VfB Stuttgart

Kommentar zur Entlassung von VfB-Coach Matarazzo: Das Grundproblem bleibt

Fußball VfB Stuttgart vs. Union Berlin
Nach der Entlassung von Pellegrino Matarazzo rücken nun die Spieler in den Fokus. Sie müssen jetzt liefern. © Pressefoto Baumann

Am Montagabend um 17.39 Uhr endete die über 1000 Tage währende Amtszeit von Trainer Pellegrino Matarazzo beim VfB Stuttgart. Die Entscheidung war unausweichlich, aber das Grundproblem des Teams wird dadurch nicht behoben. Die Mannschaft muss jetzt zeigen, dass sie in der Bundesliga konkurrenzfähig ist, kommentiert unser Reporter Danny Galm.

Matarazzo war mit seinem Trainer-Latein am Ende

Nur drei Siege im Kalenderjahr 2022, dazu der schlechtestes Bundesliga-Start der VfB-Historie: Die Entscheidung, den Chefcoach nach dem Negativ-Lauf der letzten Monate zu entlassen, ist konsequent. Und in gewisser Weise alternativlos. Quasi jeder seiner Kniffe verpuffte wirkungslos, die Mannschaft wirkte zuletzt verunsichert und verkrampft, seine ursprüngliche Spielidee war zur Unkenntlichkeit verwässert. Mit anderen Worten: Matarazzo war mit seinem Trainer-Latein am Ende. Ein Impuls von außen soll nun den Knoten lösen und die Trendwende herbeiführen. Das ist zumindest die Hoffnung der Verantwortlichen.

Am Grundproblem der Mannschaft dürfte der Wechsel auf dem Trainerstuhl allerdings wenig ändern. Dem Stuttgarter Kader mangelt es offensichtlich an Qualität. Pellegrino Matarazzo hatte dem Team bis zuletzt einen klaren Plan mit auf den Weg gegeben – so auch in seinem letzten Spiel gegen Union Berlin am Sonntagabend (0:1).

Dass die Umsetzung nicht gelang beziehungsweise die Mannschaft in keinem Spiel in der Lage war, über die volle Spielzeit eine konzentrierte Leistung auf den Platz zu bringen, lässt an der Eignung mancher Profis für die höchste Spielklasse zweifeln. Dennoch muss sich Matarazzo den Vorwurf gefallen lassen, diese Fehleranfälligkeit nicht in den Griff bekommen zu haben. Denn: Platz 15 sollte auch mit dem aktuellen Aufgebot machbar sein.

Matarazzos noch zu ermittelnder Nachfolger muss nun genau das unter Beweis stellen und zeigen, dass die Mannschaft in der Bundesliga konkurrenzfähig ist. Eine Herkulesaufgabe, denn schon am Samstag (15.01.) im Kellerduell gegen den VfL Bochum muss das Team liefern.