Bald mehr Geld für den VfB-Präsidenten: So setzen sich die Bezüge zusammen
Stuttgart. Wer ein Präsidiumsamt beim VfB Stuttgart 1893 e.V. übernimmt, wird künftig dafür mehr Geld bekommen. Das hat der Vereinsbeirat in einer Sitzung am 19. November beschlossen. Das gesamte "Entlohnungsbudget für die Tätigkeit aller Präsidiumsmitglieder im Nebenamt" wird von aktuell 100.000 Euro pro Jahr auf 160.000 Euro pro Jahr angehoben. Damit nähere man sich den "ermittelten Vergleichszahlen" an, so der Beirat.
Diese Summe stelle dabei keine Aufstockung der Gesamtbezüge dar, sondern werde über "neue Zielerreichungskomponenten, die zwischen Präsidium und Vereinsbeirat vereinbart werden, erhöht", heißt es in einem Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt. Sprich: Die Aufwandsentschädigung setzt sich bald aus einem fixen und einem variablen Anteil zusammen. "Der variable Anteil beträgt maximal 20.000 Euro pro Person und Jahr und ist an die Erreichung von übergeordneten Vereinszielen gekoppelt", heißt es vom Vereinsbeirat.
Die neue Regelung wird mit der Beendigung der Mitgliederversammlung und Neuwahl des neuen Präsidiums am 22. März 2025 in Kraft treten. Präsidiumsmitgliedern steht es zudem frei, ihr Amt auch ehrenamtlich auszuüben.
Warum die Aufwandsentschädigung erhöht werden soll
Die maximale Aufwandsentschädigung für den künftigen Präsidenten oder die zukünftige Präsidentin erhöht sich somit auf 70.000 Euro pro Jahr. Bislang gab es 50.000 Euro. Im Branchenvergleich sei das unterdurchschnittlich, wie die Nachforschungen von Beiratschef Rainer Weninger ergeben haben: Im Schnitt bekomme der Präsident eines Bundesligisten rund 140.000 Euro. „Es geht darum“, so Weninger auf einer Veranstaltung im Oktober 2024 zur Begründung , „eine Summe bereitzustellen, die marktüblich ist und ermöglicht, dass sich interessante Personen für ein solches Amt zur Verfügung stellen.“ Interessanter Nebenaspekt: Derzeit zahlt der VfB seinem Präsidenten keine Aufwandsentschädigung. Amtsinhaber Allgaier verzichtet freiwillig.
Präsidiumsmitglieder bekommen künftig 45.000 Euro statt 25.000 Euro. Darüber hinaus werden die Dienstfahrzeuge - sofern sie in Anspruch genommen werden - mit etwa 40.000 Euro separat budgetiert und zukünftig nicht mehr der Aufwandsentschädigung zugeordnet. Alles in allem führt das laut Vereinsbeirat zu einem jährlichen Gesamtaufwand von rund 200.000 Euro für drei Präsidiumsmitglieder.
Wer derzeit im VfB-Präsidium sitzt
Wichtig zu beachten: Die Basis des aktuellen Beiratsbeschlusses ist die aktuelle Struktur des Präsidiums und der Vereinsgeschäftsstelle. Die könnte sich jedoch auch demnächst verändern . "Mögliche Veränderungen der Strukturen in der Zukunft würden unseres Erachtens eine Neubewertung notwendig machen", heißt es vom Vereinsbeirat.
Derzeit besteht das Präsidium des VfB-e.V. aus Interimspräsident Dietmar Allgaier und Andreas Grupp. Beide wollen bei der nächsten Mitgliederversammlung am 22. März 2025 für eine volle Amtszeit kandidieren. Im Nachgang an die MV soll das Präsidium dann auch wieder aus drei Personen bestehen.