Mercedes-Benz-Arena wird zur MHP-Arena: Schriftzug am VfB-Stadion schon verhüllt
Eigentlich hätte die Mercedes-Benz-Group die Namensrechte am Stadion des VfB Stuttgart noch bis 2038 innegehabt. Doch im Zuge des Einstiegs von Porsche und MHP hat der Autobauer mit dem Stern im Wappen zu Gunsten der neuen Partner zurückgezogen – und ohne finanziellen Ausgleich auf das sogenannte „Naming Right“ verzichtet. Künftig wird also in der MHP-Arena Stuttgart gekickt.
So viel zahlt MHP für die Namensrechte am VfB-Stadion
Sichtbar wird diese Änderung für die Fans bereits jetzt. Am Donnerstagabend (29.06.) wurde der große Mercedes-Schriftzug mit einem weißen Tuch verhüllt. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen die metergroßen Lettern entfernt und durch den Namen des neuen Partners ersetzt werden. Laut Medienberichten bringt der Deal dem VfB 3,5 Millionen Euro jährlich. Startpunkt ist der 01. Juli 2023.
Zum Vergleich: Im Zuge des Umbaus von 2008 hatte sich Mercedes für insgesamt 20 Millionen Euro die Namensrechte an der VfB-Arena für die nächsten 30 Jahre gesichert. Dabei sind/waren diese laufzeitbezogenen etwa 0,7 Millionen Euro pro Saison eine vergleichsweise niedrige Summe. Die damaligen VfB-Bosse schlossen den Deal jedoch in einer Phase, in der sie dringend Geld benötigten. Nun hat sich die die Ludwigsburger IT- und Managementberatung MHP, die zu 81,8 Prozent der Porsche AG gehört, die Namensrechte mindestens für die nächsten zehn Jahre gesichert – Sprich: Insgesamt fließen 35 Millionen Euro.
Warum Mercedes sein VfB-Sponsoring reduziert
Aber warum reduziert Mercedes überhaupt sein Engagement beim direkten Nachbarn? Auch das Paket als Trikot und Hauptsponsor wurde schließlich nicht verlängert. Immerhin bleibt Mercedes als Ankerinvestor und sogenannter „Mobilitäts- und Businesspartner“ beim VfB an Bord. Hintergrund ist eine Neuausrichtung aller Aktivitäten im Sportsponsoring. Zumal Mercedes-Chef Ola Källenius eher ein Faible für die Formel 1 als für den Fußball nachgesagt wird. Alles in allem soll der Autobauer durch die Reduzierung des VfB-Sponsorings mehr als zehn Millionen Euro pro Saison einsparen, die nun für andere Marketingmaßnahmen des Unternehmens frei werden.
Auch passt der Teilrückzug vom Traditionsverein in die langfristige Marketingstrategie von Mercedes. Die Verbindungen zum Profifußball wurden in den letzten Jahren nach und nach zurückgefahren. So beendete Mercedes 2018 nach 28 Jahren die Partnerschaft mit dem Deutschen-Fußball-Bund (DFB). Und künftig wird der Stern nun auch beim VfB Stuttgart etwas in den Hintergrund treten.