Egloff, Ahamada, Seimen und Co.: So schlagen sich die VfB-Talente im Trainingslager
Mehr als 30 Spieler tummeln sich in Weiler-Simmerberg auf dem Rasen. Das Trainingslager des VfB Stuttgart ist auch in diesem Jahr ein Stück weit ein Talente-Casting. Die Woche im Allgäu bietet gerade jungen Spielern die Chance, sich für feste Plätze im Profikader und Einsatzzeiten in der Bundesliga zu empfehlen. So schlagen sich die VfB-Talente bislang:
Dennis Seimen: Der 16 Jahre alte Keeper aus dem NLZ darf seine erste Vorbereitung mit den Profis absolvieren. Und in den Einheiten mit Torwarttrainer Steffen Krebs sowie den Spiel- und Abschlussformen kann der U-17-Nationaltorwart durchaus auf sich aufmerksam machen.

Er beherrscht sein Hand- und Fußwerk und verfügt für sein junges Alter bereits eine bemerkenswerte Präsenz. Nach der Vorbereitung wird Seimen die Saison als Stammkeeper bei der U19 spielen und immer einmal wieder bei den Profis mittrainieren dürfen. Es scheint lediglich eine Frage der Zeit, wann das Talent fest im Lizenzspielerkader landen wird. Lange dürfte es jedenfalls nicht mehr dauern.
Naouirou Ahamada: Nach einer Saison zum Vergessen, in der er gerade mal drei Liga-Einsätze hatte und in den letzten zwei Monaten wegen eines Zehenbruchs fehlte, will der 20-Jährige nun Druck auf die etablierten Spieler im defensiven Mittelfeld des VfB ausüben.

Im Test gegen den FC Zürich (3:2) gelangen Ahamada am Samstag zwei Tore, hinterher gab's Lob von Sportdirektor Sven Mislintat. Ein „richtiger Herausforderer“ sei der zweikampfstarke Franzose. Sollte Orel Mangala den Club diesen Sommer noch verlassen, dürfte das Ahamadas Einsatzchancen erhöhen.
Enzo Millot: Auch der 19-Jährige, der vergangenen Sommer aus Monaco kam, hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Unter anderem wegen einer Knieverletzung wurde er in der Liga nur sechsmal eingewechselt - in der Regel nur für wenige Minuten.

In dieser Vorbereitung konnte der Franzose mit seiner Ballsicherheit bisher aber durchaus überzeugen. Womöglich wird er auch im etwas offensiveren Mittelfeld eine Option.
Lilian Egloff: In dem nimmt auch der 19-Jährige, der als eines der hoffnungsvollsten VfB-Talente der jüngeren Vergangenheit gilt, einen neuen Anlauf. Vergangene Saison erholte sich Egloff erst nach und nach von einem Mittelfußbruch und brachte es letztlich nur noch auf vier Kurzeinsätze in der Liga.Sein Spielwitz ist nicht zu übersehen, gerade in puncto Torgefahr gibt es aber noch Steigerungspotenzial. Seine Flexibilität könnte ihn zu einem gefragten Einwechselspieler machen.
Laurin Ulrich: Zwischen den Linien aufdrehen, einen feinen Steckpass spielen und ganz allgemein Tempo und Intensität mitgehen. Auch der 17 Jahre alte Mittelfeldspieler überzeugt.

Ob es allerdings für einen festen Kaderplatz reichen wird, ist noch nicht entschieden. Vermutlich wird Ulrich nach der Vorbereitung wie Nachwuchskeeper Seimen in der U19 zum Einsatz kommen, immer wieder aber auch bei den Profis trainieren.
Wahid Faghir: Der Däne stieg nach einer Corona-Infektion verspätet ins Training im Allgäu ein und will nun endlich angreifen. Vergangene Saison spielte der Stürmer in der Bundesliga so gut wie keine Rolle, traf im Schlussspurt aber ein paarmal in der vierten Liga. Inzwischen wirkt der 18-Jährige wesentlich austrainierter. An Neuzugang Juan José Perea und Torjäger Sasa Kalajdzic wird er kaum vorbeikommen. Sollte Kalajdzic noch gehen, dürfte zudem adäquater Ersatz geholt werden. Zumindest ist Faghir aber wohl näher dran als zuletzt.

Mohamed Sankoh: Der Stürmer erlitt am ersten Spieltag der Vorsaison einen Totalschaden im Knie, kämpfte sich aber auf bemerkenswerte Art und Weise zurück in den Kollegenkreis. Der Niederländer sei „eine Maschine“, sagte Mislintat beim Trainingsstart. Im Test gegen Wehen Wiesbaden (3:2) vorherige Woche war dem 18-Jährigen die fehlende Spielpraxis aber noch anzumerken. „Er hätte letztes Jahr sein Schnupperjahr gemacht, das macht er jetzt halt dieses Jahr“, sagte Mislintat. Regelmäßige Einsätze als Stammspieler erwarte er nicht.
Thomas Kastanaras: Der 19-Jährige ist diesen Sommer von der Jugend zu den Profis aufgerückt. „Thomas hat es verdient, fest dazuzugehören“, sagte Coach Pellegrino Matarazzo beim Trainingsauftakt über den Stürmer, der für die U19 des VfB vergangene Saison 26 Treffer erzielte. „Er ist ein Torjäger und macht seine Tore, das sieht man im Training.“ Wenn, dürfte er zunächst aber als Joker eingesetzt werden.
Da davon auszugehen ist, dass der VfB seinen Kader für die kommende Saison noch verkleinern wird und die eine oder andere Leihe anstrebt, ist mancher Spieler zudem gefordert, den nächsten Schritt zu machen. Die Offensivkräfte Mateo Klimowicz und Tanguy Coulibaly etwa zählen dazu. Oder Flügelspieler Roberto Massimo und Linksverteidiger Clinton Mola. Das Quartett konnte vergangene Saison kaum Pluspunkte sammeln - und wird wohl mehr denn je um einen Platz im Aufgebot kämpfen müssen.