Mit "Wut" ins Gladbach-Spiel: So verarbeitet der VfB Stuttgart das CL-Aus
Stuttgart. Die Champions-League-Reise des VfB Stuttgart ist vorbei. Bei der 1:4-Niederlage gegen Paris St. Germain bekamen die Schwaben deutlich ihre Grenzen aufgezeigt. Die Pleite - verbunden mit den Siegen von Manchester City und Dinamo Zagreb - bedeutete das Königsklassen-Aus. Nach dem Spiel war die Enttäuschung groß, doch der Blick geht nach vorne: Gegen Gladbach will der VfB Stuttgart die nächsten drei Bundesliga-Punkte einfahren, um sich Mitte Mai erneut für die Champions League zu qualifizieren. Wie das gelingen soll? Mit "Wut" und ganz viel positiver Energie.
Paris war "Weltklasse": So ordnet der VfB Stuttgart das CL-Aus ein
"Für uns war es eine unglaubliche Erfahrung und wir sind alle sehr stolz", sagte Maximilian Mittelstädt unmittelbar nach dem CL-Aus in den Katakomben der MHP-Arena. "Wir sind mit Würde ausgeschieden. Es war für viele das erste Champions-League-Jahr, dafür haben wir uns gut verkauft." Gegen einen fast übermächtigen Gegner hatten die Schwaben am Mittwoch (29.01.) schlichtweg keine Chance. Paris St. Germain war in allen Belangen besser, die Niederlage damit verdient.
"Die Enttäuschung war gestern noch da, wir hätten gerne weitergemacht", sagte Sebastian Hoeneß am Freitag (31.01.) auf der Pressekonferenz vor dem Gladbach-Spiel." Was das französische Spitzenteam in Bad Cannstatt auf den Rasen gezaubert hatte, war einfach "Weltklasse", so der Trainer. "Die Mannschaft war jetzt nicht am Boden zerstört, aber erschöpft", ordnete Hoeneß die Stimmung seiner Profis nach dem Spiel ein. "Ich hatte einen guten Eindruck, das war eine angemessene Stimmungslage. Ich mache den Jungs keinen Vorwurf, in keiner Weise."
Durch das CL-Aus hat der VfB Stuttgart Zeit, endlich richtig zu trainieren
Bei dem 42-Jährigen selbst war die Enttäuschung während des Spiels gar nicht so groß, wie Hoeneß auf der Pressekonferenz vor der Gladbach-Partie verriet: "Als ich das Spiel geschaut habe, sind ganz andere Emotionen entstanden: Ansporn und Motivation. Weil ich gesehen habe, wie Paris bestimmte Dinge richtig gut macht. Wir haben zwar nicht diese nächsten beiden Spiele, aber wir haben Zeit, zu trainieren und uns zu verbessern." Aufgrund der vielen englischen Wochen sei für den VfB-Trainer überhaupt keine Zeit geblieben, um mit seinen Spielern auf dem Trainingsplatz zu arbeiten. "Das werden wir jetzt tun, mit der Inspiration nach einem sehr starken Gegner."
Für den VfB Stuttgart kann es nach der ersten CL-Saison seit über 14 Jahren nur ein Ziel geben: Sich erneut für die Königsklasse zu qualifizieren. "Wir wollen jetzt in der Bundesliga so viel Gas geben wie möglich, um dann hoffentlich weiter solche Reisen erleben zu dürfen", meinte Mittelstädt direkt nach dem Spiel. Da kann die nun frei gewordene Trainingszeit sogar ein Vorteil sein. Doch für eine erneute CL-Quali müssen die Schwaben in der Liga weiter punkten, am besten am Samstag (01.02.) gegen Borussia Mönchengladbach.
Gladbach-Spiel: VfB will Schalter umlegen, kranker Nübel kehrt zurück
Die Frage vor dem Duell mit der Borussia ist: Steckt den VfB-Profis die Paris-Pleite noch in den Knochen? Fabian Bredlow glaubt das nicht: "Das Gute ist, dass es die letzten Wochen auch Schlag auf Schlag ging. Wir haben es oft gut hinbekommen, den Schalter von Champions League auf Bundesliga umzulegen", meinte der Keeper nach dem Spiel. Natürlich müsse die Niederlage erstmal verarbeitet werden, aber: "Vielleicht legt das nochmal drei bis vier Prozent Wut bei jedem frei. Und die können dann am Samstag ins Spiel übertragen werden."
Gegen Gladbach können die VfB-Profis erneut zeigen, wie gut sie den Schalter auf Bundesliga-Alltag umlegen können. Mit einem Sieg dürfte das Paris-Spiel schnell vergessen sein, zudem wartet mit dem Pokal-Viertelfinale am kommenden Dienstag (04.02.) direkt das nächste Highlight. Und die gute Nachricht ist: Für beide Spiele kehrt der gegen Paris mit einer Erkältung fehlende Stammkeeper Alexander Nübel zurück zwischen die Pfosten.
So könnte der VfB Stuttgart gegen Borussia Mönchengladbach spielen:
Nübel - Hendriks, Rouault, Al-Dakhil, Stergiou - Stiller, Karazor - Bruun Larsen, Woltemade, Demirovic, Leweling



