VfB Stuttgart

Neuzugang Dan-Axel Zagadou: Wie passt der Innenverteidiger ins VfB-System?

VfB Zagadou
Neuzugang Dan-Axel Zagadou im VfB-Training. © Simeon Kramer

Mit Dan-Axel Zagadou hat der VfB Stuttgart einen neuen Innenverteidiger im Team. Der 23-Jährige soll das Trio um Anton, Mavropanos und Ito als vierter Innenverteidiger ergänzen. Doch wie passt der Ex-BVB-Profi in das System von Trainer Matarazzo? Stellt der VfB-Coach für den kopfballstarken Verteidiger auf eine Viererkette um?

Robust, kopfballstark und gute Übersicht: Zagadou kann den VfB bereichern

Dan-Axel Zagadou ist eine imposante Erscheinung. Beim öffentlichen Trainingsauftakt am Montag (26.09.) sorgte der Neuzugang allein durch seine körperliche Präsenz für Aufsehen. Junge Fans, die den lockeren Aufgalopp hinter der Bande verfolgten, bezeichneten den 1,96 Meter großen Hühnen als „Tier“. Und in der Tat sieht „Daxo“ neben seinen französischen Kumpels Enzo Millot und Tanguy Coulibaly aus wie ein Türsteher.

Genau diese Körperlichkeit macht den 23-Jährigen aus. Zagadou ist ein robuster, kopfball- und zweikampfstarker Innenverteidiger. Der Franzose, der alle Junioren-Nationalteams seiner Heimat durchlaufen hat, bringt alles mit, um auf gehobenem Bundesliga-Niveau zu spielen. Bei Borussia Dortmund gab er neben Mats Hummels den linken Innenverteidiger und spielte unter anderem in der Champions League, verpasste aufgrund vieler Verletzungen aber einen Großteil der Spiele.

Diese Rolle soll er auch in Stuttgart ausüben. Im Testspiel gegen die Graßhoppers Zürich (2:1) absolvierte Dan-Axel Zagadou sein erstes VfB-Spiel. Er startete als linker Part in der Dreierkette und ersetzte somit Hiroki Ito, der auf Länderspielreise unterwegs war. „Er kann auch zentraler Verteidiger spielen, ich sehe ihn aber eher links“, erklärte Trainer Pellegrino Matarazzo die Stärken des Neuzugangs im Nachgang an die Partie. Der Ex-Dortmunder ist also eine sinnvolle Ergänzung der personell dünn besetzten Abwehrreihe des VfB.

Büßt VfB-Profi Hiroki Ito seinen Stammplatz ein?

Ein großes Fragezeichen steht allerdings hinter dem Fitnesszustand des Neuzugangs. Die Verletztenliste von "Daxo" ist lang: Muskelfaserriss, Außenbandriss im Knie, Mittelfußprellung, Muskelbündelriss. Hat sich der VfB mit Zagadou also einen weiteren verletzungsanfälligen Spieler in den Kader geholt? Im Testspiel gegen Zürich war davon jedenfalls nichts zu spüren, der 23-Jährige spielte ohne Probleme rund 60 Minuten. "Ursprünglich war eine Halbzeit geplant. Er kam direkt nach der ersten Hälfte auf mich zu und hat gesagt, dass er länger spielen will", erklärte Trainer Pellegrino Matarazzo.

Doch ist er schon soweit, um im Ligabetrieb einzugreifen? „Das weiß ich nicht. Bundesliga-Intensität ist nochmal etwas anderes. Wir werden erst einmal schauen, wie er regeneriert und die Belastung verkraftet", so der VfB-Coach. Sollte Zagadou fit sein, wäre er aufgrund seiner Klasse wohl direkt ein Kandidat für die Startelf. Bislang erlaubten sich aber sowohl Anton, Mavropanos und Ito in der Stutgarter Dreierkette keine großen Patzer. Wer muss also für den 1,96 Meter großen Hühnen weichen?

Waldemar Anton ist unumstrittener Führungsspieler, Konstantinos Mavropanos war im vergangenen Jahr als Abwehrspieler einer der besten Torschützen. Am ehesten dürfte es wohl Hirkoi Ito erwischen. Da Matarazzo aber die Zuverlässigkeit des Japaners schätzt, stellt sich die Dreierkette eigentlich von alleine auf. Was bleibt, ist die Möglichkeit, auf Viererkette umzustellen. Zagadou und Anton könnten das Innenverteidiger-Duo bilden, Mavropanos und Ito die Außenbahnen besetzen. 

Gegen Wolfsburg vertraut Matarazzo wohl weiter seiner Dreierkette

Obwohl die Dreierkette das bevorzugte Spielsystem von Trainer Matarazzo ist, schreckt er nicht davor, auf Viererkette umzustellen. So wie in der vergangenen Saison, als er seiner Abwehr damit zu mehr Stabilität verhelfen wollte. "Wir haben auch schon mal Viererkette gespielt. Ich schließe nicht aus, dass wir auch fix auf diese Struktur zurückgreifen", hatte der Coach vor dem Schalke-Spiel Anfang September erklärt. 

Gut möglich also, dass Pellegrino Matarazzo bei weiter ausbleibenden Ergebnissen wieder auf eine Viererkette umstellen wird - und so der VfB-Neuzugang zu seinem Startelf-Debüt kommt. Gegen Wolfsburg kommt ein Einsatz von Beginn an aller Voraussicht nach noch zu früh. Durch die Länderspielpause konnte Zagadou nicht mit dem harten Kern der Mannschaft trainieren, das Zusammenspiel mit Endo, Mavropanos, Sosa und Co. dürfte noch nicht funktionieren. Da vertraut Pellegrino Matarazzo wohl lieber seiner gewohnten Dreierkette - und Zagadou muss sich noch ein wenig gedulden.