Ticket-Frust wegen Pokalfinale: Warum sich VfB-Dauerkarteninhaber ärgern
Stuttgart. Für die Fans des VfB Stuttgart steht in knapp sechseinhalb Wochen das Highlight der letzten Jahre an: Die Schwaben stehen am 24. Mai im Pokalfinale und haben in Berlin die große Chance auf einen Titel. Das sorgt für einen Rekord-Ansturm: Allein über die Mitglieder sind bei dem Stuttgarter Bundesligisten bis Montagabend über 150.000 Ticket-Anfragen eingegangen. Eine Fangruppe geht bei der Ticket-Vergabe aber komplett leer aus: die Dauerkarteninhaber. Wir erklären, warum der Frust bei manchen Fans tief sitzt und was der VfB Stuttgart zur Ticket-Vergabe sagt.
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VfB Stuttgart muss entscheiden: Wer bekommt eine Karte fürs Pokalfinale?
Vorneweg: Der VfB Stuttgart kann im Ticket-Prozess rund ums Pokalfinale in Berlin nicht alle Fans glücklich machen. Der Verein für Bewegungsspiele hat rund 122.000 Mitglieder und über 30.000 Dauerkarteninhaber, bekommt für das Endspiel in Berlin aber nur 24.719 Tickets vom Deutschen Fußballbund (DFB) zugeteilt. Dass nicht alle VfB-Fans im Olympiastadion dabei sein können, liegt in der Natur der Sache. Doch eine Fangruppe ärgert sich über Ticket-Vergabe ganz besonders: die Dauerkarteninhaber,
Der Hintergrund: Über die offiziellen VfB-Kanäle können sich nur Vereinsmitglieder, Mitglieder von offiziellen Fanclubs (OFCs) und Inhaber einer Auswärts-Dauerkarte bewerben. Wer eine Dauerkarte für die Heimspiele des VfB Stuttgart besitzt, fällt durchs Raster und hat keine Chance, sich beim VfB auf Tickets zu bewerben - außer die Person ist gleichzeitig noch Vereinsmitglied oder OFC-Mitglied. Da es aber einige Dauerkarteninhaber gibt, die weder das eine noch das andere sind, sitzt der Frust bei diesen Fans tief. Ihre einzige Chance, an Final-Tickets zu kommen, ist der freie DFB-Ticket-Verkauf am Donnerstag (10.04.). Und dort wird der Ansturm ebenfalls riesig sein.
Das sagt der VfB Stuttgart zum Frust vieler Dauerkarteninhaber
Für einen Dauerkarteninhaber, der unter diese Kategorie fällt, ist die Entscheidung des Vereins nur schwer nachvollziehbar. Obwohl diese Fans bei jedem Heimspiel im Stadion sind, könnte es sein, dass sie das Pokalfinale in Berlin verpassen. Auf Social Media lassen viele Fans ihrem Frust freien Lauf. Sie kritisieren die Entscheidung des VfB als „die schlechteste Lösung“ und sprechen von „einer Frechheit“. Ein User auf X (ehemals Twitter) schreibt: „ Hier werden ganz klar langjährige Mitglieder und DK-Besitzer gleich behandelt wie neue Mitglieder.“ Ein andere User schreibt: „Eine Dauerkarte sollte eindeutig qualifizieren - mehr Commitment geht nicht.“
Doch warum hat der Verein so entschieden? Auf Nachfrage unserer Redaktion teilt der VfB Stuttgart mit: „Das Pokalfinale im Olympiastadion in Berlin zählt wie alle Bundesliga- und Pokal-Auswärtsspielen nicht zu den Partien, bei denen das Vorkaufsrecht für Dauerkarten greift.“ Der Club habe sich dafür entschieden, Vereinsmitglieder den „Erstzugriff“ auf die Final-Tickets zu geben. Diese Regelung stelle sicher, dass alle Mitglieder „eine faire und gleiche Chance auf Tickets“ haben. Der Verein wird darüber hinaus bedacht haben, dass die Schnittmenge derer, die eine Dauerkarte haben und gleichzeitig Vereinsmitglied oder OFC-Mitglied sind, sehr hoch sein dürfte.
Warum viele Fans auf den offiziellen DFB-Ticket-Verkauf hoffen
Unterm Strich ist es eine sogenannte „Business-Decision“ des VfB Stuttgart: Bekommen die Dauerkarteninhaber ein Vorverkaufsrecht - oder sollen alle Mitglieder eine Chance auf Tickets haben? Der Verein hat sich für Letzteres entschieden. Wohl auch deshalb, weil ein Vorverkaufsrecht für über 30.000 Dauerkarteninhaber bedeutet hätte, dass allein dadurch schon alle Final-Tickets aufgebraucht worden wäre. So kann man den Fans, die durch die Ticket-Vergabe in die Röhre schauen, nur die Daumen drücken, dass sie beim freien Verkauf über den DFB an Karten kommen.