Polizei-Einsatz bei VfB-Spiel: Rotterdam-Fans wollten auf Gegengerade stürmen
Stuttgart. Beim Europa-League-Heimspiel des VfB Stuttgart gegen Feyenoord Rotterdam (2:0) kam es am Donnerstagabend zu mehreren Zwischenfällen rund um den Gästeblock. Gegen 22 Uhr meldete die Polizei, dass Fans aus Rotterdam Zaunelemente im Block beschädigt hätten, um auf die Gegengerade zu stürmen. Sicherheitskräfte und Polizei griffen ein, um ein Aufeinandertreffen der Fanlager zu verhindern. Kurz vor Spielende wurden zudem Fanutensilien abgebrannt, weitere Zäune durchbrochen. Zudem seien laut Polizeibericht die Toiletten im Gästebereich massiv beschädigt worden. Auch nach Spielschluss war die Polizei mit massivem Aufgebot, darunter berittene Beamte, im Einsatz. Verletzt wurde am Donnerstagabend nach derzeitigem Stand niemand.
Bereits vor dem Spiel sorgte der Fanmarsch der rund 3300 Rotterdamer Anhänger für massive Verkehrsbehinderungen. Die Benzstraße in Untertürkheim wurde komplett gesperrt, die Abfahrt von der B14 blockiert. Die Polizei stoppte den Marsch mehrfach, nachdem Fans Baustellengelände betraten oder Pyrotechnik zündeten.
Wasserwerfer in Untertürkheim im Einsatz
Die Behörden waren vorbereitet: Mehrere Hundert Beamte, Wasserwerfer, Reiterstaffel und Bundespolizei waren im Einsatz, um die Sicherheit zu gewährleisten. Polizeivizepräsident Carsten Höfler betonte im Vorfeld: „Wer das Spiel zum Anlass nimmt, sich an Ausschreitungen zu beteiligen, den nehmen wir aus dem Spiel – wer überzieht, sieht rot.“
Vorfälle gab es bereits am Mittwoch in der Stuttgarter Innenstadt. Feyenoord-Fans beschädigten eine Toilette in einer Gaststätte, es kam zu Schlägereien, ein Anhänger wurde verletzt, ein Tatverdächtiger festgenommen. Drei weitere Personen mit sogenannter Passivbewaffnung – Quarzhandschuhe – wurden kontrolliert und nach Hause geschickt. In der Nacht sollen Feyenoord-Anhänger zudem in der Sophienstraße einem VfB-Fan den Schal geraubt haben. Die Polizei berichtet, dass durch präventives Einschreiten weitere Vorfälle verhindert werden konnten. „Insgesamt wurden anlässlich der Europa-League-Begegnung über 100 Rotterdam-Fans kontrolliert und 16 Personen festgenommen“, heißt es von der Polizei.
