Porsche kritisiert den VfB wegen Trikotsponsor Winamax: "Hat uns nicht gefallen"
Der Glücksspielanbieter Winamax ist seit dieser Saison der neue Trikotsponsor des VfB Stuttgart. Für diese Wahl musste sich der Bundesligist viel Kritik anhören. Nun distanziert sich auch der neue Anker-Investor Porsche in aller Deutlichkeit von dem neuen Sponsoring-Partner der Schwaben. Eine harsche Kritik, die in dieser Deutlichkeit nicht zu erwarten war. Was steckt hinter den Porsche-Aussagen?
Porsche-Kritik an Winamax: VfB-Auswahl passt nicht zu den Werten
Noch ist nichts unterschrieben. Der Autobauer Porsche soll künftig beim VfB Stuttgart als neuer Anker-Investor der ausgegliederten AG einsteigen, die Tinte auf dem Beteiligungs-Vertrag ist aber noch nicht trocken. Und schon jetzt ist klar: Die Porsche AG wird kein stiller Teilhaber - sondern lautstark ihre Meinung äußern.
Gegenüber der Stuttgarter Zeitung kritisierte Porsche-Finanzvorstand Lutz Meschke offen das Engagement von Winamax beim VfB. "„Was beim VfB rund um das Thema Glücksspiel in den letzten Monaten passiert ist, hat uns natürlich nicht gefallen“, so Meschke. Harte Aussagen des Finanzvorstandes in Richtung VfB, der immerhin als treibende Kraft hinter dem Porsche-Engagement bei den Schwaben steht.
Wertegerüst schwer mit Glücksspielanbieter in Einklang zu bringen
„Oliver Blume und ich sind Fußballer, wir stehen für ein ganz klares Wertegerüst. Deshalb haben wir uns den Themen Bildung, soziale Verantwortung und unter dem Motto ‚Turbo für Talente‘ der Jugendförderung verschrieben", meinte der Stellvertreter des Porsche-Chefs Blume. Die Zusammenarbeit des Stuttgarter Bundesligisten mit einem Glücksspielanbieter für Online-Poker und Sportwetten lasse sich damit aber nur schwer in Einklang bringen.
Porsche soll in Zukunft zwei Plätze im VfB-Aufsichtsrat haben
In Zukunft werden solche Entscheidungen wohl auf großen Gegenwind des Autobauers stoßen. Porsche sollen nach dem Einstieg zwei Plätze im VfB-Aufsichtsrat zustehen. Lutz Meschke selbst und Albrecht Reimold (Produktionsvorstand) sollen die Posten besetzen. „Der VfB ist gefordert und muss schnell daran arbeiten, seine Außendarstellung zu verbessern“, fordert Meschke. Schließlich investiere Porsche einiges in den VfB.
Geplant ist, dass der Deal noch im Oktober über die Bühne geht. Anfang des Monats findet eine Gesellschafterversammlung des VfB Stuttgart statt, dort soll die Beteiligung vollzogen werden. Der Vertrag wird aktuell noch von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) geprüft. Dass die DFL ihr Veto einlegt, gilt als unwahrscheinlich.