2:0-Sieg beim FSV Mainz 05: Der VfB Stuttgart steht im DFB-Pokal-Achtelfinale
Mainz. Die Mission Titelverteidigung des VfB Stuttgart geht weiter. Nach dem DFB-Pokalkrimi mit Elfmeterschießen in Braunschweig haben die Schwaben am Mittwochabend (29.10.) die zweite Runde beim Bundesliga-Konkurrenten Mainz 05 mit deutlich weniger Drama gemeistert – und dafür mit umso mehr Kontrolle. Unser Spielbericht zum weitgehend ungefährdeten Weiterkommen der Stuttgarter.
Sebastian Hoeneß hat’s fast wieder getan. Schon vor dem Ligaspiel gegen Mainz hatte der VfB-Coach sämtliche Feldspieler ausgetauscht – und nun, im Pokal, war’s beinahe die komplette Rotation. Zehn Änderungen im Vergleich zum 2:1-Sieg am Sonntag, also: fast einmal alles auf links gedreht. Vor Ersatzkeeper Bredlow formierte sich die Dreierkette mit Hendriks, Chabot und Jaquez, davor sicherten Karazor und Stiller auf der Doppelsechs ab. Die Flügel gehörten Assignon (rechts) und Mittelstädt (links). Vorne sollte eigentlich Tiago Tomas beginnen – doch kurz vor Anpfiff meldete er sich mit Oberschenkelproblemen ab. Für ihn rückte Deniz Undav in die Startelf, und der mischte sofort mit. Dahinter wirbelten El Khannouss und Bouanani.
Warum Mainz ohne Chefcoach Bo Henriksen auskommen musste
Mainz wiederum musste ohne den rotgesperrten Chefcoach Bo Henriksen auskommen; Co-Trainer Michael Wilderbauer übernahm das Kommando an der Seitenlinie. Die 05er begannen ruppig: Nach 20 Sekunden sah Hanche-Olsen Gelb, nach zwei Minuten rauschte Amiri in Bouanani. Es war der Startschuss für ein hartes, aber einseitiges Spiel.
Nach sechs Minuten dann die erste Belohnung: Ecke El Khannouss, Kopfball Jaquez, Tor. Sein erstes im VfB-Trikot – und eins, das auch den Mainzer Keeper Zentner ziemlich alt aussehen ließ. Die Defensive der Hausherren war noch in Gedanken, der VfB schon vorn. Stuttgart dominierte, Mainz lief hinterher. Die 05er versuchten zu pressen, wurden aber von den ruhigen Schwaben immer wieder sauber ausgespielt. In der 13. Minute dann Aufreger Nummer zwei: Undav wird im Strafraum gelegt, Schiedsrichter Aytekin winkt ab – vertretbar, zumal der Videobeweis im Pokal erst ab der nächsten Runde greift.
Mainz blieb hart, fast zu hart. Fußballerisch hatten die Gastgeber wenig zu bieten. Ein erster Abschluss von Amiri (25.) landete direkt in Bredlows Armen. Danach verlor der VfB etwas an Klarheit, Mainz kam besser ins Spiel – ohne gefährlich zu werden. Kohr holte sich nach einem übermotivierten Einsteigen gegen Stiller die dunkelste aller Gelben ab, Bouanani vergab in der Nachspielzeit das mögliche 2:0. Zur Pause führte Stuttgart verdient – und hätte den Schlüssel zum Achtelfinale eigentlich nur noch umdrehen müssen.
VfB-Kapitän Atakan Karazor macht den Deckel drauf
Nach dem Seitenwechsel gleich wieder der VfB: Undav verpasst knapp (47.). Danach aber wurde das Spiel zäh. Viele Fouls, wenig Spielfluss, wenig Glanz. Der VfB verpasste es mehrfach, den Sack zuzumachen – auch weil die Konter zu unpräzise ausgespielt wurden. Dann, endlich, die Entscheidung: Ein Angriff über Undav und Führich, am Ende schiebt Karazor den Ball überlegt ins Eck (73.). 2:0, Deckel drauf, Achtelfinale klar. Vagnoman hätte sogar noch erhöhen können, scheiterte aber aus spitzem Winkel an Zentner (77.).
Die Auslosung fürs Achtelfinale steigt am Sonntag (2. November) im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund, das ZDF überträgt live. Moderatorin Lili Engels führt durch die Sendung, Segler Felix van den Hövel greift in die Kugeln.
FSV Mainz 05 - VfB Stuttgart 0:2 (0:1)
FSV Mainz 05: Zentner - Hanche-Olsen, Maloney (85. Böving), Kohr - Mwene (69. Veratschnig), Sano, Amiri, Widmer (69. Nordin) - Nebel, Lee (60. Hollerbach) - Sieb (60. Weiper)
VfB Stuttgart: Bredlow - Jaquez, Chabot, Hendriks - Assignon, Karazor, Stiller, Mittelstädt (66. Vagnoman) - Bouanani (66. Führich), El Khannouss (81. Nartey) - Undav (82. Leweling)
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)
Zuschauer: 29.400
Tore: 0:1 Jaquez (6.), 0:2 Karazor (73.)
Gelbe Karten: Hanche-Olsen (1), Kohr (2), Veratschnig (1), Amiri (1) / Undav (1), Assignon (2), Führich (1)
