steht unter Tatverdacht. Das geht aus einer aktuellen Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft hervor. Die Vorwürfe lauten: Totschlag und versuchter Totschlag.

SEK nimmt den 20-Jährigen fest, Beamte durchsuchen seine Wohnung

"Der 20 Jahre alte Mann war im Zuge der Ermittlungsmaßnahmen früh in den Fokus der Kriminalpolizei gerückt", heißt es in der Mitteilung. Das Spezialeinsatzkommando habe am Samstag gegen 18.35 Uhr die Wohnung des Mannes in Asperg durchsucht. Er ließ sich dabei laut Polizei widerstandslos festnehmen. Mittlerweile sei er in eine Justizvollzugsanstalt eingewiesen worden.

Razzien in Stuttgart: Schüsse in der Region sollen aufgeklärt werden

Parallel zur Festnahme führte die Polizei am Osterwochenende zahlreiche Kontrollen und Razzien in Stuttgart durch. Man arbeite "mit Hochdruck daran, die jüngsten Ereignisse im Zusammenhang mit Schussabgaben im öffentlichen Raum aufzuklären", hieß es dazu in einer aktuellen Pressemitteilung.

Die Schüsse in Asperg stehen in einer Reihe ähnlicher Vorfälle in der Region. Dabei kamen in den letzten Monaten immer wieder Schusswaffen zum Einsatz. Einige der Vorfälle fanden im Bereich von Gastronomie statt. Zuletzt war am 2. April auf einen Wirt in Plochingen geschossen worden. In diesem Fall waren zwei Tatverdächtige festgenommen worden.

Polizei durchsucht Gaststätten: Hunderte Polizisten im Einsatz

Polizeibeamte haben deshalb in der Nacht von Samstag auf Sonntag (09.04.) in der Stuttgarter Innenstadt und in Zuffenhausen mehrere Gaststätten durchsucht und Personen kontrolliert. Hunderte Polizisten aus verschiedenen Präsidien waren dafür im Einsatz.

"Die präventiv ausgerichteten Kontrollmaßnahmen dienten in erster Linie der Feststellung der Identität der anwesenden Personen und dem Auffinden verbotener Gegenstände", so die Polizei. "Zahlreiche der kontrollierten Personen sind in der Vergangenheit im Zusammenhang mit Gewaltdelikten bereits in Erscheinung getreten."

Polizisten stellen Waffen und Rauschgift sicher

Laut Pressemitteilung wurden über 100 Personen kontrolliert. "Bei den Kontrollen konnten wir wiederholt Waffen und verbotene Gegenstände aus dem Verkehr ziehen", so der Leitende Kriminaldirektor Swen Eckloff vom Polizeipräsidium Stuttgart. Es wurden gefährliche Gegenstände wie zwei Messer und ein Schlagring entdeckt. Auch Rauschgift konnte sichergestellt werden.

Bürgermeister von Asperg: "Neue Dimenson von Gewalt"

Nach den tödlichen Schüssen in Asperg wurde umgehend eine Sonderkommission (Soko) mit dem Namen "Goethe" eingerichtet. Dass es nun eine Verhaftung gegeben habe, sei auch der Arbeit dieser Soko zu verdanken, heißt es in der aktuellen Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft.

Die Umstände der Tat in Asperg sind dennoch weiterhin ungeklärt. Die Ermittlungen dauern an. "Der schwer verletzte 18-Jährige befindet sich nach wie vor in einem Krankenhaus", so die Polizei.

Aspergs Bürgermeister, Christian Eiberger, sagte der Deutschen Presseagentur: "Das ist eine neue Dimension von Gewalt, die ich mir nicht hätte vorstellen können." Die Bevölkerung stehe unter Schock.

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