Offensiv-Motor stottert: Warum der VfB Stuttgart gegen Bayern chancenlos war
Der VfB Stuttgart hat beim FC Bayern München deutlich mit 0:3 verloren. Gegen den Rekordmeister waren die Schwaben über die gesamten Partie ohne Chance. Hauptgrund dafür war die schwache VfB-Offensive, die in der Allianz Arena nicht einmal zur Entfaltung kam. Serhou Guirassy und Deniz Undav hatten je nur einen Schuss aufs Tor. Wieso der VfB in München klar die Grenzen aufgezeigt bekam.
Keine einzige gefährliche Torchance: VfB-Offensive enttäuscht komplett
Nach Abpfiff einer Bundesliga-Partie flimmern immer zwei Zahlen über den Bildschirm, die die Offensivleistung der jeweiligen Teams einordnen: die Expected Goals. Die Werte sprachen am Sonntagabend (17.12.) in München für sich.
Während die Bayern auf 2,87 kamen, standen die Schwaben bei mickrigen 0,18. Deutlicher wird es nicht mehr. "Das ist eindeutig ein gebrauchter Abend für uns. Wir konnten keinen Teil dazu beitragen, dass es heute ein Spitzenspiel ist", sagte ein geknickter Sebastian Hoeneß nach dem Spiel.
Es war das erste Mal in dieser Saison, dass der Offensiv-Motor des VfB Stuttgart so richtig ins Stottern kam. Neben der 0:2-Niederlage in Heidenheim blieben Serhou Guirassy und Co. das zweite Mal ohne eigenen Treffer. Und während der VfB auf der Ostalb mehrere Hochkaräter ausließ, gab es in der bayrischen Hauptstadt keine nennenswerte Torchance. Salopp gesagt: nach vorne ging gar nix. Und das, obwohl die Schwaben 63 Prozent Ballbesitz hatten - ein beeindruckender Wert gegen den FC Bayern.
VfB-Trainer Hoeneß geknickt: "Gehen völlig verdient als Verlierer nach Hause"
Doch Ballbesitz alleine bringt eben keinen sportlichen Erfolg. Die VfB-Offensive fand gegen solide verteidigende Münchner rund um Upamecano und Kim keine Lösungen. Kein Tempo, keine Ideen, keine tiefen Läufe - frustrierend aus Sicht der Schwaben. "Wir waren nicht zielstrebig genug, hatten keinen Rhythmus und waren zu pomadig. Wir gehen völlig verdient als Verlierer nach Hause", so der VfB-Trainer.
Zumal der Plan der Bayern voll aufging. Die Tuchel-Elf agierte in der Anfangsphase sehr verhalten, überließ dem VfB den Ball und verteidigte tief. Nach provozierten Ballgewinnen spielten die Bayern schnell und zielstrebig durch die Mitte. Sinnbildlich dafür stand das frühe Gegentor, als es nach einem unnötigen Ballverlust von Atakan Karazor blitzschnell vors Tor ging. Dass Alexander Nübel sich dabei auch noch einen Patzer erlaubte, kam on-top. Danach zwei blöde Standard-Gegentore - ein wirklich gebrauchter Tag.
VfB-Jahresabschluss gegen Augsburg: Leistungssteigerung zwingend nötig
"Heute gab es nicht viel, was positiv war", meinte Hoeneß am Dazn-Mikrofon. "Das kann passieren, das gehört zu unserem Entwicklungsprozess dazu. Aber es ärgert uns sehr." Entscheidend sei jetzt, das letzte Spiel des Jahres am kommenden Mittwoch (20.12.) gegen den FC Augsburg erfolgreich zu absolvieren.
"Wichtig ist, wie wir mit der Niederlage umgehen. Das Spiel am Mittwoch ist wichtig, um gut aus dem Jahr rauszukommen", so der Trainer. Bleibt zu hoffen, dass die VfB-Profis gegen Augsburg wieder eine Schippe drauf legen. Denn: Eine deutliche Leistungssteigerung wird zwingend nötig sein, um gegen die giftigen bayrischen Schwaben bestehen zu können.