Krisensitzung beim VfB: Labbadia vorerst weiter im Amt, Gisdol kein Kandidat
Während im Clubzentrum am Sonntagvormittag (02.04.) die sportliche Führung des VfB Stuttgart zu einer Krisensitzung zusammenkommt, leitet im Schlienzstadion Trainer Bruno Labbadia das öffentliche Spielerersatztraining. Der 57-Jährige bleibt vorerst weiter im Amt. Wie lange diese Gnadenfrist währt, ist allerdings offen.
Markus Gisdol ist kein Kandidat für die Labbadia-Nachfolge
Sportdirektor Fabian Wohlgemuth, Vorstandsboss Alexander Wehrle und auch Präsidiumsmitglied Rainer Adrion waren am Sonntag auf dem Gelände an der Mercedesstraße. Eine Entscheidung in der Trainer-Frage steht weiter aus (Stand: 13.30 Uhr). Ein Statement der Verantwortlichen gab es rund um die Regenerationseinheit nicht.
Christian Gentner, seit Januar Leiter der Lizenzspielerabteilung bei den Schwaben, verfolgte das Training der Reservisten. Labbadia kam als Letzter auf den Platz, unterhielt sich zunächst lange mit dem Stuttgarter Pressesprecher und leitete anschließend gemeinsam mit seinen Assistenten das Training - ohne große Gefühlsregungen, eher in sich gekehrt.
Direkt nach dem 0:3 beim FC Union Berlin waren mit Markus Gisdol (aktuell vereinslos) und Nico Willig (U-19-Trainer beim VfB) erste potentielle Nachfolger für den erfolglosen Bruno Labbadia aufgeploppt. Zumindest Gisdol ist aber nach Informationen unserer Redaktion kein Kandidat. Auch Felix Magath spielt in den Überlegungen der Bosse keine Rolle.
Der kicker brachte hingegen am Sonntagnachmittag den Namen Ludovic Magnin ins Spiel. Der Schweizer wurde 2007 Meister mit den Schwaben und wurde 2019 schon einmal beim VfB diskutiert - damals als Nachfolger von Tim Walter. Aktuell trainiert er Lausanne Sport.
Wohlgemuth und die „Analyse mit klarem Kopf“
Labbadia holte aus elf Liga-Spielen nur einen Sieg, das Team ist inzwischen auf den letzten Tabellenplatz abgestürzt. Übernommen hatte er den VfB im Dezember 2022 auf dem Relegationsrang. Dass er die Mannschaft auch im kommenden Pokalspiel beim 1. FC Nürnberg betreuen wird, gilt als unwahrscheinlich. Da aber offensichtlich noch keine Alternative gefunden werden konnte, bleibt Labbadia vorerst eine Gnadenfrist.
Wie lange die halten wird, ist jedoch nicht absehbar. Sportdirektor Wohlgemuth hatte am Samstagabend ein Bekenntnis zu Labbadia vermieden und betont, man werde „nicht untätig sein und dem Untergang zuschauen“. Man wolle „eine Analyse mit klarem Kopf“. Und die ist offenbar noch nicht zu einem abschließenden Ergebnis gekommen. Am Sonntagabend und am Montagfrüh sollen weitere Gespräche folgen. Spätestens zum Wochenstart soll Klarheit herrschen.
Aufsichtsrat soll grünes Licht für den Trainerwechsel gegeben haben
Eingebunden in die Entscheidung sind auch die Berater Sami Khedira und Philipp Lahm sowie Präsident und Aufsichtsratschef Claus Vogt. Das Kontrollgremium soll laut einem Bild-Bericht bereits grünes Licht für den dritten Trainerwechsel der laufenden Saison gegeben haben. Um Labbadia zu entlassen, benötigen die Bosse aber zunächst einen Labbadia-Nachfolger. Und der ist noch nicht gefunden.