Der VfB spielt wie aus einem Guss: Warum der BVB wieder nix zu melden hatte
Jetzt dürfen die Fans des VfB Stuttgart auch vom Pokalfinale in Berlin träumen: Auf die Europapokal-Fantasien der Anhänger aus der Liga folgt seit Mittwochabend (06.12.) nun noch der Traum vom Triumph im Cup. Dabei spielten die Schwaben gegen Borussia Dortmund erneut wie aus einem Guss.
Wohlgemuth: „Es war ein Fußball-Fest“
„Das war eine absolut überzeugende Leistung“, befand Sportdirektor Fabian Wohlgemuth nach dem 2:0-Heimsieg, „es war ein Fußball-Fest“. Dominant und spielstark hatten die Weiß-Roten vor den Augen von Bundestrainer Julian Nagelsmann den Champions-League-Teilnehmer aus dem Ruhrpott auseinandergenommen.
Einzig die mangelhafte Chancenverwertung der Hausherren verhinderte ein Dortmunder Debakel – genau wie im Liga-Duell vor dreieinhalb Wochen hatte der BVB in Bad Cannstatt nix zu melden. „Wir sind super happy, richtig stolz“, strahlte daher Stuttgarts Cheftrainer Sebastian Hoeneß: „Hier fahren heute sehr viele Menschen richtig glücklich nach Hause, weil sie eine Mannschaft gesehen haben, die gemeinsam gefightet und kombiniert hat.“
Dabei speist sich die Stuttgarter Spielstärke mittlerweile auch aus dem Wissen um die eigenen Qualitäten – ein fußballerisches Perpetuum mobile sozusagen. „Die Spielweise wächst mit dem Selbstvertrauen“, meinte Wohlgemuth. Die Schlussphase gegen Dortmund geriet daher mitunter zu einem Schaulaufen vor einem bis in die Haarspitzen euphorisierten Publikum. Berauscht von den eigenen Ballrochaden fehlte jedoch mitunter die nötige Durchschlagskraft und Präzision. Aber das war an diesem Pokalabend mäkeln auf ganz hohem Niveau.
Wie Maximilian Mittelstädt die aktuelle VfB-Sahneform erklärt
Als Erklärung für die aktuelle Sahneform nahm der erneut starke Außenverteidiger Maximilian Mittelstädt seinen Chefcoach her. Der bringe durch seine Arbeit mit der Mannschaft und seine taktische Herangehensweise „die Stärken jedes einzelnen Spielers sehr gut auf den Platz“. Und die gute Form einzelner Stuttgarter beflügelt wiederum das gesamte Kollektiv. Da fällt es beinahe nicht ins Gewicht, das der überirdische Torjäger Serhou Guirassy mittlerweile wieder in irdischen Sphären wandelt und auch die eine oder andere Torchance auslässt. Getroffen hat er in den letzten beiden Spielen trotzdem.
Und der Gegner aus Dortmund? Ging mit seinem destruktiven Matchplan gewaltig baden. „Wir haben keinen passiven Ansatz gewählt“, widersprach BVB-Coach Edin Terzic zwar, räumte jedoch ein: „Die Anzahl an unnötigen Ballverlusten hat diesen Eindruck aber erzeugt. Und dadurch wuchs die Verunsicherung in unserer Mannschaft.“ Das nutzte der VfB mit einer beeindruckenden Wucht – weshalb der selbsternannte Titelkandidat aus NRW innerhalb von 25 Tagen gleich zweimal mit ganz schlechter Stimmung vom Wasen abreisen musste.
Derweil fiebern sie beim VfB dem Kracher gegen Bundesliga-Spitzenreiter Leverkusen am kommenden Sonntag (10.12.) entgegen. Die Werkself hat in der Liga noch kein Spiel verloren und spielt (gemeinsam mit den Schwaben) derzeit wohl den besten Fußball in Deutschland. Der nächste Festtag in der MHP-Arena kann also kommen.