VfB Stuttgart

4:0 beim VfL Bochum: Wie der Pokalerfolg gegen RB dem VfB Flügel verliehen hat

Fußball VfL Bochum vs.  VfB Stuttgart
Stuttgarter Jubel im Bochumer Ruhrstadion: Beflügelt vom Erreichen des Pokal-Finales hat Stuttgart auch in der Liga wieder Grund zum Feiern. © Julia Rahn

Bochum. Der VfB Stuttgart hat am Samstagnachmittag (05.04.) den Spagat zwischen Pokal-Euphorie und Liga-Alltag ohne Probleme gemeistert. Beim 4:0 (2:0) gegen Schlusslicht VfL Bochum brachten die Schwaben den Schwung aus dem emotionalen Einzug ins DFB-Pokalfinale unter der Woche mit an die Castroper Straße – und ließen dem in dieser Form massiv abstiegsbedrohten Kultklub aus dem Pott nicht den Hauch einer Chance.

VfB-Stürmer Demirović schnürt seinen ersten Bundesliga-Dreierpack

VfL-Keeper Timo Horn war nach dem Schlusspfiff dementsprechend bedient. „So kannst du kein Fußballspiel in der Bundesliga gewinnen. Wir waren zu keinem Zeitpunkt im Spiel“, so die Bochumer Nummer eins am Sky-Mikrofon. Stuttgart habe mit seiner Elf „Katz und Maus gespielt“ – allen voran VfB-Stürmer Ermedin Demirović, der erstmals in seiner Bundesliga-Karriere einen Dreierpack schnürte (11./48./85.).

Im Bochumer Ruhrstadion überzeugte aber auch die Stuttgarter Defensive – und das nicht nur mit ihrer Kernkompetenz, sondern auch durch ihre Offensivwucht. Abwehrboss Jeff Chabot erzielte das frühe 1:0 (8.), die beiden Außenverteidiger Leonidas Stergiou (rechts) und Ramon Hendriks (links) legten dem an diesem Nachmittag überragenden Demirović jeweils einen Treffer auf.

VfB-Trainer Hoeneß wunschlos glücklich: „Haben eine blitzsaubere Partie abgeliefert“

Sehr zur Freude von Cheftrainer Sebastian Hoeneß saß der zweite Anzug der Stuttgarter. Auf gleich sechs Positionen hatte er seine Startelf gegenüber dem 3:1 gegen RB Leipzig im DFB-Pokal unter der Woche verändert – drei dieser Wechsel waren aufgrund von Sperren nötig. „Spieler, die sonst weniger Einsatzzeit hatten, haben überzeugt. Das war schon eine Botschaft heute“, sagte Sportvorstand Fabian Wohlgemuth und hatte dabei gewiss die zuletzt ins Hintertreffen geratenen Yannik Keitel und Fabian Rieder im Blick. Beide lieferten in Bochum einen starken Auftritt ab. „Wir haben heute eine blitzsaubere Partie abgeliefert. Ich bin wunschlos glücklich“, fasste Hoeneß das Spiel seiner Mannschaft zusammen. Kapitän Atakan Karazor, der erstmals in einem Bundesligaspiel mit zwei Torvorlagen glänzte, sprach von einem „Befreiungsschlag“.

Eine weitere Botschaft des VfB an diesem Spieltag: Der jüngste Negativlauf in der Liga mit sechs sieglosen Spielen in Serie wurde gestoppt – mit einem dicken, fetten Ausrufezeichen. Auch wenn zur Einordnung gehört, dass die Bochumer an diesem Wochenende nicht in einer wettbewerbsfähigen Verfassung waren. Die Stuttgarter nahmen das dankend an – und feierten den 800. Sieg in ihrer Bundesliga-Historie.

Der VfB Stuttgart scheint bereit für die heiße Phase der Bundesliga

Die Energie und Euphorie aus der magischen Pokalnacht gegen Leipzig wandelten die Stuttgarter in eindrucksvolle Wucht um. Der Sieg gegen die vom Brauseimperium Red Bull finanzierten Leipziger verlieh dem VfB in jedem Fall Flügel.

Dieses Mal überzeugte die Hoeneß-Elf nicht nur kämpferisch, sondern auch fußballerisch – und als funktionierendes Kollektiv. Schließlich konnte Dreierpacker Demirović nur glänzen, weil ihn seine Mitspieler aufs Podest hoben. Der VfB scheint in jedem Fall bereit für die heiße Phase der Bundesliga. Und für das DFB-Pokalfinale am 24. Mai sowieso – ganz ohne Energiedrink.

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